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Die ehemalige Abteikirche Saint Nicolas der Abtei Saint Pierre in Cellefrouin ist der vielleicht fruheste Kirchenbau im Stil der poitevinischen Romanik in der westfranzosischen Region Nouvelle Aquitaine Das Kirchenbauwerk wurde bereits im Jahr 1907 als Monument historique 1 eingestuft Kirche Saint Nicolas Chorhaupt Inhaltsverzeichnis 1 Patrozinium 2 Baugeschichte 3 Architektur 3 1 Westfassade 3 2 Kircheninneres 3 3 Chorhaupt 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksPatrozinium BearbeitenDie Kirche war ursprunglich dem Apostel Petrus geweiht seit ihrer Nutzung als Pfarrkirche d h wahrscheinlich schon seit dem 16 17 Jahrhundert ist sie dem Hl Nikolaus von Myra geweiht Baugeschichte BearbeitenDie im Jahr 1025 vom Bischof Arnaud de Vitabre von Perigueux gegrundete Abtei Saint Pierre von Cellefrouin ist eine der altesten im nordlichen Angoumois und hatte ursprunglich wahrscheinlich nur eine holzerne Kirche Die Monche folgten der Augustinerregel bis zum Jahr 1120 als der Papst die Benediktinerregel zur Vorschrift machte woraufhin einige Monche das Kloster verliessen Die Baugeschichte der heutigen Kirche ist im Einzelnen unklar Einige Forscher tendieren zu einem Baubeginn um das Jahr 1050 60 und einer Fertigstellung des Bauwerks um 1100 andere neigen zu einer spateren Datierung etwa 1080 1120 In den Wirren des Hundertjahrigen Krieges 1337 1453 blieb die Kirche aufgrund ihres abgelegenen Standorts von Zerstorungen verschont Wahrend der Hugenottenkriege 1562 1598 wurde die Abtei jedoch von den Protestanten angegriffen der Vierungsturm der Kirche und die Klostergebaude wurden grosstenteils zerstort Danach verblieben nur eine Handvoll Monche am Ort so dass das Kloster in der Zeit der Franzosischen Revolution ohne grosseren Widerstand aufgelost werden konnte Die ehemalige Abteikirche wurde nun auch offiziell die Pfarrkirche des Ortes Architektur BearbeitenWestfassade Bearbeiten nbsp WestfassadeDie Westfassade ist vertikal durch funf ehemals sechs hohe Blendarkaden gegliedert Die Bogen der vier inneren Blendarkaden ruhen auf Pfeilervorlagen denen wiederum Dienste vorgelagert sind die sich in das Giebelfeld hinein fortsetzen Der Bogen der ausseren rechten Blendarkade ruht dagegen auf einer Halbsaulenvorlage mit Kapitell Beide Aussenwande des Kirchenschiffs wurden nachtraglich durch hohe Strebepfeiler stabilisiert dabei wurde die linke nordliche Blendarkade der Westseite zerstort Die gesamte Fassade mitsamt ihrem spater eingefugten spatgotischen Portal und dem daruber befindlichen Westfenster ist vollkommen dekorlos hierin liegt einer der Hauptgrunde fur die fruhe Datierung des Bauwerks Kircheninneres Bearbeiten nbsp KircheninneresUber abwartsfuhrende Treppenstufen gelangt man in das dreischiffige Kircheninnere dieses ist gepragt von massiven Pfeilern mit vorgelegten Halbsaulen und riesigen Kapitellblocken deren obere Ecken leicht eingerollt sind Ein Tonnengewolbe mit Gurtbogenunterzugen schliesst das Mittelschiff nach oben ab Das Untergeschoss eines im 16 17 Jahrhundert weitgehend neu erbauten Laternenturms uber der Vierung belichtet den darunterliegenden Raum durch zwei kleine Rundfenster oculi in der Kuppel Die beiden seitlichen Querhausarme haben einfache Tonnengewolbe Die Gestaltung der Apsis mit ihren drei grossen Fenstern die jeweils von zwei Saulen gerahmt werden ist dagegen deutlich feinteiliger unterhalb der Apsiskalotte verlauft ein Konsolenfries Auch die groben Formen des Kircheninneren machen eine fruhe Datierung wahrscheinlich Chorhaupt Bearbeiten nbsp Agnus DeiDie ehemalige Abteikirche hat ein Transept an das sich in der Verlangerung der Seitenschiffe jeweils eine kleine Apsis anschliesst Die Mittelapsis ist deutlich grosser und durch ein Chorjoch nach Osten verlangert ihre Aussenwand ist durch breite Lisenen mit Pfeiler oder Halbsaulenvorlagen seitlich des Mittelfensters gegliedert uber dem Mittelfenster wurde in spaterer Zeit ein kleiner quadratischer Stein mit einem schonen Relief eines Agnus Dei in das umgebende Mauerwerk eingelassen Alle drei Apsiden enden unterhalb der Traufe mit einem schmucklosen Konsolenfries Insgesamt ist festzustellen dass Apsis und Westfassade mehrere bauliche Ubereinstimmungen und eine gewisse Eleganz aufweisen wahrend das Langhaus der Kirche von einem anderen Baumeister zu stammen scheint Der machtige quadratische Vierungsturm aus dem 16 Jahrhundert zeigt eine deutlich bessere Steinbearbeitung als die umgebenden Bauteile er ist zweifach abgestuft und endet in einem Glockengeschoss mit Schalloffnungen in alle vier Himmelsrichtungen Literatur BearbeitenThorsten Droste Poitou Westfrankreich zwischen Poitiers und Angouleme die Atlantikkuste von der Loire bis zur Gironde DuMont Koln 1999 ISBN 3 7701 4456 2 S 250 251 Fabienne Manguy Sylvie Ternet Eglise Saint Pierre de Cellefrouin In Congres archeologique de France 153e session Charente 1995 Societe Francaise d Archeologie Paris 2000 S 125 134 Einzelnachweise Bearbeiten Eglise Saint Nicolas Cellefrouin in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Abteikirche Saint Nicolas Cellefrouin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Cellefrouin Saint Nicolas Fotos Infos franz Cellefrouin Saint Nicolas Luftbild Foto Kurzinfos franz 45 891027777778 0 39144444444444 Koordinaten 45 53 27 7 N 0 23 29 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abteikirche Saint Nicolas Cellefrouin amp oldid 238301531