www.wikidata.de-de.nina.az
Akle sind barchanoide Transversaldunen mit gewundenem Rucken die bei steigendem Sandangebot aus der seitlichen Verschmelzung von Sicheldunen hervorgehen Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Internaufbau 3 Entstehung 4 Vorkommen 5 Beispiele 6 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenAkle sind die haufigste Transversaldunenform und zeichnen sich durch grosse Stabilitat aus 1 Die Dunenkamme sind nahezu geradlinig bis wellig gebogen und verlaufen quer zur Windrichtung Es handelt sich somit um dreidimensionale Formen die auf recht haufige Wechsel in der Windrichtung schliessen lassen Bei Umkehr der Windrichtung entstehen aus Akle Querdunen engl reversing dunes in deren Kammpartie Luv und Leehang vertauscht sind 2 Die recht konstante Wellenlange der Akle Formen bewegt sich gewohnlich zwischen 10 und 100 Meter und ihre Hohe kann zwischen 1 und 10 Meter schwanken Das Verhaltnis Wellenlange zu Hohe liegt bei Werten um 10 1 Innerhalb eines Dunenfeldes bleibt das Verhaltnis Hohe zu Wellenlange meist recht konstant Akle mit sehr grossen Wellenlangen zwischen 1000 und 3000 Meter werden als Transversal Draa bezeichnet Die Korngrosse des verfugbaren Sandes hat einen massgeblichen Einfluss auf die sich einstellende Wellenlange die bei groberen Kornern deutlich zunimmt 3 Die Luvseite der Akle ist nur schwach gegen die Windrichtung geneigt und konvex nach oben gekrummt die Leeseite fallt jedoch stark mit 30 bis 35 in Windrichtung ein Die leicht gebogene und manchmal auch etwas unregelmassig verlaufende Kammschulter zeigt in tiefliegenden Sattelabschnitten eine sanfte Verflachung an ihren Hochlagen konnen Ausbeulungen entstehen Die Kammausbeulungen konnen sich zu Graten erweitern seltener ziehen Grate auch von Sattelbereichen weg 4 Diese Grate haben in einigen Dunenfeldern einen asymmetrischen Aufriss und verlaufen meist nicht genau im rechten Winkel zum Dunenzug 5 Die beobachtete Asymmetrie erklart sich durch differentielle Erosion bzw Sedimentakkumulation an den Seiten der Grate Unter der Einwirkung jahreszeitlicher Querwinde konnen sich die Grate auch zu eigenstandigen Dunenformen entwickeln im Extremfall entstehen dann vernetzte Dunen deren Kamme im Grundriss ein L formiges Muster bilden 6 Internaufbau BearbeitenAkle Formen besitzen eine sehr deutliche und regelmassige Schragschichtung des planar tafelformigen Typs 7 Die lang aushaltenden eben geformten Rutschhang Lagen engl foreset fallen unter einem recht hohen Winkel von 30 bis 34 in Windrichtung ein Quer zum Wind betragt ihr Einfallen nur 1 bis 6 Durch starkeres Ausblasen kann sich in Sattelbereichen quer zur Windrichtung diskordant auch eine asymmetrische Trogschichtung einstellen Sehr hohe Akle konnen auf der Luvseite eine Horizontalschichtung entwickeln die sich sanft 2 bis 5 gegen die Windrichtung neigt Die Schragschichtungskorper konnen durch Diskordanzen Reaktivationsoberflachen abgetrennte grosse Internsets ausbilden welche in ihrer Entstehung auf wechselnde Windrichtungen zuruckzufuhren sind 8 Unter allen Dunentypen zeigen Akle die geringste raumliche Streuung ihres Rutschhang Einfallwinkels und bestatigen somit die minimale Storung des Stromungsmusters durch in Windrichtung verlaufende Sekundarvortex Entstehung BearbeitenDie Entstehung der Akle Formen ist noch nicht restlos geklart Allgemein wird angenommen dass Akle Formen bei steigendem Sandangebot aus der seitlichen Verschmelzung von Sicheldunen Barchanen hervorgehen Glennie bemerkte ihr Auftreten 1970 in Inland Sabchas 9 Er vermutete daher dass die feuchte Oberflache der Sebkha das Wachstum von Sicheldunenhornern verhindert hatte und folglich nur Akle Transversalformen entstehen konnten Bei spaterem Austrocknen der zwischen den Dunenkammen liegenden Sekkha Bereiche blieben dann die charakteristischen Sandfelder zuruck Eine Analogie bieten womoglich Unterwasserdunen deren Wellenlangen unmittelbar von der Dicke der Grenzschicht des umgebenden Mediums abhangig sind Letztere ist verantwortlich fur die raumliche Distanzierung der sich in ihr bildenden Wirbelzuge welche sich windabwarts von der erfolgenden Stromseparierung einstellen Im Falle der Akle wird diese Analogie bei Wellenlangen im Hundertmeter Bereich auf eine ebenfalls mehrere hundert Meter dicke atmospharische Grenzschicht hindeuten Vorkommen BearbeitenAkle besitzen in heissen Wustenlandschaften ein weites Vorkommen Gute Beispiele finden sich in der Sahara 10 in den Wusten Arabiens Sudafrikas Asiens sowie in Nord und Sudamerika Sie konnen aber auch an trockenen und windigen Kustenstrichen angetroffen werden wobei ihre Wellenlange gegen das Hinterland zunimmt Kusten Akle konnen sich mit Sicheldunen und anderen Transversalformen zu dreieckigen in den Wind gerichteten standartengleichen Strukturen engl banners vereinigen Akle Transversalstrukturen entstehen auch im Fluss Environment 11 In der Antarktis werden Transversaldunen durch katabatische Winde erzeugt welche aus einem kornigen Schnee Sand Gemisch oder nur aus kornigem Schnee bestehen Da Akle durch Pflanzen verankert werden konnen sind fossile Beispiele sowohl in periglazialen als auch in heissen Klimazonen bekannt Die Anordnung der Dunen lasst dann auf die Palaowindrichtung schliessen Auf anderen Planeten wurden ebenfalls Akle entdeckt wie beispielsweise auf dem Mars 12 Beispiele BearbeitenMexiko Golfkuste 13 Vereinigte Staaten New Mexico White Sands National Monument 7 Oregon Kuste 1 Utah 14 Washington Kuste Einzelnachweise Bearbeiten a b W S Cooper Coastal Dunes of Oregon and Washington In Geol Soc Am Mem Band 104 1958 S 1 169 H E Reineck I B Singh Depositional Sedimentary Environments Springer Verlag 1980 ISBN 0 387 10189 6 I G Wilson Aeolian bedforms their development and origins In Sedimentology Band 19 1972 S 173 210 V Cornish Waves of Sand and Snow Fisher Unwin London 1914 Th Monod Majabat Al Koubra Contributions a l etude de T Empty Quarter Quest Saharien Mem In Mem Inst Fr Afr Noire Band 52 1958 G Solle Notizblatt Hess Land Bodenforsch Band 95 Wiesbaden 1966 S 54 121 a b E D McKe Structures of Dunes at White Sands National Monument New Mexico and a comparison of dunes from other selected areas In Sedimentology Band 7 1966 S 1 69 M Leeder Sedimentology and Sedimentary Basins Blackwell Science 1999 ISBN 0 632 04976 6 K W Glennie Desert sedimentary environments In Developments in Sedimentology Band 14 Elsevier Amsterdam 1970 S 222 H T U Smith Eolian geomorphology wind direction and climatic change in North Africa In U S Air Force Cambridge Res Lab Rep 1963 S 63 443 H J Walker Arct Inst North America Tech Pap Hrsg M E Britton Alaskan Arctic Tundra Band 25 1973 S 49 92 J A Cutts R S U Smith Eolian deposits and dunes on Mars In Journal of Geophysical Research Band 78 1973 S 4139 4154 P A Hesp Coastal Dunes in the Tropics and Temperate Regions Location Formation Morphology and Vegetation Processes In M L Martinez N P Psuty Hrsg Ecological Studies Band 171 Springer Verlag Berlin Heidelberg 2004 R U Cooke A Warren Geomorphology in Deserts Batsford London 1973 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Akle amp oldid 189284263