Die Agentur für Innovation in der Cybersicherheit (kurz: Cyberagentur) ist eine 2020 gegründete GmbH mit Sitz in Halle (Saale). Aufgabe der Agentur ist es, Schlüsseltechnologien und Innovationen nutzbar zu machen, um die innere und äußere Sicherheit Deutschlands gegen Cyberattacken zu verbessern. Dazu soll die Agentur nicht selbst forschen, sondern Forschungsaufträge an Wissenschaft und Wirtschaft vergeben. Diese Aufträge werden direkt vergütet, es handelt sich also nicht um Fördermittel. Die Agentur ist ressortübergreifend den Bundesministerien für Verteidigung und Inneres zugeordnet und gehört zu den Bundesbeteiligungen.
Agentur für Innovation in der Cybersicherheit GmbH
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 2020 |
Sitz | Halle (Saale), Deutschland |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | 21 |
Umsatz | 3 Mio. EUR |
Website | www.cyberagentur.de |
Stand: 31. Dezember 2021 |
Geschichte Bearbeiten
Die Bundesregierung beschloss im August 2018, eine Agentur für Innovation in der Cybersicherheit zu errichten. Anfang Juli 2019 wurde ein Letter of Intent durch die beiden federführenden Bundesministerien (Inneres und Verteidigung) sowie das Land Sachsen-Anhalt und den Freistaat Sachsen unterzeichnet. Im vierten Quartal 2019 befasste sich der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages mit der Gründung der Agentur. Seit dem zweiten Quartal 2020 läuft die Gründung der Agentur und bis 2023 sollen laut Ursula von der Leyen 100 Arbeitsplätze geschaffen werden. Von 2019 bis 2023 wurde ein Budget von rund 200 Millionen Euro als Startkapital eingeplant. Am 15. Juni 2020 wurde die Gründungsurkunde unterzeichnet und Christoph Igel zum Geschäftsführer und Forschungsdirektor sowie Frank Michael Weber als Kaufmännischer Direktor und Geschäftsführer bestellt. Am 15. Juni 2020 hat die Agentur ihre Arbeit aufgenommen. Am 11. August 2020 wurde offiziell über den Start informiert. In diesem Zusammenhang wurde bekannt, dass das Budget bis 2023 auf 350 Mio. Euro erhöht wurde. Im Oktober 2020 fand die feierliche Eröffnung auf Ministerebene in Halle (Saale) statt.
Christoph Igel, der erste Forschungsdirektor der Agentur, verließ diese im Juni 2021 nach einem Jahr. Während die zuständigen Bundesministerien das Ausscheiden als „planmäßig“ bezeichneten, nannten Tageszeitungen eine zu starke Einmischung und überzogene Rechenschaftspflichten als Grund. Sein Nachfolger wurde Christian Hummert.
Interimsstandort war die Stadt Halle (Saale). Im Januar 2023 wurde bekannt, dass Halle (Saale) der feste Standort sein soll und kein Umzug zum Flughafen Leipzig-Halle stattfindet. Die offizielle Eröffnung fand am 14. März 2023 statt. Eingeweiht wurde die Cyberagentur vom Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt Reiner Haseloff, vom sächsischen Staatssekretär für Verwaltungsmodernisierung Thomas Popp sowie von Vertretern des Bundesministeriums für Verteidigung und des Bundesministeriums des Innern. Ein zweiter Standort soll in Form eines Projektbüros in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden entstehen.
Aufgaben Bearbeiten
Gegenstand der Agentur ist die gezielte Auftragsvergabe von ambitionierten Forschungsvorhaben mit hohem Innovationspotenzial auf dem Gebiet der Cybersicherheit und diesbezüglicher Schlüsseltechnologien für die Bedarfsdeckung des Staates im Bereich der Inneren und Äußeren Sicherheit. Die Agentur soll insbesondere diejenigen innovativen Vorhaben fördern, die durch radikale technologische Neuheit marktverändernde Wirkung haben können. Ziele sind, die Technologiesouveränität im Cyber- und Informationsraum zu erhalten und bedarfsorientierte und zielgerichtete Forschungsaufträge zu ambitionierten Cybersicherheitstechnologien und diesbezüglichen Schlüsseltechnologien zu vergeben.
Die Agentur soll als Projektträger mittel- und langfristige Forschung zu Themen der Cybersicherheit stimulieren, finanzieren und koordinieren. Laut BMVg orientiert sie sich am Vorbild der Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA).
Das erste, im Herbst 2021 ausgeschriebene Forschungsvorhaben befasst sich mit Persönlichkeitsrechten und Datensicherheit bei Gehirn-Computer-Schnittstellen.
Weblinks Bearbeiten
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Jahresabschluss & Lagebericht 2021. (PDF; 4.076 KB) Agentur für Innovation in der Cybersicherheit GmbH, abgerufen am 27. Februar 2023.
- Absichtserklärung. (PDF) 3. Juli 2019, abgerufen am 25. Juli 2020.
- Startschuss für die Cyberagentur
- Im Juni gegründet – jetzt offiziell: Cyberagentur startet in Halle
- Marcel Roth, Mandy Ganske-Zapf: In: Mitteldeutscher Rundfunk. 8. Mai 2021, archiviert vom am 6. Oktober 2021; abgerufen am 6. Oktober 2021.
- Alexander Schierholz: Prestigeprojekt mit Problemen. Cyberagentur in Halle steht ohne Chef da. In: Mitteldeutsche Zeitung. 12. Mai 2021, abgerufen am 16. Mai 2021.
- Marcel Roth: Halle: Christian Hummert ist neuer Chef der Cyberagentur. In: Mitteldeutscher Rundfunk. 1. Oktober 2021, abgerufen am 6. Oktober 2021.
- Cyberagentur des Bundes nach Halle/Saale und Leipzig. In: BMI. 3. Juli 2019, abgerufen am 25. Juli 2020.
- BMVg und BMI geben Standort für neue Cyberagentur bekannt. In: BMVg. 31. Januar 2019, abgerufen am 25. Juli 2020.
- Grünes Licht für gemeinsame Cyberagentur. In: BMVg. 15. November 2019, abgerufen am 25. Juli 2020.
- Cyberagentur fest in Halle (Saale) und künftig auch im Großraum Dresden | Agentur für Innovation in der Cybersicherheit GmbH. Abgerufen am 30. Januar 2023.
- redaktion: Haseloff weiht Cyberagentur in der großen Steinstraße ein. In: HalleSpektrum.de - Onlinemagazin aus Halle (Saale). 13. März 2023, abgerufen am 18. Juli 2023 (deutsch).
- SK Abteilung 4: Startseite - E-Government - sachsen.de. Abgerufen am 18. Juli 2023.
- Heiko Weckbrodt: Cyberagentur plant 2. Standort in Dresden. In: Oiger. 13. Januar 2023, abgerufen am 18. Juli 2023 (deutsch).