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Adolf Emil Hezinger 3 Februar 1905 in Mettingen Esslingen am Neckar 2 August 2001 in Herrsching am Ammersee 1 war ein deutscher Diplomat und SS Hauptsturmfuhrer in der Zeit des Nationalsozialismus Leben BearbeitenHezinger von Beruf Kaufmann hielt sich ab 1925 in Mailand auf Von 1930 an war Hezinger am deutschen Konsulat in Florenz als Sekretar angestellt Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten trat Hezinger zum 1 Mai 1933 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 1 565 338 2 und gehorte von Februar 1934 bis Marz 1937 der HJ an Von 1937 bis 1940 war er bei der Landesgruppe Italien Gauhauptstellenleiter der NSDAP AO unter Landesgruppenleiter Erwin Ettel Ab dem 1 Januar 1940 gehorte er der SS SS Nummer 347 190 an in die er im Rang eines SS Hauptsturmfuhrers aufgenommen wurde Zuvor war er verbeamtet worden und wurde in das Auswartige Amt ubernommen 3 Vom Auswartigen Amt wurde Hezinger 1940 zur deutschen Gesandtschaft in den Iran nach Teheran versetzt Als der Iran im Spatsommer 1941 durch die britische Armee besetzt wurde kehrte Hezinger uber die Turkei nach Deutschland zuruck wo er das Buro von Erwin Ettel im Auswartigen Amt leitete Hezinger wurde 1943 Konsulatssekretar I Klasse 4 Ab Februar 1944 war er Referent der Gruppe Inland II u a zustandig fur Judenangelegenheiten des Auswartigen Amtes wo er dem Gruppenleiter Horst Wagner zuarbeitete In dieser Funktion war er auch mit antisemitischer Auslandspropaganda befasst und nahm in diesem Rahmen am 3 und 4 April 1944 an der Arbeitstagung der Judenreferenten der Deutschen Missionen in Europa in Krummhubel zur Koordination entsprechender antijudischer Massnahmen teil 5 Nach der Besetzung Ungarns durch die Wehrmacht am 19 Marz 1944 war Hezinger ab April 1944 Referent fur Judenfragen bei der deutschen Gesandtschaft in Budapest und gehorte dem Stab des Bevollmachtigten des Grossdeutschen Reiches in Ungarn Edmund Veesenmayer an 6 Hezinger war Verbindungsmann der deutschen Gesandtschaft zu den deutschen und ungarischen Dienststellen welche die Deportationen der ungarischen Juden durchfuhrten 7 Hezinger registrierte in den Lagern jene Juden die u a aufgrund ihrer Staatsangehorigkeit nicht in das KZ Auschwitz Birkenau deportiert werden sollten 5 Ende Mai 1944 folgte ihm Theodor Horst Grell in dieser Funktion nach 6 Zuletzt war Hezinger Angehoriger des Stabes von Adolf Eichmann in Ungarn 8 Hezinger wurde Anfang August 1944 zur Waffen SS eingezogen und leistete Kriegsdienst bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 5 Nach Kriegsende wurde Hezinger von Dezember 1947 bis Juni 1948 mehrmals im Rahmen der Nurnberger Prozesse vernommen 9 Er wurde nach eigenen Aussagen als Minderbelasteter entnazifiziert 10 Anschliessend war er als Kaufmann in Breitbrunn am Ammersee tatig 8 Ab 1957 war Hezinger Konsulatssekretar beim Bonner Auswartigen Amt 11 Nach Weitkamp wurde Hezinger nicht wieder in den Dienst des Auswartigen Amtes ubernommen und erhielt auch keine Pension 12 Hezinger ist im Braunbuch der DDR aufgefuhrt 13 Ein gegen ihn eingeleitetes Ermittlungsverfahren wurde vom Landgericht Frankfurt am Main 1976 eingestellt 8 Literatur BearbeitenWolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart Band 2 1 Personen A K de Gruyter Berlin 2009 ISBN 978 3 598 24072 0 Randolph L Braham The politics of genocide The Holocaust in Hungary Columbia University Press New York 1981 ISBN 0 231 05208 1 Einzelnachweise Bearbeiten Lebensdaten nach Sebastian Weitkamp Hezinger Adolf Emil In Wolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart Band 2 1 Personen A K Berlin 2009 S 358 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 15540222 Sebastian Weitkamp Braune Diplomaten Horst Wagner und Eberhard von Thadden als Funktionare der Endlosung Dietz Bonn 2008 ISBN 978 3 8012 4178 0 S 113 Ministerium fur Auswartige Angelegenheiten der DDR Von Ribbentrop zu Adenauer eine Dokumentation uber das Bonner Auswartige Amt Berlin 1961 S 52 a b c Sebastian Weitkamp Hezinger Adolf Emil In Wolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart Band 2 1 Personen A K Berlin 2009 S 358f a b Christoph Dieckmann Kooperation und Verbrechen Formen der Kollaboration im ostlichen Europa 1939 1945 Wallstein Verlag 2003 ISBN 3 89244 690 3 S 61 Igor Philip Matic Edmund Veesenmayer Agent und Diplomat der nationalsozialistischen Expansionspolitik Oldenbourg 2002 ISBN 3 486 56677 6 S 253 a b c Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 254 Records of the United States Nuernberg War Crimes trials Interrogations 1946 1949 PDF 186 kB 1977 Vernehmungen Hezingers im Rahmen der Nurnberger Prozesse PDF 5 3 MB Andreas Forster Kriegsverbrechen Was die Stasi gewusst haben will In Frankfurter Rundschau online 27 Oktober 2010 Sebastian Weitkamp Hezinger Adolf Emil In Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart Band 2 1 Personen A K Berlin 2009 S 358f Nationalrat der Nationalen Front des Demokratischen Deutschland Dokumentationszentrum der Staatlichen Archivverwaltung der DDR Braunbuch Kriegs und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in West Berlin Staat Wirtschaft Verwaltung Armee Justiz Wissenschaft Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik Berlin 1968 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 5 November 2023 PersonendatenNAME Hezinger AdolfALTERNATIVNAMEN Hezinger Adolf Emil vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher DiplomatGEBURTSDATUM 3 Februar 1905GEBURTSORT Mettingen Esslingen am Neckar STERBEDATUM 2 August 2001STERBEORT Herrsching am Ammersee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf Hezinger amp oldid 238819139