www.wikidata.de-de.nina.az
Adolf Franz Beck 2 Dezember 1892 in Chicago USA 10 Marz 1949 in Bad Elster war ein deutscher Ingenieur und Chemiker 1 Adolf Franz Beck 1892 1949 Pionier der Elektrometallurgie Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung 1 2 Forschen in Bitterfeld 1 3 Leitungstatigkeit 2 Wiederinbetriebnahme der Bitterfelder Werke 3 Ehrungen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAusbildung Bearbeiten Nach Beendigung der Schulzeit trat Beck 1907 als Lehrling in das Chemische Laboratorium der Firma A Borsig in Berlin Tegel ein um den Beruf eines Analytikers zu erlernen Neben der praktischen Ausbildung besuchte er die Gewerbeakademie Berlin die er 1911 mit der Berufsbezeichnung Ingenieur abschloss Im Oktober 1911 trat er in das Analytische Laboratorium der Allgemeinen Elektrizitatsgesellschaft AEG in Berlin ein Doch bereits im Mai 1912 folgte er einem Ruf der Chemischen Fabrik Griesheim Elektron CFGE in Griesheim wo er eine Tatigkeit im Versuchslaboratorium der Abteilung Elektron Metall aufnahm Forschen in Bitterfeld Bearbeiten Im Jahr 1915 wurde Beck in die Niederlassung der CFGE nach Bitterfeld versetzt wo er beim Aufbau des Elektron Metallwerkes eingesetzt war 2 Das Interesse und die ganze Tatkraft von A Beck galten der Entwicklung von Leichtmetallen 1921 22 machte A Beck eine bedeutende Erfindung die als sogenanntes Schwefelpatent DRP 368 906 DRP 384 137 in die Technikgeschichte einging 1923 entwickelte A Beck das Elrasal Verfahren fur die Schmelzbehandlung von Rohmagnesium zur Entfernung von nichtmetallischen Beimengungen DRP 403 802 1930 entwickelte A Beck die seewasserbestandige Al Mg Legierung Hydronalium Aufgrund seiner geringen Korrosionsneigung fand die Legierung ein grosses Interesse und wurde im Schiffbau zum Wasserflugzeugbau und fur den Schienenfahrzeugbau eingesetzt Das von ihm 1939 herausgegebene Buch Magnesium und seine Legierungen eine Gemeinschaftsarbeit von 19 Autoren war 50 Jahre das Standardwerk der Magnesium Leichtmetall Metallurgie 1940 wurde unter der Leitung von Adolf Beck eine Verfahrensentwicklung abgeschlossen wonach reines Aluminium aus unsortiertem Flugzeugschrott gewonnen werden kann Nach dem neuen Verfahren konnte reines Aluminium gewonnen werden was wieder zur Herstellung von Legierungen eingesetzt werden konnte Dieses Verfahren ging als Beck Prozess in die Technikgeschichte ein 3 Beck beschaftigte sich nach dem Krieg mit der Entwicklung von Lagermetallen fur Gleitlager und mit der Entwicklung von Aluminiumbronze 4 Aufgrund des Mangels an Haushaltsgegenstanden nach dem Krieg entwickelten die Forscher im Metall Labor in Bitterfeld Alltagsgegenstande jeglicher Art Ein neuer Schlager war eine E Metall Tabakpfeife eine Kombination von Elektron Metall und Igelit PVC Mit dem von A Beck weiterentwickelten anodischen Oxidationsverfahrens konnten die Pfeifenkopfe in verschiedenen Farben eingefarbt werden A Beck meldete 65 Patente an Leitungstatigkeit Bearbeiten 1925 wurde A Beck die Leitung der Leichtmetall Forschung in Bitterfeld ubertragen 1936 wurde A Beck zum Prokuristen der Firma IG Farben Bitterfeld ernannt und 1937 zum Direktor der gesamten Abteilung Elektron Metall bestellt Aufgrund einer gewissen Distanz zu den Nationalsozialisten wurde A Beck 1941 als Direktor und Leiter der Leichtmetallabteilung abgelost Nach dem Krieg bat die sowjetische Kommandantur A Beck die Werkleitung der Bitterfelder Werke der IG Farben AG zu ubernehmen A Beck leitete bis zu seinem Tod das Elektrochemische Kombinat Bitterfeld EKB nbsp Die Grabstelle von Adolf Beck auf dem Waldfriedhof in Bad DubenWiederinbetriebnahme der Bitterfelder Werke BearbeitenIn einem Brief schreibt Beck am 28 September 1945 Die Bitterfelder Werke der I G Farbenindustrie AG haben durch Luftangriffe keine Schaden erlitten Durch Kampfhandlungen Beschuss mit Brandmunition ist lediglich ein Laboratorium vernichtet worden Ausserdem wurde eine grosse Anzahl von Leitungen getroffen Die Schaden waren wenn auch umfangreich doch nicht wesentlicher Natur und sind in den vergangenen Monaten zum grossen Teil beseitigt worden so dass die Betriebe voll laufen konnen sobald die Rohstoff Absatz und Transportschwierigkeiten behoben sind Nur im Magnesium und Chloratbetrieb sind infolge des plotzlichen Abstellens beim Einmarsch der Amerikaner Schaden entstanden deren vollige Beseitigung langere Zeit erfordert 5 1946 begannen in den Bitterfelder Werken die Demontagen durch die sowjetischen Besatzungstruppen Fur A Beck waren die Monate der Demontagen die druckendsten und deprimierendsten seines Lebens Anfang des Jahres 1947 hatte das Werk mit 10 000 Angestellten fast wieder den normalen Friedensausstoss erreicht obwohl die Hauptbasis des Werkes die Leichtmetall Produktion zu fast 100 Prozent zerschlagen war Auch weitere Neueinstellungen in grosserem Stil mussten vorgenommen werden um die von der sowjetischen Werkleitung geforderten Produktionsziele zu erreichen Ehrungen Bearbeiten nbsp Das Metall Labor im Chemiepark Bitterfeld Wolfen tragt den Namen Dr Adolf Beck In Anerkennung seiner Verdienste um die Entwicklung der Magnesium und Aluminium Legierungen und ihrer Bedeutung fur den Flugzeugbau erhielt A Beck 1938 von der Lilienthal Gesellschaft fur Luftfahrtforschung die Lilienthal Denkmunze verliehen 6 Aufgrund seiner fachlichen Kompetenz wurde A Beck in das Kuratorium des Kaiser Wilhelm Institut fur Metallforschung KWI in Stuttgart berufen 7 In Anerkennung seiner besonderen Verdienste fur das Huttenwesen und seiner wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Metallurgie des Magnesiums wurde ihm 1939 die Ehrendoktorwurde Dr Ing E h durch die Technische Hochschule Aachen zuteil In ehrendem Gedenken an den Pionier der Magnesium Metallurgie erhielt das Lehrlabor der Betriebsberufsschule des Elektrochemischen Kombinates in Bitterfeld EKB 1950 den Namen Dr Adolf Beck verliehen Nach 80 Jahren erhielt am 18 April 2018 das Metall Labor im Chemiepark Bitterfeld Wolfen den Namen Dr Adolf Beck Er hatte das Leichtmetall Laboratorium 1936 massgeblich geplant und mit einer zukunftsweisenden Rede am 14 Februar 1938 eroffnet Es war bis 1945 eine der grossten und modernsten Leichtmetall Forschungsanstalten der Welt Literatur BearbeitenFranz Hendrichs Beck Adolf Franz In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 700 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Gunter Matter Elektron Geschichte und Renaissance eines aussergewohnlichen Metalls In Helmut Maier Ruhr Universitat Bochum Hrsg Bochumer Studien zur Technik und Umweltgeschichte 1 Auflage Band 9 Klartext Verlag Essen 2019 ISBN 978 3 8375 2125 2 S 391 LHASA MER I507 Nr 5418 Knauer Manfred Hundert Jahre Aluminiumindustrie in Deutschland 1886 1986 De Gruyter 2014 LHASA MER I507 Nr 5238 Tragsdorf Birgit u a Bitterfelder Chronik 100 Jahre Chemiestandort Bitterfeld Wolfen Vorstand der Chemie AG Bitterfeld Wolfen 1993 Hauptversammlung der Lilienthal Gesellschaft Tage der Luftfahrtforschung in Berlin NSDAP Parteiorgan der Hrsg Norddeutsche Ausgabe s n 13 10 1938 Volkischer Beobachter S 4 Maier Helmut Rustungsforschung im Nationalsozialismus Wallstein Verlag Gottingen 2002Normdaten Person GND 135904277 lobid OGND AKS VIAF 80341205 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Beck Adolf FranzKURZBESCHREIBUNG deutscher IngenieurGEBURTSDATUM 2 Dezember 1892GEBURTSORT Chicago USA STERBEDATUM 10 Marz 1949STERBEORT Bad Elster Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf Franz Beck amp oldid 226237886