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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum deutschen Klassischen Philologen ahnlichen Namens siehe Adolf Romer 1843 1913 Adolf Johann Roemer auch Romer geboren am 24 Mai 1890 in Uznach gestorben am 9 Februar 1960 in St Gallen war ein Schweizer Politiker und von 1936 bis 1960 Regierungsrat des Kantons St Gallen Adolf Roemer als Lehrer am Institut Helvetia Luzern um 1915 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politik 3 Letzte Ehre 4 LiteraturLeben BearbeitenAdolf Roemer wurde am 24 Mai 1890 in Uznach im Linthgebiet geboren Sein Vater Johann Adolf Roemer war Metzger und fuhrte zusammen mit seiner Frau Maria Theresia geb Gubeli das Gasthaus mit Metzgerei Zum Hirschen Nach Abschluss der Sekundarschule in Uznach besuchte Adolf Roemer die Mittelschule in Engelberg und Schwyz Die straffe Erziehung im Internat war von grosser Bedeutung besonders als der Sechzehnjahrige 1906 seine Mutter verlor Nach Absolvierung der Lehramtsschule wurde Adolf Roemer Reallehrer am Institut Helvetia Luzern Als Hauptlehrer der Sekundar und Handelsabteilung erteilte er Unterricht in Geographie Mathematik und Naturgeschichte Der Schuldirektor gab ihm ein sehr positives Zeugnis als er 1915 sein Studium der Geographie an der Universitat Zurich aufnahm Adolf Roemer leistete wahrend des Ersten Weltkriegs Aktivdienst Wahrend der Grenzbesetzung von 1915 in St Moritz stationiert lernt er die junge Engadinerin Anna Jenny 1894 1977 aus Bever kennen Das Paar heiratete am 1 Mai 1919 in Weggis Luzern Sie hatten zwei Kinder Irma 1920 2010 und Rudolf 1923 2009 Mit einer Dissertation uber die Trockenlegung des Linthgebietes im Kanton St Gallen wurde Roemer am 30 Oktober 1918 bei Hans J Wehrli promoviert Danach trat er eine Stelle als Sekretar beim st gallischen kantonalen Erziehungsdepartement an Politik BearbeitenRoemers Tatigkeit im Erziehungsdepartement fuhrte ihn in die Politik Er trat der Freisinnig Demokratischen Partei FDP bei und wurde 1936 zum ersten Mal in den Regierungsrat des Kantons St Gallen gewahlt Er stand von 1936 bis 1960 dem Erziehungs und Militardepartement vor Ausser dem Bau zahlreicher Schulhauser und Turnhallen veranlasste er 1952 die Totalrevision des Erziehungsgesetzes und 1954 die Annahme des Gesetzes uber die Handelshochschule In den Amtsjahren 1939 40 1945 46 1950 51 und 1957 58 stand er als Landammann dem Regierungsrat vor Die Erziehungsdirektoren Konferenz ernannte Adolf Roemer schon im ersten Jahre seiner Regierungstatigkeit zum Mitglied der Kommission fur das Unterrichtsarchiv und der Kommission fur die Schriftfrage Er zeigte grosse Initiative und schrieb nach Ubernahme des Prasidiums der Archiv Kommission im Jahre 1945 vermehrt eigene Artikel Ab 1947 ubernahm Adolf Roemer die Leitung der Zentralstelle fur Dokumentation und Auskunft in der Kommission fur das Unterrichtsarchiv und war ab 1959 Redaktor der schweizerischen Zeitschrift Archiv fur das schweizerische Unterrichtswesen Die Zeitschrift veroffentlichte Hintergrundbeitrage Berichte zum Unterrichtswesen in der Schweiz Statistiken sowie neu erlassene eidgenossische und kantonale Gesetze Dekrete und Reglemente Als langjahriger Redaktor gewann er einen Uberblick uber die Bestrebungen zur Forderung des Schulwesens aller Stufen und aller Kantone Er war stets bestrebt als Verfasser von Artikeln Mitarbeiter aus allen Stufen und allen Teilen des Landes hinzuzuziehen und die drei Hauptlandessprachen zum Worte kommen zu lassen Dies befahigte ihn dann eine wegweisende Revision der st gallischen Gesetzgebung uber das Erziehungswesen in Angriff zu nehmen Er fuhrte in den Jahren 1938 1944 1945 1947 und 1952 neue Schulgesetzgebungen ein Von grosster Bedeutung war die Einfuhrung der Steuerausgleichsbeitrage zugunsten bedurftiger Schulgemeinden Damit wurde das grosste Hemmnis fur die Entwicklung der st gallischen Volksschule beseitigt Er brachte 1945 das erste Fortbildungsschulgesetz mit dem Obligatorium fur Buben und Madchen die nach der Volksschule keine weitere Schulbildung erhielten 1947 setzt er sich fur hohere Lehrerlohne ein Seine grosste Leistung war das neue fortschrittliche und verstandliche Erziehungsgesetz vom 5 Marz 1952 Durch dieses Gesetz sollten die Schulen aller Stufen nicht nur gutes neuzeitlich fundiertes Wissen vermitteln sondern gleichzeitig Manner und Frauen heranbilden von solider staatsburgerlicher Haltung von sozial aufgeschlossenem Sinn und von Bereitschaft fur das Ideale und Schone In seinen letzten Jahren setzte er sich fur den Bau von Schulhausern ein So sind in seinen letzten Jahren im Amt uber hundert Primar und Sekundarschulhauser und rund sechzig Turnhallen gebaut worden Sein Hauptanliegen als Regierungsrat bestand darin das kulturelle staatspolitische wirtschaftliche und soziale Leben des Kantons zu fordern Ausser seiner amtlichen Tatigkeiten setzte er sich fur die Forderung des Stadttheaters des Schweizerischen Musikvereins des kantonalen St Gallischen Turnverbandes und der Schweizerischen Staatsburgerlichen Gesellschaft ein Er war zwischen 1950 und 1955 Vorstandsmitglied des Schweizerischen Burgenvereins Letzte Ehre BearbeitenNachdem er seit wenigen Tagen Plane fur den Ruhestand machte und auf Ende der laufenden Amtszeit den 30 Juni seinen Rucktritt erklarte erlitt Adolf Roemer in seinem Buro einen Hirnschlag Nach drei Tagen im Spital starb er am Dienstag 9 Februar 1960 mit siebzig Jahren Auf den 12 Februar wurde ein Staatsbegrabnis angeordnet Das Inspektionsspiel St Gallen fuhrte es an gefolgt von der Schweizerfahne der Ehrenkompanie zahlreichen Studenten Verbands und Vereinsdelegationen den Mitgliedern der St Galler Regierung des Grossen Rates des Kantonsgericht den Kantonspolizisten sowie Alt Bundesraten Standeraten Nationalraten Vertretern der Armee und verschiedenen Kantonsregierungen Delegationen aus dem benachbarten Furstentum Liechtenstein und dem Vorarlberg sowie auslandischen Vertretungen und Hunderten Trauernder In seiner Trauerrede sagte Standerat Johann Schmuki uber Adolf Roemer Eine uberstromende Gute war ihm eigen ein tiefes soziales Mitgefuhl mit dem Mitmenschen das viel mehr war als blosse Leutseligkeit des Umganges dazu kam seine personliche Bescheidenheit seine grosse Heimatliebe seine menschlich sympathische Einstellung zu allen Dingen des Lebens Literatur BearbeitenWolfgang Goldi Romer Roemer Adolf In Historisches Lexikon der Schweiz N N Regierungsrat Dr Adolf Roemer Erziehungsdirektor des Kantons St Gallen In Archiv fur das schweizerische Unterrichtswesen Bd 45 1959 S 1 f DOI 10 5169 seals 53802 Normdaten Person GND 124032109 lobid OGND AKS VIAF 77237676 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Roemer AdolfALTERNATIVNAMEN Roemer Adolf Johann vollstandiger Name Romer AdolfKURZBESCHREIBUNG Schweizer PolitikerGEBURTSDATUM 24 Mai 1890GEBURTSORT UznachSTERBEDATUM 9 Februar 1960STERBEORT St Gallen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf Roemer amp oldid 239461180