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Der Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte AkEnd war ein unabhangiger Arbeitskreis des deutschen Bundesministeriums fur Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit der im Februar 1999 seine Arbeit aufnahm und im Dezember 2002 beendete Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Abschlussbericht und politische Entwicklung 3 Positionen 4 Mitglieder 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenEr hatte die Aufgabe erstmals wissenschaftlich fundierte Kriterien fur die Suche nach einem Endlagerstandort fur radioaktiven Abfall aufzustellen Jede vorige Entscheidung fur die Erkundung oder Inbetriebnahme eines Endlagers Gorleben Asse Schacht Konrad und Morsleben war dagegen politisch beeinflusst Neben Kriterien fur die geologische Eignung sollte der AkEnd auch ein geeignetes Suchverfahren mit Beteiligung der Offentlichkeit entwickeln Die Empfehlungen des Arbeitskreises sollten mit der nationalen und internationalen Fachwelt und mit der interessierten Offentlichkeit eingehend erortert werden um Transparenz und Akzeptanz fur spatere Standortentscheidungen zu schaffen Erst nach Abschluss dieses Prozesses sollte mit der Durchfuhrung eines Standortauswahlverfahrens begonnen werden Mitglieder des AkEnd waren Fachleute aus den Bereichen Geowissenschaften Chemie Physik Mathematik Bergbau Deponietechnik Ingenieurwesen und Offentlichkeitsarbeit Das deutsche Konzept fur die Endlagerung radioaktiver Abfalle wurde nach der Bundestagswahl 1998 und dem damit verbundenen Regierungswechsel grundlegend geandert Es sah vor alle radioaktiven Abfalle in ein einziges Endlager zu verbringen das ungefahr im Jahr 2030 zur Verfugung stehen soll Mehrere Standorte in unterschiedlichen Gesteinsformationen sollen dabei auf ihre Eignung hin untersucht und miteinander verglichen werden Die Suche sollte auf einer weissen Landkarte stattfinden also ohne Praferenz auf einen bestimmten Standort Mit dem sogenannten Atomkonsens vom Juni 2000 unterschrieben die Regierungsparteien SPD und Grune dass es keine Anhaltspunkte dafur gabe dass der Salzstock Gorleben als Endlager ungeeignet sei Dies schwachte alle bis dahin gefundenen Argumente gegen diesen Salzstock Zwar wurde ein befristetes Moratorium beschlossen aber ausdrucklich festgestellt dass dies keine endgultige Aufgabe des Endlagerstandorts Gorleben bedeute In diesem Zusammenhang hat der im Marz 2006 gefallene Gerichtsentscheid zum Schacht Konrad Endlagerprojekt fur nicht wameentwickelnde radioaktive Abfalle eine richtungsweisende Komponente Es wird darin festgestellt dass nach dem Atomgesetz nicht der beste Standort fur ein Endlager gesucht werden muss solange der gewahlte Standort den Sicherheitskriterien fur ein Endlager genugt was fur den Schacht Konrad der Fall ist 1 Abschlussbericht und politische Entwicklung BearbeitenAm 17 Dezember 2002 wurde in Berlin der Abschlussbericht Auswahlverfahren fur Endlagerstandorte Empfehlungen des AkEnd an Bundesumweltminister Jurgen Trittin ubergeben Darin enthalten sind funf geowissenschaftliche Ausschlusskriterien und mehrere geo und sozialwissenschaftliche Abwagungskriterien Der AkEnd betont die Notwendigkeit der Burgerbeteiligung und der untertagigen Erkundung von mindestens zwei Standorten Zuvor im Sommer desselben Jahres wurde jedoch die Genehmigung fur Schacht Konrad als Endlager fur radioaktiven Abfall mit vernachlassigbarer Warmeentwicklung erteilt Dies bedeutet praktisch die Aufgabe der Ein Endlager Politik Im Koalitionsvertrag von 2002 konnte keine Einigung daruber erzielt werden die Atommullproduzenten Anteile der bis zum 31 Dezember 2007 angefallenen konditionierten Abfalle 53 Energieversorgungsunternehmen und kerntechnische Industrie 47 Forschungseinrichtungen Landessammelstellen und sonstige Ablieferungspflichtige 2 zur Finanzierung einer neuerlichen Endlagersuche zu verpflichten Die Kosten fur eine solche Suche werden auf 1 5 Mrd Euro geschatzt eine Summe die vom Umweltministerium kaum aufgebracht werden kann Die Ergebnisse des AkEnd wurden bis heute 2006 nicht genutzt einen Standort zu suchen oder die Offentlichkeit weiter zu beteiligen Im Urteil des Oberverwaltungsgerichtes Niedersachsen vom 8 Marz 2006 wurde festgestellt dass ein Mangel auch nicht darin besteht dass alternative Standorte nicht umfassend und vergleichend untersucht worden sind Ein derartiges Standortsuchverfahren ist nach den geltenden atomrechtlichen Bestimmungen nicht vorgesehen 3 Positionen BearbeitenAtomkraftgegner befurworten grundsatzlich die Suche nach einem Endlager auf Basis wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kriterien Sie drangen darauf fur den bisher produzierten Atommull ein Endlager in Deutschland zu finden anstatt ihn zu exportieren Sie bezweifeln allerdings dass ein Standort gefunden werden kann an dem die geowissenschaftlichen und insbesondere die sozialen Kriterien erfullt werden Sie sind bereit sich an der Erstellung der Kriterien und der Suche zu beteiligen weisen aber jede Verantwortung fur den Atommull von sich Kernkraftbefurworter kritisieren den AkEnd als unnotig da ihrer Ansicht nach mit dem Erkundungsbergwerk Gorleben und Schacht Konrad geeignete Standorte gefunden und die technischen Aspekte der Endlagerung weitgehend gelost seien Sie kritisieren ausserdem die Zusammensetzung des AkEnd als politisch einseitig Die wachsenden Mengen radioaktiven Abfalls sehen sie nicht als ungelostes Entsorgungsproblem sondern als Ergebnis einer politischen Blockadestrategie in welcher der AkEnd einen wichtigen Baustein darstellt 4 Mitglieder BearbeitenDetlef Appel PanGeo Geowissenschaftliches Buro Hannover Bruno Baltes Gesellschaft fur Anlagen und Reaktorsicherheit mbH Koln Volkmar Brauer Bundesanstalt fur Geowissenschaften und Rohstoffe Hannover Wernt Brewitz Gesellschaft fur Anlagen und Reaktorsicherheit mbH Braunschweig Klaus Detlef Closs Forschungszentrum Karlsruhe bis April 2002 Klaus Duphorn Universitat Kiel i R Rainer Gommel GSF Forschungsbergwerk Asse Remlingen Heinz Jorg Haury GSF Forschungszentrum fur Umwelt und Gesundheit Neuherberg Albert Gunter Hermann Technische Universitat Clausthal bis Juli 2000 Detlev Ipsen Universitat Kassel Gerhard Jentzsch Friedrich Schiller Universitat Jena Jurgen Kreusch Gruppe Okologie e V Hannover Klaus Kuhn Technische Universitat Clausthal Karl Heinz Lux Technische Universitat Clausthal Reiner Papp Forschungszentrum Karlsruhe bis September 2000 Michael Sailer Oko Institut e V Darmstadt Helmut Rothemeyer Bundesamt fur Strahlenschutz Salzgitter bis August 2002 Bruno Thomauske Bundesamt fur Strahlenschutz SalzgitterWeblinks BearbeitenAbschlussbericht des AkEnd Memento vom 17 Februar 2015 im Internet Archive PDF 1 66 MB Abschlussbericht Ersatz Link Auswahlverfahren fur Endlagerstandorte Empfehlungen des AkEnd Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte AkEnd Dezember 2002 272 Seiten Broschure zum Abschlussbericht der AkEnd Auswahlverfahren fur Endlagerstandorte Empfehlung des AkEnd Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte AkEnd Dezember 2002 47 Seiten Greenpeace Auf Endlagersuche mit dem AK End Memento vom 3 Dezember 2013 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Oberverwaltungsgericht Niedersachsen Klagen gegen Schacht Konrad abgewiesen Bundesamt fur Strahlenschutz RS Handbuch Radioaktive Abfalle in Deutschland Memento vom 26 August 2014 im Internet Archive OVG Niedersachsen vom 8 Marz 2006 abgerufen am 23 Oktober 2008 Hans Schuh Quatschbude Trittins atomares Entsorgungskonzept droht zu scheitern DZ Nr 25 vom 12 Juni 2003 S 29 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title AkEnd amp oldid 239198646