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Alexander Nikolajewitsch Lodygin russisch Aleksandr Nikolaevich Lodygin 6 Oktoberjul 18 Oktober 1847greg in Stenschino Russisches Kaiserreich 16 Marz 1923 in New York City war ein russischer Elektroingenieur Lodygin wurde durch seine langjahrigen Entwicklungen von Gluhlampentechnik bekannt Fur seine Entwicklungen erwarb er in Russland in den USA und in diversen europaischen Landern Patente Er experimentierte mit Techniken die sich wesentlich spater durchsetzten Ab einem unbekannten Zeitpunkt benutzte er in Frankreich und in den USA die Namen Alexandre de Lodyguine und Alexander de Lodyguine Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Ehrungen 4 In den USA an Lodygin erteilte Patente 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Lodygins Gluhlampe 1874Alexander Lodygin wurde am 18 Oktober 1847 als Sohn einer adeligen aber nicht sonderlich wohlhabenden Familie geboren Er absolvierte zunachst eine Laufbahn in der russischen Armee Danach arbeitete er in einer Fabrik zur Herstellung militarischer Ausrustungen Seine Beschaftigung mit Elektrotechnik und Gluhlampen hat sich daraus ergeben Im Jahr 1874 wurde Lodygin fur eine entwickelte Gluhlampe das russische Patent Nr 1619 erteilt Diverse Quellen nennen 1872 und 1873 fur die Entwicklung und Erprobung in einem Beleuchtungsprojekt elektrische Strassenbeleuchtung in St Petersburg 1 Eine Wettbewerbsfahigkeit mit dem in den 1860er Jahren eingefuhrten Gaslicht erreichte er jedoch nicht Die Lebensdauer seiner Gluhlampen betrug ebenso wie die anderer Entwicklungen in jener Zeit nur wenige Stunden Alexander Lodygin tauschte die Luft in der Glashulle seiner Lampenkonstruktionen gegen Stickstoff aus Gegenuber der damals ublichen Vakuumlosung reduziert der Druck in der Glashulle die Sublimation des Gluhmaterials Die Losung eines Fullgases setzte sich spater durch Lodygin wechselte in seinen weiteren Entwicklungen aber auch zu Vakuumlampen Aus den Quellen geht nicht hervor ob er 1873 schon uber eine Vakuumpumpe verfugte Fur seine Lampe verwendete er dunne Kohlestifte als Gluhmaterial In der Fachzeitschrift Electrical World and Engineer wurde die Lampe am 1 Dezember 1900 besprochen Die Lampe war mit zwei Kohlestiften ausgestattet wobei der zweite nach Verbrauch des ersten automatisch in den Stromkreis eingeschaltet wurde was die Nutzungsdauer verdoppelte In den Patentprozessen in den 1880er und 1890er Jahren in den USA um die Gluhlampenpatente zwischen der Edison Electric Light Co und der United States Electric Lighting Co kam der Circuit Court New York bei der genauen Analyse der Entwicklungsgeschichte der Gluhlampe zu der Einschatzung dass die Konstruktionen von Lodygin und Stanislav W Konn im Jahr 1875 am weitesten fortgeschritten waren Beide benutzten multiple dunne Karbonstabe rods of diminished section Die erhebliche Weiterentwicklung der Gluhlampentechnik durch diverse Erfinder bis zu den Edison Patenten 1880 wurde von dem Gericht jedoch auch aufgezeigt 2 Durch seine Leistungen wurde Alexander Lodygin eine Art Reprasentant der russischen Technologie auf internationalen Ausstellungen Ab 1884 arbeitete Alexander Lodygin 23 Jahre in Frankreich und anderen Landern Er verliess Russland wegen der Verfolgung von sozialistischen Revolutionaren der Narodniki mit denen er sympathisierte 1892 lebte er in Paris und 1894 offenkundig in Pittsburgh was sich aus Patentanmeldungen in den USA ergibt Die Patentanmeldung aus 1894 deutet darauf hin dass er damals fur das in Pittsburg beheimatete Unternehmen Westinghouse Electric Co arbeitete Nach den Erinnerungen eines Verwandten lernte Alexander Lodygin bei der Weltausstellung in Paris 1889 George Westinghouse kennen der ihm anbot fur seine Firma in den USA als Berater zu arbeiten Lodygin wechselte in den 1890er Jahren offenkundig mehrfach seinen Wohn und Arbeitsort zwischen verschiedenen Orten in den USA und Paris In Pittsburgh lernte er die Familie seiner Frau Alma Schmidt kennen die er 1895 in Paris heiratete Er fand nicht immer Anstellungen in der Gluhlampenindustrie So soll er ab 1901 fur einen Batteriehersteller in Cleveland und Buffalo gearbeitet haben Fur einen Kabelhersteller war er an der Elektrifizierung der New Yorker U Bahn beteiligt und lebte wahrend des Projekts dort 1906 zog er wieder nach Pittsburgh 3 In der Zeit nach 1890 experimentierte Lodygin mit dem heute noch ublichen Material Wolfram zur Herstellung von Gluhfaden Eine funktionsfahige von Lodygin hergestellte Lampe mit Gluhelement aus Wolfram wurde 1900 auf der Weltausstellung in Paris gezeigt Aus den vorliegenden Quellen geht nicht hervor ob von Lodygin entwickelte Platingluhfaden mit Wolframbeschichtung in kommerziellen Lampen verwendet wurden Vermutlich war die wirtschaftliche Verarbeitung von Wolfram mit dem Technikstand der Metallurgie zu diesem Zeitpunkt noch nicht moglich Das damals mittels Sintern gewonnene Metall ist extrem sprode und fur praktische Lampen ungeeignet Lodygin hat jedoch Patente fur mit Wolfram ummantelte Platinfaden angemeldet die nach diversen Quellen 1906 von General Electric erworben wurden 4 Nachdem der fur General Electric arbeitende William David Coolidge ein Verfahren zur Herstellung mechanisch stabiler dunner Wolframfaden entwickelt hatte begann General Electric 1911 mit der kommerziellen Produktion der heute noch ublichen Gluhlampen mit Gluhfaden aus Wolfram Das Verhaltnis von Energieverbrauch zu Lichtausbeute verbesserte sich durch den Einsatz von Wolfram um 100 5 6 7 Lodygin befasste sich auch mit zahlreichen anderen Entwicklungen u a Fluggeraten Tauchgeraten und U Bahnen Seine Plane waren der Zeit weit voraus und mit dem Stand der Technik meist nicht umsetzbar 1907 ging Lodygin mit seiner Familie nach Russland zuruck da er in den USA keine kontinuierliche Anstellung fand die seinen Fahigkeiten entsprach Nach seiner Ruckkehr nach Russland 1907 arbeitete er fur eine Eisenbahngesellschaft und war mit dem Aufbau von Kraftwerken beauftragt Seine Frau Alma war wahrend dieser Zeit eine akkreditierte Korrespondentin einer New Yorker Zeitung Nach der Februarrevolution 1917 emigrierte er erneut in die Vereinigten Staaten Das Museum in Lodygins Geburtsstadt nennt wirtschaftliche Grunde die von anderen Quellen genannten politischen Grunde im Zusammenhang mit der bevorstehenden Machtubernahme der Bolschewiki sind wahrscheinlicher Seine Frau berichtete der New York Times nach der Ankunft in New York am 26 Juli 1917 uber die Unruhen in Russland und die Unterstutzung ihrer Familie fur die Regierung von Alexander Fjodorowitsch Kerenski Als Grund der Ruckkehr in die USA nannte sie die gewunschte weitere Ausbildung ihrer Tochter dort Einer spateren Einladung der nach der Oktoberrevolution an die Macht gekommenen russischen Regierung seine Arbeit in Russland fortzusetzen folgte Alexander Lodygin nicht Er starb am 16 Marz 1923 in New York In nationalen Sichten galt Lodygin als Erfinder der Gluhlampe vor Thomas Alva Edison der mit seinen Entwicklungen ab 1879 die Wettbewerbsfahigkeit des Elektrolichts mit dem Gaslicht erreichte Ein Patent fur eine Gluhlampe wurde jedoch erstmals 1841 in England erteilt zahlreiche Patente vor 1874 sind in der Fachliteratur dokumentiert Das Verdienst von Alexander Lodygin sind Weiterentwicklungen Die Erfindungen von Thomas Edison die zu dauerhaft haltbaren und wettbewerbsfahigen Lampen fuhrten hat er nicht antizipiert 8 Aus nationaler russischer Sicht war seine Lampe von 1873 eine Pionierleistung und der Beginn des Zeitalters der Elektrobeleuchtung in Russland Familie BearbeitenAlexander Lodygin stammt aus einer adligen Familie Er heiratete 1895 Alma Schmidt 1871 1925 9 die Tochter von Franz Xaver Schmid 1829 in Bernau am Chiemsee 3 und hatte mit ihr die Tochter Marguerite auch Margarita oder Rita genannt geb 1901 und Vera geb 1903 10 11 Der Beruf von Alma Schmidt wird vom Lodygin Museum als Journalistin angegeben der Beruf ihres Vaters Franz Xaver Schmidt als Ingenieur Quellen aus dem Familienkreis geben den Beruf von Alma Schmidt als Lehrerin an den ihres Vaters als Schuldirektor Franz Xaver Schmidt wanderte 1867 in die USA aus seine Tochter Alma wurde in New York geboren Ehrungen Bearbeiten nbsp Alexander LodyginFur seine Gluhlampenentwicklung bekam Alexander Lodygin 1874 den Lomonosov Preis der Akademie der Wissenschaften in St Petersburg Der Titel Elektroingenieur wurde ihm 1899 ebenfalls von der Akademie der Wissenschaften ehrenhalber verliehen Im Jahr 1951 wurde er posthum durch eine sowjetische Briefmarke geehrt Der Text der Briefmarke lautet A N Logygin beruhmter russischer Elektroingenieur Erfinder der weltweit ersten Gluhlampe Seine Tochter Marguerite kritisierte die Briefmarke als russische Propaganda 3 Der Mondkrater Lodygin ist 1970 nach ihm benannt worden 12 In den USA an Lodygin erteilte Patente Bearbeiten347 164 Manufacture of Incandescents 10 August 1886 13 494 149 Process of Manufacturing Filaments for Incandescent Lamps 28 Marz 1893 14 498 901 Incandescent Electric Lamp 6 Juni 1893 15 575 002 Illuminant for Incandescent Lamps 12 Januar 1897 16 575 668 Illuminant for Incandescent Lamps 19 Januar 1897 17 In dem Patent 575 002 wird ein komplexes chemische Verfahren zur Herstellung von Gluhfaden patentiert bei dem Molybdan und Wolfram eine Rolle spielen Lodygin umgeht das Problem der Sprodigkeit von Wolfram indem er einen elastischen sehr dunnen Platinfaden verwendet und ein chemisches Verfahren angibt mit welchem dieser mit Wolfram beschichtet werden kann 16 Ein Fachbuch welches den Anteil dieser Erfindung an der weiteren Entwicklung der dann ab 1911 kommerziell produzierten Gluhlampe mit Wolframfaden wurdigt lag bei Abfassung des Artikels nicht vor In dem Patent steht ab Zeile 45 der Satz I have discovered that the following metals possess all the essential qualities for forming a practical commercially efficient metallic illuminant for incandescent electric lamps namely molybdenum and tungsten rhodium and iridium rhutenium and osmium and chromium Wenngleich Lodygin nach diesem Patent keine Wolframgluhfaden herstellen konnte sondern lediglich beschichtete Platinfaden begrundet der Satz Anspruche bei Verwendung der genannten Metalle zur Gluhfadenherstellung Alexander Lodygin gab bei Patentanmeldungen in den USA seinen Namen mit Alexandre de Lodyguine und spater Alexander de Lodyguine an Das Patent 347164 wurde auch in Deutschland Frankreich England und Belgien angemeldet 13 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alexander Lodygin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lodygin Museum in Tambow russisch Dr Cora Angier Sowa Russian and American Life of Alexander Lodyguine Russian Inventor and Engineer engl Einzelnachweise Bearbeiten Stadtbeleuchtung St Petersburg abgerufen am 26 Oktober 2010 Edison Electric Light Co v United States Electric Lighting Co Urteilsbegrundung S 457 PDF Datei 1 51 MB a b c Dr Cora Angier Sowa Alexander Lodygin abgerufen am 18 Februar 2011 Der wirtschaftliche Eigentumer der Patente und Verkaufer war aber mit hoher Wahrscheinlichkeit die Firma fur die Lodygin seine Forschungs und Entwicklungsarbeiten mit Wolfram durchfuhrte Moglicherweise war das die Westinghouse Electric Co Wohnort von Lodygin bei Patentanmeldung und der agierende Patentanwalt deuten darauf hin General Electric hatte mit diesem Unternehmen damals ein Patentabkommen und eine gemeinsame Patentverwaltung Alexander Lodygin franz abgerufen am 26 Oktober 2010 The History of Electric Lighting engl abgerufen am 28 Oktober 2010 General Electric gewann durch die Lampen mit Wolframfaden die Dominanz auf dem Gluhlampenmarkt zuruck die das Unternehmen nach Auslauf der Patente von Edison verloren hatte Ein Fachbuch welches den oft affirmierten Anteil von Lodygin an der Entwicklung des Gluhfadens aus Wolfram belegt und wurdigt lag bei Abfassung des Artikels nicht vor Anspruche von Lodygin werden ohne ruckverfolgbare Quellenangaben von zahlreichen Informationsanbietern behauptet Alexander Lodygin lebte in den 1880er und 1890er Jahren in den USA und Frankreich und war in der Gluhlampenindustrie beschaftigt Er meldete Patente in den USA an und kannte die Patentsituation im Gluhlampenbereich offenkundig gut Bei den Patentprozessen in den USA in dieser Zeit um die Gluhlampenpatente von Edison reklamierte er keine Anspruche Die Lampe von Lodygin aus 1874 war den US Gerichten aber bekannt Columbia University Libraries Lodygin Family Papers abgerufen am 18 Februar 2011 Alexander Lodygin engl abgerufen am 26 Oktober 2010 New York Times 27 Juli 1917 Alexander Nikolajewitsch Lodygin im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU WGPSN USGS a b Patent US347164A Manufacture of Incandescents Angemeldet am 2 Juni 1886 veroffentlicht am 10 August 1886 Erfinder Alexandre de Lodyguine Patent US494149A Process of Manufacturing Filaments for Incandescent Lamps Angemeldet am 14 September 1888 veroffentlicht am 28 Marz 1893 Anmelder Westinghouse Electric and Manufacturing Company Erfinder Alexandre de Lodyguine Patent US498901A Incandescent Electric Lamp Angemeldet am 11 Marz 1892 veroffentlicht am 6 Juni 1893 Erfinder Alexander de Lodyguine a b Patent US575002A Illuminant for Incandescent Lamps Angemeldet am 4 Januar 1893 veroffentlicht am 12 Januar 1897 Erfinder Alexander de Lodyguine Patent US575668A Illuminant for Incandescent Lamps Angemeldet am 10 April 1894 veroffentlicht am 19 Januar 1897 Erfinder Alexander de Lodyguine Normdaten Person LCCN n85099411 VIAF 45730657 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 8 Juni 2019 PersonendatenNAME Lodygin Alexander NikolajewitschALTERNATIVNAMEN Lodygin Aleksandr Nikolaevich russisch KURZBESCHREIBUNG russischer ElektroingenieurGEBURTSDATUM 18 Oktober 1847GEBURTSORT Stenschino Russisches KaiserreichSTERBEDATUM 16 Marz 1923STERBEORT New York City Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexander Nikolajewitsch Lodygin amp oldid 238970852