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Akbar Gandschi persisch اکبر گنجی Akbar e Gandschi englisch Ganji franzosisch Gandji aekʲˈbaer gʲaenˈʤiː 31 Januar 1960 in Qazvin Iran ist ein iranischer Journalist Schriftsteller Soziologe und einer der bekanntesten Regimekritiker des Iran Akbar Gandschi vor 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Nachwirkungen 4 Auszeichnungen 5 Gandschis Texte 6 Literatur 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWahrend der iranischen Revolution 1979 war Akbar Gandschi Mitglied der iranischen Revolutionsgarde zeitweise Leibwachter des Revolutionsfuhrers Ajatollah Chomeini Nach seinen Angaben hielt er sich von 1985 bis 1987 in Japan auf von 1987 bis 1990 war er als Kulturattache in der Turkei tatig Er studierte Soziologie und tat sich nachdem Mohammad Chatami am 3 August 1997 Staatsprasident des Iran wurde und er am 6 Dezember 1997 eine Lizenz fur seine Wochenzeitschrift Rah e no Neuer Weg bekam mit regimekritischen Schriften hervor Zuvor war Gandschi in der Redaktion der Zeitschrift Keyhan tatig und forderte die Trennung von Religion und Politik Die Zeitschrift die 1998 verboten wurde war damals ein wichtiges Sprachrohr der iranischen reformorientierten Intellektuellen und die Hauszeitung des Mitgrunders Abdolkarim Sorusch Auch fur die Zeitung Asr e Azadegan 1 arbeitete er als Journalist Im Marz 2000 wurde der Geschaftsfuhrer der Zeitung Said Hajjarian ein Berater des Prasidenten Chatami durch einen Kopfschuss schwer verwundet Nach dem Verbot von Rah e no wurde die Zeitschrift Sobh e emruz Der heutige Morgen gegrundet Wahrend der Konferenz Iran nach den Wahlen die in Berlin im April 2000 mit iranischen Teilnehmern unter der Schirmherrschaft der Heinrich Boll Stiftung veranstaltet und die zwar zensiert doch auch vom iranischen Fernsehen ubertragen wurde trat Gandschi mit seinen im Iran bekannten Abhandlungen offentlichkeitswirksam im Westen auf Werke BearbeitenFaschistische Auffassung von Religion und Staat 1999 erschienen brachte ihm eine Haftstrafe ein In dieser Schrift habe er nach seinen Angaben die Theorie des Islamfaschismus vertreten wie aus einer Religion eine faschistische Theorie gebastelt wird und sie dann dem Volk als Islam verkauft Der Begriff Islam Faschismus den Gandschi bereits 1986 in ersten Schriften erwahnt wurde bereits im Marz 1979 wahrend der iranischen Revolution von Chomeini Gegnern verwendet Die graue Eminenz 1998 Die rote Eminenz 1998 Die Dunkelkammer der Gespenster 1999 In diesen Buchern deckte Gandschi zusammen mit Said Hajjarian den Zusammenhang zwischen den Auftragsmorden den mutmasslich rund 80 zwischen 1989 und 1997 2 stattgefundenen sogenannten Kettenmorden an zahlreichen iranischen Oppositionellen und obersten staatlichen Stellen auf Akbar Haschemi Rafsandschani der Geheimdienstminister Fallahian sowie die Schlagertruppen um Mesbah Yazdi wurden von Gandschi unterstutzt durch Abbas Abdi den Inhaber eines Meinungsforschungsinstituts 3 schwer belastet Nachwirkungen BearbeitenDurch sein Auftreten in Berlin wurde gegen Gandschi nach seiner Ruckreise in den Iran Anklage erhoben und vor Gericht gestellt Gandschi wahrend der Verhandlung Ich bin stolz denn ich bin im Gefangnis weil ich die Freiheit die Menschenrechte die Freiheit des Denkens und der Meinungsausserung verteidige Mehr habe ich nicht zu sagen Am 13 Januar 2001 wurde Gandschi zu 10 Jahren Haft plus 5 Jahre Verbannung auch auf Grund der Teilnahme an dieser Konferenz wegen Aktivitaten gegen die nationale Sicherheit Propaganda gegen die islamische Staatsordnung Beleidigung islamischer Heiligtumer Ablehnung islamischer Kleidungsvorschriften Beleidigung des Imam Chomeini Sammlung von vertraulichen Akten und Unterlagen Verbreitung von Unwahrheiten zum Zweck des Aufruhrsverurteilt bei der Berufungsverhandlung wurde die Haftstrafe auf 6 Jahre reduziert Am 18 Marz 2006 wurde Gandschi aus der Haft entlassen auch aufgrund seines lebensgefahrlichen Zustandes nach einem wochenlangen Hungerstreik Nicht nur Menschenrechtsorganisationen der internationale Schriftstellerverband P E N sondern auch die Europaische Union und die US Regierung haben sich fur die Freilassung von Akbar Gandschi eingesetzt Am 2 August 2005 wurde Richter Massud Moghaddas der Gandschi und sechs weitere Personen die an der Konferenz der Heinrich Boll Stiftung teilgenommen hatten als Vorsitzender Richter verurteilt hatte von einem Attentater erschossen Nach sechs Jahren im Gefangnis und nach einem Hungerstreik wurde er im Jahr 2006 freigelassen 4 5 2006 verliess er den Iran Auszeichnungen BearbeitenAm 5 Juni 2006 wurde Gandschi mit dem Golden Pen of Freedom Award einem Medienpreis des World Association of Newspapers ausgezeichnet Am 11 Oktober 2006 folgte der Martin Ennals Award Am 8 Oktober 2007 erhielt Gandschi den Preis fur die Freiheit und Zukunft der Medien der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig 2010 wurde Ganji vom Internationalen Presseinstitut in Wien zum Helden der Freiheit der Weltpresse ernannt Damit wurde sein Mut im Kampf um Gerechtigkeit und Pressefreiheit gewurdigt Gandschis Texte Bearbeitenfreeganji blogspot com Memento vom 14 Dezember 2005 im Internet Archive Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt freeganji blogspot com Memento vom 2 August 2005 im Internet Archive Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt Literatur BearbeitenIran nach den Wahlen Eine Konferenz und die Folgen Heinrich Boll Stiftung Munster 2001 ISBN 3 89691 506 1 Christopher de Bellaigue Im Rosengarten der Martyrer Ein Portrat des Iran Aus dem Englischen von Sigrid Langhaeuser Verlag C H Beck Munchen 2006 engl Originalausgabe London 2004 S 279 f 292 305 310 f und 329 334Siehe auch BearbeitenDariusch Foruhar Mykonos Attentat Hassan Yussefi EshkevariWeblinks BearbeitenTagesspiegel vom 8 April 2000 Chomeini wird im Museum enden Die ZEIT 2001 Der Schauprozess von Teheran Ulrich Ladurner Martyrer der Demokratie Zu Akbar Gandschi Katajun Amirpur Der Fall Akbar Gandschi Juli 2001 FAZ Ahmad Taheri Schweigen oder sterben Juli 2005 P E N BBC Anschlag auf Richter Massud Moghaddas August 2005 BBC zur Freilassung Marz 2006 Interview mit Akbar Gandschi von Bahman Nirumand Juli 2007 Akbar Ganji A Plea From the Iranian People In The Nation 24 September 2007 offener Brief an UN Generalsekretar Ban Ki moonEinzelnachweise Bearbeiten Natalie Amiri Zwischen den Welten Von Macht und Ohnmacht im Iran Aufbau Berlin 2021 ISBN 978 3 351 03880 9 Taschenbuchausgabe ebenda 2022 ISBN 978 3 7466 4030 3 S 54 55 Christopher de Bellaigue Im Rosengarten der Martyrer Ein Portrat des Iran Aus dem Englischen von Sigrid Langhaeuser Verlag C H Beck Munchen 2006 engl Originalausgabe London 2004 S 294 Christopher de Bellaigue Im Rosengarten der Martyrer Ein Portrat des Iran Aus dem Englischen von Sigrid Langhaeuser Verlag C H Beck Munchen 2006 engl Originalausgabe London 2004 S 310 f und 329 334 Henk Raijer Hungern fur Iraner In Die Tageszeitung 17 Juli 2006 S 1 taz de abgerufen am 23 Mai 2022 Mariam Lau Scharia oder Gnade In Die Zeit Nr 47 18 November 2010 zeit de abgerufen am 23 Mai 2022 Normdaten Person GND 136757537 lobid OGND AKS LCCN no00059409 VIAF 43845811 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gandschi AkbarALTERNATIVNAMEN Ganji AkbarKURZBESCHREIBUNG iranischer Journalist Dissident und SoziologeGEBURTSDATUM 31 Januar 1960GEBURTSORT Qazvin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Akbar Gandschi amp oldid 238889973