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Der sogenannte Aktienspeicher war ein Speichergebaude in Berlin das der Berliner Speicher Aktiengesellschaft gehorte und von 1836 37 bis 1884 bestand Blick auf die Herkulesbrucke rechts mit dem Komplex von Wohn und Speichergebauden der Speicher Aktiengesellschaft Mitte und links Gemalde von Eduard Gaertner 1846 Der sechsgeschossige Aktienspeicher links und das Wohngebaude rechts an der Kleinen Prasidentenstrasse in Berlin 1840 Vorne das nordliche Ende der Burgstrasse Zeitgenossischer Stich eines unbekannten Kunstlers Der Aktienspeicher lag gunstig am Ostufer der Spree Ausschnitt aus der Berlin Karte von Selter 1846 Inhaltsverzeichnis 1 Wirtschaftszentrum Berlin 2 Die Speicher Aktiengesellschaft 3 Der Aktienspeicher an der Herkulesbrucke 4 Baubeschreibung 5 Abriss 1884 6 Literatur 7 EinzelnachweiseWirtschaftszentrum Berlin BearbeitenDie Rolle Berlins als Hauptstadt Preussens und spater des Deutschen Reiches fuhrte auch zu einem wirtschaftlichen Aufschwung in der Stadt der sich in einem standig steigenden Warenverkehr niederschlug Fur diesen wiederum wurden Speichergebaude zur Lagerung der Waren benotigt Im 19 Jahrhundert wurden einige solcher Gebaude von Vereinigungen privater Kaufleute errichtet dazu zahlte ein Mehllagerhaus der Berliner Backer Innung auf der Museumsinsel der sogenannte Inselspeicher auf der Insel in der Spree und das Aktienspeicher genannte Lagerhaus der Speicher Aktiengesellschaft in dem Guter aller Art gelagert wurden Die Speicher Aktiengesellschaft BearbeitenDie Speicher Aktiengesellschaft wurde Ende 1835 unter Fuhrung Joseph Mendelssohns mit dem Ziel gegrundet dem wachsenden Handel den dringend benotigten Speicherplatz zur Verfugung zu stellen 1 Unweit des koniglichen Neuen Packhofs auf der Museumsinsel wo der ehemalige Festungsgraben von der Spree abzweigte lag zu dieser Zeit ein grosstenteils unbebautes fur eine weitere Gewerbebebauung vorgesehenes Gelande ein fruheres Ravelin der Festung Dort war nach 1750 zunachst eine Kattunfabrik angesiedelt worden 2 Dieses Gelande mit der Adresse Kleine Prasidentenstrasse 7 erwarb die Speicher Aktiengesellschaft da es fur den geplanten Speicherbau gunstig lag Die Verbreiterung der Spree an dieser Stelle ermoglichte den Ladebetrieb ohne die Schifffahrt auf dem Fluss zu beeintrachtigen Der Aktienspeicher an der Herkulesbrucke BearbeitenDas Gemalde von Eduard Gaertner zeigt von der Spree aus gesehen einen Blick in den fruheren Festungsgraben hinein Der Festungsgraben auch Konigsgraben genannt wurde nahe seiner Mundung in die Spree von der 1787 88 von Carl Gotthard Langhans errichteten Simson oder Herkulesbrucke uberspannt Auf dem Gemalde von Gartner ist in der Mitte rechts die Herkulesbrucke zu sehen Links daneben ragt das Wohn und Verwaltungsgebaude der Speicher Aktiengesellschaft auf Am linken Bildrand ist ein Teil des eigentlichen Speichergebaudes zu sehen Baubeschreibung BearbeitenDer Architekt der Anlage deren Bau 1836 37 begonnen wurde war Friedrich Wilhelm Langerhans der 1824 1827 bereits den Inselspeicher gebaut hatte Die Anlage bestand aus zwei Komplexen Am Festungsgraben wurden dreistockige Wohngebaude von etwa 70 Meter Frontlange mit dazugehorigen Flugel Wirtschafts und Stallgebauden errichtet Diese Gebaude umschlossen einen Hof und bildeten eine fur sich bestehende Anlage die mit dem eigentlichen Speicherkomplex keine unmittelbare Beruhrung hatte In den Wohngebauden befanden sich zehn grossere und kleinere Wohnungen Im Erdgeschoss waren Raume fur Ladengeschafte vorgesehen Der grossere Teil des Grundstucks verblieb fur die Anlage des Speichergebaudes das einen eigenen Hofraum erhielt Das Speichergebaude stand unmittelbar an der Spree Guter konnten so uber Flaschenzuge aus den Lastkahnen direkt in die hoheren Stockwerke hinaufgewunden werden 3 Abriss 1884 Bearbeiten1879 wurde der Festungsgraben zugeschuttet und auf seinem Verlauf die Berliner Stadtbahn durch die Stadt gefuhrt Am 31 Oktober 1883 hatte die Generalversammlung den Aufsichtsrat bevollmachtigt ihre Liegenschaften gegenuber der Museumsinsel an das Cultusministerium zu verkaufen 4 1884 erfolgte der Abriss der Speicheranlagen die Speicher Aktiengesellschaft ging in Liquidation Literatur BearbeitenSybille Gramlich Konigliches Spree Athen Berlin im Biedermeier In Rolf Bothe u a Stadtbilder Berlin in der Malerei vom 17 Jahrhundert bis zur Gegenwart Verlage Willmuth Arenhovel Nicolaische Verlagsbuchhandlung Berlin 1987 S 95 172 ISBN 3 87584 212 X Friedrich W Holtze Geschichte der Befestigung von Berlin In Schriften des Vereins fur die Geschichte der Stadt Berlin Heft X Berlin 1874 S 3 24 Auch in Markische Forschungen Heft VII Berlin 1861 S 1 101 Hg vom Verein fur Geschichte der Mark Brandenburg Einzelnachweise Bearbeiten Die Darstellung folgt Sybille Gramlich Konigliches Spree Athen Berlin im Biedermeier In Rolf Bothe u a Stadtbilder Berlin in der Malerei vom 17 Jahrhundert bis zur Gegenwart Verlage Willmuth Arenhovel Nicolaische Verlagsbuchhandlung Berlin 1987 S 162 vgl Holtze Geschichte der Befestigung Berlins In Mark Forschungen Bd 7 S 94 Chronik der konigl Haupt und Residenzstadt Berlin fur das Jahr 1837 Berlin 1840 S 209 213 Ankauf durch das Cultusministerium Im Centralblatt der Bauverwaltung Nr 44 3 November 1883 S 401 abgerufen am 21 Dezember 201252 5217 13 3991 Koordinaten 52 31 18 1 N 13 23 56 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aktienspeicher amp oldid 210358508