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Adriano Lualdi 22 Marz 1885 in Larino 8 Januar 1971 in Mailand war ein italienischer Komponist Dirigent Musikpadagoge und kritiker Lualdi studierte an der Accademia Nazionale di Santa Cecilia bei Stanislao Falchi und ein Jahr bei Ermanno Wolf Ferrari am Conservatorio Benedetto Marcello in Venedig Zwischen 1907 und 1909 war er Maestro sostituto bei Tullio Serafin und Pietro Mascagni In dieser Zeit entstanden seine ersten Kompositionen darunter die sinfonischen Dichtungen L albatro 1908 und La leggenda del vecchio marinaro 1910 und mit Le nozze di Haura nach einem Libretto von Luigi Orsini 1908 sein erstes Buhnenwerk In einer auf den Seiten der Rivista musicale italiana 1917 gefuhrten Debatte mit Giacomo Orefice und Giovanni Tebaldini vertrat er einen Standpunkt des unnachgiebigsten Traditionalismus und der Schliessung gegen internationale Stromungen in der Musik 1921 schloss er sich der von Renzo Bossi Alceo Toni und Giulio Cesare Paribeni in Mailand gegrundeten Camerata italiana an die sich der Forderung von Werken zeitgenossischer italienischer Komponisten mit traditioneller Ausrichtung und der Wiederentdeckung antiker Musik widmete In den 1920er Jahren arbeitete er als Musikkritiker u a fur die Zeitschriften Ambrosiano 1922 Il Secolo 1923 und La Sera 1927 und veroffentlichte Schriften zur italienischen und europaischen Musik Viaggio musicale in Italia 1927 Viaggio musicale in Europa 1928 im Geiste einer provinziellen faschistischen Musikkultur Mit Franco Alfani Renzo Bossi und Ildebrando Pizzetti unterstutzte er die 1927 in Bologna veranstaltete Mostra del Novecento musicale italiano die unter der Schirmherrschaft Mussolinis stand und die Absicht verfolgte angebliche authentische Werte einer italienischen Musik herauszustellen 1929 wurde Lualdi als Vertreter des faschistischen Musikverbandes in das italienische Parlament gewahlt und bekleidete die Funktion eines Nationalrates in der Camera dei fasci e delle corporazioni In einer Reihe von Schriften Arte e regime 1929 Per la musica contemporanea italiana 1930 Per il primato spirituale di Roma 1942 widmete er sich der faschistischen Kulturpropaganda 1930 gehorte er zu den Grundern des Festival internazionale di musica di Venezia Er stellte die Programme fur die ersten drei Festivals 1930 1932 und 1934 zusammen und leitete mit Alfredo Casella und Mario Labroca das Festival 1936 Vorgestellt wurden u a Werke von Bela Bartok Paul Hindemith Darius Milhaud Zoltan Kodaly Alexander Skrjabin Igor Strawinski und Alban Berg beim Wettbewerb musica radiogenica 1932 auch Kompositionen von Luigi Dallapiccola und Nino Rota Als Dirigent trat Lualdi 1932 in Sudamerika 1933 in der Sowjetunion 1935 in Deutschland und 1939 in Frankreich auf Er verfasste eine Reihe von Berichten uber seine Reisen und veroffentlichte 1940 ein Lehrbuch fur Dirigenten L arte di dirigere l orchestra 1936 wurde er zum Direktor des Conservatorio San Pietro a Majella ernannt dessen Leitung er bis 1944 innehatte Von 1936 bis 1942 war er ausserdem offizieller Musikkritiker des Giornale d Italia 1941 wurde er Mitglied der von Giuseppe Bottai gegrundeten und von Pizzetti geleiteten Kommission fur die Autarkie der Musikwissenschaft die das Ziel hatte den Musikunterricht und die Musikwissenschaft im Geiste des Faschismus neu zu strukturieren Nach dem Zweiten Weltkrieg galt Lualdi wegen seiner Zusammenarbeit mit dem faschistischen Regime als kompromittiert Dennoch konnte er 1947 die Leitung des Conservatorio di Musica Luigi Cherubini in Florenz ubernehmen die er bis 1956 innehatte Seine letzte Oper Euridikes diatheke wurde 1962 im offentlichen Sender RAI aufgefuhrt und ubertragen 1969 gab er unter dem Titel La bilancia di Euripide 10 libretti d opera eine Sammlung seiner Buhnenwerke heraus Sein Sohn Luciano Lualdi wurde als Sanger bekannt 1 Buhnenwerke BearbeitenLe nozze di Haura Libretto Luigi Orsini scene liriche in einem Akt 1908 1913 UA 1939 Rom 1943 La rosa di Saaron MailandTdC 1915 Le furie di Arlecchino Libretto Luigi Orsini Adriano Lualdi intermezzo giocoso fur lebende Marionetten in einem Akt 1915 Guerin Meschino Libretto Giovanni Cavacchioli mittelalterliche Legende fur Marionetten in einem Akt 1922 La figlia del re Die Konigstochter eigenes Libretto tragedia lirica in drei Akten Turin 1922 Il diavolo nel campanile Der Teufel im Campanile eigenes Libretto nach Edgar Allan Poe in einem Akt 1925 La Granceola Der Hummer eigenes Libretto nach Riccardo Bacchelli Kammeroper in einem Akt 1932 Lunawig e la saetta Libretto Maner Lualdi leggenda mimata e danzata in einem Akt 1936 1956 La luna dei Carabi eigenes Libretto nach Eugene O Neill Oper in einem Akt 1944 Euridikes diatheke Il testamento di Euridice eigenes Libretto Oper in vier Akten 1962Quellen BearbeitenVirgilio Bernardoni LUALDI Adriano In Mario Caravale Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 66 Lorenzetto Macchetti Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2006 Treccani Enciclopedia online Lualdi Adriano Treccani Enciclopedia italiana Lualdi Adriano Adriano Lualdi bei Operissimo Liste der Buhnenwerke von Adriano Lualdi auf Basis der MGG bei Operone Adriano Lualdi bei MusicBrainz englisch Adriano Lualdi bei AllMusic englisch Adriano Lualdi bei DiscogsEinzelnachweise Bearbeiten Virgilio Bernardoni Adriano Lualdi In Dizionario Biografico degli Italiani DBI Normdaten Person GND 117252638 lobid OGND AKS LCCN n85367874 VIAF 100218955 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lualdi AdrianoKURZBESCHREIBUNG italienischer Komponist Musikpadagoge und kritikerGEBURTSDATUM 22 Marz 1885GEBURTSORT LarinoSTERBEDATUM 8 Januar 1971STERBEORT Mailand Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adriano Lualdi amp oldid 235774590