2-Bromresorcin ist eine aromatische chemische Verbindung, die zur Stoffgruppe der Phenole gehört. Es ist neben dem 4-Bromresorcin und dem 5-Bromresorcin eines der drei stellungsisomeren Monobromderivate des Resorcins (1,3-Dihydroxybenzol).
Strukturformel | ||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||
Name | 2-Bromresorcin | |||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C6H5BrO2 | |||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||
Molare Masse | 189,01 g·mol−1 | |||||||||||
Aggregatzustand | fest | |||||||||||
Schmelzpunkt | 102–103 °C | |||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Darstellung Bearbeiten
2-Bromresorcin kann aus Resorcin über die Zwischenstufe 2,4,6-Tribromresorcin hergestellt werden, das bei der vollständigen Bromierung mit Brom in Chloroform entsteht. Die Bromatome an den Positionen 4 und 6 werden dann durch Umsetzung mit Natriumsulfit und Natriumhydroxid in einem 5:1-Wasser/Methanol-Gemisch entfernt.
Die Synthese durch eine Sandmeyer-Reaktion aus 2-Aminoresorcin schlägt fehl, da die Diazotierung von 2-Aminoresorcin 4-Nitroso-2-diazoresorcin ergibt.
Historisch wurde 2-Bromresorcin mehrstufig ausgehend von 2,4-Dihydroxybenzoesäure hergestellt. Diese wurde zunächst zur 5-Nitro-2,4-dihydroxybenzoesäure nitriert und sodann mit elementarem Brom in Eisessig zur 3-Brom-5-nitro-2,4-dihydroxybenzoesäure umgesetzt. Reduktion dieser Säure mit Zinn(II)-chlorid und Salzsäure führt zur entsprechenden Aminoverbindung. Diese wird mit Natriumnitrit und Salzsäure diazotiert und anschließend durch Verkochen des entstandenen Diazoniumsalzes zu 3-Brom-2,4-dihydroxybenzoesäure umgesetzt. Decarboxylierung dieser Säure führt schließlich zu 2-Bromresorcin.
Reaktionen Bearbeiten
Die Einführung einer Acetylgruppe liefert 1-(3-Brom-2,4-dihydroxyphenyl)-ethanon (CAS-Nummer: 60990-39-8) und kann durch eine Nencki-Reaktion mit Zinkchlorid durchgeführt werden.
2-Bromresorcin ist ein Synthesebaustein zur Darstellung substituierter Cumarine, – z. B. entsteht in einer Kondensationsreaktion mit Ethyl-benzoylacetat 8-Brom-7-hydroxy-4-phenylcumarin.
Einzelnachweise Bearbeiten
- Dictionary of organic compounds, S. 932 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Datenblatt 2-Bromoresorcinol bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 16. Februar 2020 (PDF).
- Dissertation: Konkave N-Heterocyclische Katalysator-Systeme, Timo Liebig, Universität Kiel, 2006, urn:nbn:de:gbv:8-diss-17594.
- ↑ R. F. Milligan, F. J. Hope: "The Preparation of 2-Chlororesorcinol" in J. Am. Chem. Soc. 1941, 63(2), S. 544. doi:10.1021/ja01847a052
- F. v. Hemmelmayr: "Über einige neue Derivate der Dioxybenzoesäuren" in: Monatshefte für Chemie, 1912, 33, S. 971–998; doi:10.1007/BF01552742.
- ↑ F. v. Hemmelmayr: "Über einige neue Derivate von Di- und Trioxybenzoesäuren", in: Monatshefte für Chemie, 1914, 35, S. 1–8; doi:10.1007/BF01519727.
- G. P. Rice: "The Orientation of the Bromine Atom in Bromodimethoxybenzoic acid" in J. Am. Chem. Soc. 1926, 48(12), S. 3125–3130. doi:10.1021/ja01691a017
- R. Martin: Handbook of Hydroxyacetophenones Set: Preparation and Physical Properties. Springer Verlag, 2005, ISBN 1-4020-2290-5, S. 25 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- K. R. Shah, K. N. Trivedi: "Studies in the synthesis of furocoumarins. XXIII. Synthesis of substituted psoralenes from 2-bromoresorcinol." in Australian Journal of Chemistry 1974, 27(9), S. 1971–1976. doi:10.1071/CH9741971