www.wikidata.de-de.nina.az
Der 13 Parlamentarische Untersuchungsausschuss des Landtages von Sachsen Anhalt war ein Untersuchungsausschuss der 6 Wahlperiode des Landtages von Sachsen Anhalt Er war mit der Aufklarung der Dessauer Fordermittelaffare beauftragt Landtag von Sachsen Anhalt Inhaltsverzeichnis 1 Situation vor Einsetzung des Ausschusses 2 Untersuchungsauftrag 3 Verlauf der Untersuchung 4 Ergebnisse 4 1 Ergebnisse und Bewertung der Ausschussmehrheit aus CDU und SPD 4 2 Sondervotum der Mitglieder der Fraktion Die Linke 4 3 Sondervotum des Mitglieds der Fraktion Bundnis 90 Die Grunen 5 Mitglieder 6 WeblinksSituation vor Einsetzung des Ausschusses BearbeitenIm Februar 2010 erfolgten wegen des Verdachts des Fordermittelbetrugs Hausdurchsuchungen bei Unternehmen und in Privatwohnungen in Dessau Rosslau Wittenberg Kemberg und Eisleben Nach Berichten in den Medien hatte das Land Sachsen Anhalt Fordermittel fur Bildungsmassnahmen in Hohe von mehreren Millionen Euro zu Unrecht an Unternehmen ausgezahlt Es gab Vermutungen dahingehend dass ein ehemaliger Regionalbereichsleiter des Bildungszentrums der Industrie und Handelskammer Halle Dessau in Dessau Bildungsmassnahmen vermittelt hatte die jedoch trotz Zahlung von Fordermitteln nicht oder nicht wie beantragt durchgefuhrt worden waren Die staatsanwaltlichen Ermittlungen beruhten auf von der IHK festgestellten Auffalligkeiten die zur Einschaltung eines privaten Ermittlers fuhrten der seinen Abschlussbericht im Oktober 2008 vorgelegt hatte Hieraus ging hervor dass bei geforderten Bildungsmassnahmen Anwesenheitslisten von Teilnehmern unterschrieben wurden obwohl sie nicht teilgenommen hatten Die Staatsanwaltschaft erhielt von den Ergebnissen Kenntnis Parallel hierzu waren bei einer Vor Ort Kontrolle des Landesverwaltungsamtes Unregelmassigkeiten aufgefallen Es bestand in der Offentlichkeit der Verdacht dass es einen Zusammenhang zwischen den Unregelmassigkeiten bei der Fordermittelvergabe an Unternehmen und Spenden an die CDU gebe Insbesondere bestand die Vermutung dass der Regionalbereichsleiter die Fordermittelempfanger aufgefordert hatte Parteispenden an die CDU zu leisten Die Vermutung wurde dadurch genahrt dass mehrere handelnde Personen darunter der Regionalbereichsleiter und mehrere durch die Fordermittelvergabe begunstigte Unternehmer Mitglied der CDU waren und Ehrenamter in Stadtraten bzw beim Sportverein Dessau 05 innehatten Daruber hinaus bestand der Verdacht dass es zwischen dem Regionalbereichsleiter und dem zustandigen Referent im CDU gefuhrten Ministerium fur Wirtschaft und Arbeit direkte Beziehungen und eine Zusammenarbeit gab Es habe einen unzulassigen Einfluss auf die Fordermittelbearbeitung gegeben Trotz dieser Situation seinen innerhalb des Ministeriums keine Konsequenzen gezogen worden Weiterhin bestand der Vorwurf dass auch nach vier Jahren kein konkretes Ermittlungsergebnis der Staatsanwaltschaft vorgelegen habe und eine Weigerung bestunde Ermittlungen bezuglich an die CDU gerichteter Parteispenden vorzunehmen nbsp Plenarsaal des Landtages von Sachsen AnhaltVor diesem Hintergrund beantragte die Fraktion Die Linke am 5 Juli 2012 eine Aktuelle Debatte zur Bewertung des Dessauer Fordermittel und CDU Spendenskandals die am 13 Juli 2012 durchgefuhrt wurde Die Fraktion Bundnis 90 Die Grunen hatte im Ausschuss fur Wissenschaft und Wirtschaft einen Antrag auf Selbstbefassung gestellt Der Ausschuss war ubereingekommen die Angelegenheit auf der Sitzung am 19 Juli 2012 zu beraten Die Landesregierung erstattete dem Ausschuss fur Wissenschaft und Wirtschaft Bericht Die beiden Oppositionsfraktionen Die Linke und Bundnis 90 Die Grunen beurteilten die Aufklarung durch die Landesregierung als unzureichend und stellten in der Landtagssitzung vom 18 Oktober 2012 gemeinsam einen Antrag auf Einsetzung eines Parlamentarischen Untersuchungsausschusses Mit den Stimmen von Die Linke und Bundnis 90 Die Grunen wurde der Antrag bei Stimmenenthaltung der regierungstragenden Fraktionen von CDU und SPD angenommen Untersuchungsauftrag BearbeitenDer Untersuchungsauftrag umfasste nach dem Einsetzungsbeschluss funf Punkte Inwieweit die Vergabe und Kontrolle von Fordermitteln insbesondere im Bereich des Wirtschaftsministeriums rechtswidrig erfolgten Inwieweit durch die Landesregierung rechtswidrige Fordermittelvergaben ermoglicht wurden Ob rechtswidrige Fordermittelvergaben durch ungenugende Kontrollen begunstigt wurden Ob und in welchem Umfang von Fordermittelempfangern Spenden oder sonstige Zuwendungen an Mitglieder der Landesregierung oder nahestehende Personen und Organisationen geleistet und ob Dozentenvertrage beim IHK Bildungszentrum Halle Dessau zu marktunublichen Konditionen oder als Scheinvertrage abgeschlossen wurden sowie ob im Zusammenhang mit Informationsveranstaltungen des Bildungszentrums Spenden erfolgten Ob die Landesregierung alles zur zugigen Aufklarung von Fordermittelbetrugsfallen getan hat und ob die Ermittlungsbehorden ausreichend ausgestattet waren Verlauf der Untersuchung BearbeitenInsgesamt fanden 24 Ausschusssitzungen statt Die konstituierende Sitzung des Ausschusses erfolgte am 30 November 2012 Die ersten drei Sitzungen dienten der Vorbereitung der Zeugenvernehmungen Die Vernehmungen fanden ab der vierten Sitzung statt Wahrend die Zeugenvernahmen in offentlicher Sitzung durchgefuhrt wurden fanden die ubrigen Beratungen in nicht offentlicher Sitzung statt Im Ausschuss wurden 19 Beweisbeschlusse gefasst in denen die Vernahme von insgesamt 58 Zeugen beschlossen wurden Unter den Zeugen war auch der Ministerprasident des Landes Sachsen Anhalt Reiner Haseloff CDU der in den Sitzungen vom 15 September 2014 und 1 Juli 2015 vernommen wurde Die Vernahme der Ministerin fur Justiz und Gleichstellung Angela Kolb SPD erfolgte am 19 Dezember 2014 Daruber hinaus beschloss der Ausschuss neun Aktenvorlageverlangen auf die dem Ausschuss 227 Akten und funf DVDs mit umfangreichem Datenbestand vorgelegt worden In der 23 Sitzung des Ausschusses am 15 Oktober 2015 wurde der Abschluss der Beweisaufnahme beschlossen Ergebnisse BearbeitenDer Abschlussbericht wurde in der 24 Sitzung am 20 November 2015 mit acht Stimmen von CDU und SPD gegen funf Stimmen von Linke und Bundnis 90 Die Grunen beschlossen Er enthalt ein nur von CDU und SPD getragenen Teil zu Ergebnissen und Bewertungen Zum Abschlussbericht gehoren daruber hinaus zwei Sondervoten der Mitglieder der Fraktionen Die Linke und Bundnis 90 Die Grunen Der Ausschuss legte in der Landtagssitzung vom 11 Dezember 2015 seinen Abschlussbericht vom 2 Dezember 2015 vor in der der Landtag zum Ergebnis debattierte Im Einzelnen wurden folgende Ergebnisse festgestellt und Bewertungen vorgenommen Ergebnisse und Bewertung der Ausschussmehrheit aus CDU und SPD Bearbeiten nbsp CDU nbsp SPDDer knapp gehaltene Ergebnis und Bewertungsteil der regierungstragenden Fraktionen CDU und SPD kommt auf funf Seiten zum Schluss dass weder durch die Akten noch durch Zeugenaussagen eine Einflussnahme der Landesregierung belegt worden ware Eine solche Einflussnahme habe es offensichtlich nicht gegeben Zwar habe es die sogenannte Prioritats E Mail gegeben mit der dem Landesverwaltungsamt ein Wunsch des damaligen Wirtschaftsministers Reiner Haseloff nach Priorisierung zweier Vorhaben mitgeteilt wurde die sich als Teil des Fordermittelbetruges darstellen Diese seien nach den Zeugenaussagen auch als Erlass zu sehen hatten jedoch das Landesverwaltungsamt nicht davon entbunden seinen Prufpflichten nachzukommen Ziel der E Mail sei es lediglich gewesen eine vorrangige Bearbeitung unter Beachtung der Prufpflichten zu erreichen Die Kontrollmechanismen hatten gewirkt Hatte man die Prufungen so durchgefuhrt wie es in den Ausschusssitzungen zum Teil gefordert worden war hatten viele Antragsteller langer auf die Forderung warten mussen was offentlich gerugt worden ware Es wurde offen gelassen ob vermehrte unangekundigte Vor Ort Kontrollen zur Vermeidung von Missbrauchen gefuhrt hatte Sie hatten nur Sinn bei einer flachendeckenden Anwendung dazu hatte jedoch das Personal angesichts des Massengeschafts dieses Forderinstruments nicht ausgereicht Stichproben habe es gegeben Ministerien hatten keinen Einfluss genommen Die untersuchten Sachverhalte sei auf die hohe kriminelle Energie Einzelner zuruckzufuhren Dies konne man nicht in Ganze verhindern Die Ausschussarbeit habe mit dazu beigetragen die Forderpolitik des Landes zu verbessern Bezuglich der Parteispenden gelangen CDU und SPD zum Ergebnis dass es keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Spenden und Fordermittelvergaben gab Insbesondere sei das Spendenaufkommen des CDU Kreisverbandes Dessau im fraglichen Zeitraum nicht auffallig Eine Einflussnahme der Landesregierung oder Dritter auf die Ermittlungen habe es nicht gegeben Die Ermittlungen seien sorgfaltig durchgefuhrt worden Im Fazit werden die funf Fragen des Untersuchungsauftrages jeweils verneint Sondervotum der Mitglieder der Fraktion Die Linke Bearbeiten nbsp Die LinkeIm 29 Seiten umfassenden Sondervotum der Ausschussmitglieder der Fraktion die Linken wird hingegen von einer partiellen Bestatigung der im Einsetzungsbeschluss genannten Vorwurfe und Behauptungen ausgegangen Durch ungenugendes Handeln der Landesregierung sei zumindest fahrlassig jahrelanger Fordermittelmissbrauch begunstigt worden Auf personelle Engpasse sei nicht reagiert notwendige Kontrollmechanismen seien nicht unterstutzt bzw realisiert worden Es habe an einem Mitzeichnungsrecht des Wirtschaftsministeriums ab einem bestimmten Umfang und an standardisierten Berichtspflichten gefehlt Daruber hinaus sei eine mangelnde Sensibilitat hinsichtlich der Korruptionsanfalligkeit sowie an Praventions und Aufklarungsmassnahmen festzustellen Weiterhin habe es zumindest eine mittelbare Beeinflussung des Landesverwaltungsamtes durch die Landesregierung gegeben da Bitten Hinweise und Empfehlungen von Mitgliedern der Landesregierung von den Mitarbeitern als Weisungen und Erlasse verstanden und nicht in Frage gestellt worden sein In vielen Fallen sei eine erfolgreiche Ruckforderung der zu Unrecht in Hohe von 7 2 Millionen Euro ausgereichten Fordermittel aufgrund erfolgter Anmeldung von Insolvenz im Nachhinein nicht mehr moglich Es handele sich bei den Missbrauchen nicht um Einzelfalle sondern um das Ergebnis eines ausgeklugelten Systems Ein Betrugsgeflecht habe unmittelbar Einfluss auf Fordermittelvergaben genommen Die Kurse waren in den untersuchten Fallen nicht bzw nicht im angegebenen Umfang durchgefuhrt worden Zum Teil waren die Weiterbildungsmassnahmen Bestandteil des kontinuierlichen Arbeitsablaufs gewesen Fur eine Mehrzahl der Fordermassnahmen seien daruber hinaus Scheinangebote eingereicht worden bei denen der gunstigste Anbieter der jeweiligen Bildungsmassnahme bereits im Vorfeld festgestanden habe Uber Untervertrage hatten Unternehmen und das IHK Bildungszentrum sich gegenseitig Schulungsauftrage zugeschoben und Differenzbetrage der unterschiedlichen Leistungspreise kassiert Der interne Kontrollmechanismus der IHK ware unzureichend gewesen die Rechtsaufsicht uber die IHK habe dem Ministerium fur Wirtschaft und Arbeit oblegen Das Ministerium unter der Leitung des damaligen Wirtschaftsminister Reiner Haseloff habe die politische Verantwortung gehabt und stunde in der Pflicht die Voraussetzungen zu schaffen um Fordermittelmissbrauch zu verhindern Vor Ort Kontrollen seien nur in unzureichendem Masse und in der Regel nur angekundigt erfolgt auch nachdem Unregelmassigkeiten bekannt geworden waren Zeitweise wurden die Kontrollen ausgesetzt um die begrenzten Personalkapazitaten auf die Bewilligung von Antragen zu konzentrieren Die Neubewilligung von Antragen habe Prioritat vor Verwendungsnachweisprufungen gehabt Die dadurch entstehende Verzogerung der Prufungen haben zu Verstossen gegen das Haushaltsrecht gefuhrt Ursachlich fur die nicht ausreichenden Personalkapazitaten sei insbesondere das Personalentwicklungskonzept der Landesregierung gewesen das allein von Sparzwangen diktiert sei und eine personelle Aufstockung des Landesverwaltungsamt von vornherein verhindert habe Die Landesregierung trage Verantwortung fur den Fordermittelbetrug da die ungenugenden Kontrollmechanismen hingenommen wurden Weiterhin seien bestimmte Informationen nicht an den obersten Dienstherren weitergegeben oder aber Pruf und Kontrollberichte nicht ausgewertet worden Es erscheine fragwurdig ob fachpolitische Entscheidungen vom obersten Dienstherren gefallt werden konnten oder ob diese nach unten delegiert worden Durch die Versetzung des die Angelegenheit bearbeitenden Staatsanwalts die auf dessen Wunsch hin erfolgte an das Finanzgericht Sachsen Anhalt sei es zu einer allerdings nicht erheblichen Verzogerung der Ermittlungen gekommen Anhaltspunkte fur unubliche Verfahrensablaufe bestunden nicht Eine zielgerichtete zu Verzogerungen fuhrende Beeinflussung des Verfahrens durch die Landesregierung habe nicht festgestellt werden konnen Allerdings sei anzuzweifeln dass die Landesregierung alles getan habe um mit einer ausreichenden Personalausstattung die Ermittlungen zugig zu fuhren und zeitnah abzuschliessen Es fehle an ausreichendem gut qualifizierten und spezialisierten Personal Im Ergebnis wird im Sondervotum die Notwendigkeit postuliert die Forderpolitik des Landes grundlegend neu auszurichten Ziel durfe nicht mehr sein moglichst viele Mittel zu verteilen es bedurfe vielmehr einer verbindlichen Strategie Dabei mussten Nachhaltigkeit und Messbarkeit der Ergebnisse im Vordergrund stehen Insbesondere seien kurz und mittelfristiges Wachstum des Bruttoinlandsprodukts bzw die Erhohung der Erwerbstatigkeit aber auch gute insbesondere familienfreundliche Arbeitsbedingungen zu berucksichtigen Die Forderung sei auf Transparenz Innovation und Nachhaltigkeit auszurichten Daruber hinaus sei der Aufbau einer Fordermitteldatenbank erforderlich Die Interessenvertretung der Beschaftigten sei in den Prozess von Fordermittelvergabe kontrolle und Zielanalyse einzubeziehen Die bisherigen Kontrollmechanismen seien zu evaluieren Sondervotum des Mitglieds der Fraktion Bundnis 90 Die Grunen Bearbeiten nbsp Bundnis 90 Die GrunenIm 28 seitigen Sondervotum von Bundnis 90 Die Grunen wird die Verantwortung der Landesregierung fur das Geschehen betont Im Jahr 2001 habe man eine Richtlinie zur Qualifizierung von Beschaftigten erlassen die in hohem Masse missbrauchsanfallig gewesen sei So hatten Schulungen inhouse und somit bei den Antragstellern selbst durchgefuhrt werden konnen Daruber hinaus waren Lohnkostenerstattungen gezahlt worden Im Zusammenspiel der Tatsachen dass die zu schulenden Mitarbeiter wahrend der Schulung im Unternehmen bleiben andererseits aber die Lohnkosten in Teilen erstattet werden hatten sich grosse Probleme bei der Kontrolle der Massnahmen und eine starke Motivation fur Missbrauche ergeben Tatsachlich waren in einer hohen Zahl an Fallen Schulungen nur pro Forma durchgefuhrt wurden Die Mitarbeiter hatten tatsachlich weiter gearbeitet trotzdem seien Lohnkostenerstattungen geflossen Als Beispiel wurde unter anderem ein Fall angefuhrt in dem ein Unternehmen mit neun Mitarbeitern acht seiner Mitarbeiter fur acht Stunden am Tag uber sieben Monate geschult habe Der Verzicht auf fast die komplette Belegschaft uber einen so langen Zeitraum sei nicht als sinnvoll darstellbar Trotzdem sei die Forderung so bewilligt worden Vielmehr habe sich in dem konkreten Fall sogar das damals von Rainer Haseloff geleitete Wirtschaftsministerium eingeschaltet und mit Verweis auf einen Wunsch der Hausspitze die schnellstmogliche Bewilligung des Projekts verlangt Die Schulung habe im Beispielfall dann noch die Besonderheit aufgewiesen dass sie von einem Bernburger CDU Stadtrat durchgefuhrt worden sei der zu gleich auch Schulungsteilnehmer war Problematisch sei daruber hinaus dass standig bestehende Personalengpasse im Landesverwaltungsamt ordnungsgemasse Kontrollen und zeitnahe Verwendungsnachweisprufungen verhindert hatten Unangemeldete Vor Ort Kontrollen hatten praktisch nicht stattgefunden Zugleich hatte ein erheblicher Druck bestanden die Fordermittel abfliessen zu lassen Weiterhin sei festzustellen das eine konkrete arbeitsmarktpolitische Zielsetzung und eine Evaluierung der Wirksamkeit der Forderung nicht stattgefunden hatten Fur ein ursprunglich bei Einsetzung des Ausschusses vermutetes System das rechtswidrige Fordermittel gegen die Zahlung von Parteispenden an die CDU ausgereicht hatte habe man keine Belege gefunden Allerdings seien im Umfeld der Dessauer CDU Menschen intensiv in den Fordermittelbetrug verstrickt gewesen Auffallig sei dass es Kontakte seitens der Vor Ort Aktiven zu einem Mitarbeiter und CDU Mitglied im Wirtschaftsministerium gegeben habe Dieser Mitarbeiter habe in mehreren Fallen dass als Bewilligungsbehorde tatige Landesverwaltungsamt angewiesen Projekte zu bewilligen die sich nun als Fordermittelbetrug herausgestellt hatten Ausserdem habe er die Fordermittelkontrolle uberwacht und hatte sich von beabsichtigten Vor Ort Kontrollen unterrichten lassen Bei einer beabsichtigten Kontrolle bei einem Unternehmen eines CDU Stadtrates in Kemberg habe er eine Terminsverlegung durchgesetzt damit er selbst teilnehmen konnte Der zu Grunde liegende Fordermittelvorgang sei spater Gegenstand staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen gewesen An diesen Mitarbeiter sei in einem anderen Fall auch die Zahlung eines Unternehmers in Hohe von 6 000 geflossen Seitens des Bundnisgrunen Sondervotums wurde insbesondere der Umgang der Landesregierung mit den Korruptionsvorgangen kritisiert Insbesondere sei der schwer belastete Mitarbeiter des Ministeriums weiterhin im gleichen Bereich tatig Es sei nicht einmal eine Versetzung erfolgt obwohl dies hausintern von zustandigen Mitarbeitern mehrfach angeregt und versucht worden war Letztlich sei er befordert worden Die strafrechtliche Aufklarung sei daruber hinaus durch eine unzureichende Ausstattung der im Bereich der Aufklarung von Wirtschaftskriminalitat tatigen Strafverfolgungsorgane erschwert und verzogert worden Besonders problematisch sei das Verhalten des jetzigen Ministerprasidenten Rainer Haseloff Obwohl in seinem Namen rechtswidrige Fordermittelvergaben angewiesen worden waren habe er im Ausschuss auf die Frage nach dem Grund keine brauchbaren Antworten gegeben sondern behauptet es nicht mehr zu wissen Dass das Ministerium im Nachhinein nicht mehr wisse warum es bestimmte konkrete Massnahmen gewollt habe sei nicht glaubwurdig Der Ministerprasident habe so die Aufklarung behindert Daruber hinaus trage die Landesregierung auch fur den mangelnden Umgang mit Korruptionsfallen und die ungenugenden Kontrollen Verantwortung Im Bundnisgrunen Sondervotum werden als Fazit mehrere Handlungsempfehlungen gegeben Danach solle unter anderem das System der Fordermittelvergabe uberpruft werden Mittel durften nur ausgereicht werden wenn die Kontrolle gewahrleistet ist Richtlinien sollen auf ihre Missbrauchsanfalligkeit hin uberpruft Ziele der Fordermittelvergabe definiert und Massnahmen kontinuierlich evaluiert werden Eine Fordermitteldatenbank sei einzurichten Prioritatensetzung durch vorgesetzte politische Stellen mussten schriftlich und nachvollziehbar begrundet werden Regelungen und Handlungsanweisungen fur die Reaktion bei Korruptionsverdacht sind aufzustellen und einzuhalten Eine unabhangige Stelle musse eingeschaltet werden konnen Daruber hinaus seien die Ressourcen im Bereich der Bekampfung der Wirtschaftskriminalitat zu verstarken Mitglieder BearbeitenDem Ausschuss gehorten 13 Landtagsabgeordnete aus vier Fraktionen an Funf Mitglieder der CDU Fraktion vier Mitglieder der Fraktion Die Linke drei Mitglieder der SPD Fraktion und ein Mitglied der Fraktion Bundnis 90 Die Grunen Vorsitzender war Peter Rotter CDU stellvertretende Vorsitzende war zunachst Eva von Angern Linke Die Mitglieder waren im Einzelnen CDU Uwe Harms Eduard Jantos Dietmar Krause Peter Rotter Ausschussvorsitzender und Ulrich Thomas Stellvertretende Mitglieder waren Daniel Sturm Edwina Koch Kupfer Wigbert Schwenke Eva Feussner und Lars Jorn Zimmer Als Obmann der CDU Fraktion fungierte Ulrich Thomas Die Linke Eva von Angern Andre Luderitz Frank Thiel und Gudrun Tiedge Stellvertretende Mitglieder waren Edeltraud Thiel Rogee Swen Knochel Uwe Loos und Frank Hoffmann Als Obmann der Fraktion Die Linke fungierte Frank Thiel Mit Beschluss des Landtages vom 11 Juli 2013 wurde Sven Knochel Ausschussmitglied und Eva von Angern stellvertretendes Mitglied mit Beschluss vom 17 Oktober wurde Gudrun Tiedge stellvertretendes Mitglied Edeltraud Thiel Rogee Mitglied des Ausschusses SPD Rudiger Erben Nadine Hampel und Andreas Steppuhn Stellvertretende Mitglieder waren Petra Grimm Benne Patrick Wanzek und Holger Hovelmann Als Obmann der SPD Fraktion fungierte Andreas Steppuhn Mit Landtagsbeschluss vom 11 Dezember 2013 wurde Ronald Mormann fur Rudiger Erben Mitglied des Ausschusses Bundnis 90 Die Grunen Christoph Erdmenger Stellvertretendes Mitglied war Claudia Dalbert Nach dem Ausscheiden Christoph Erdmengers aus dem Landtag wurde Olaf Meister mit Beschluss des Landtages vom 17 Oktober 2013 Mitglied des Ausschusses Weblinks BearbeitenBericht 13 Parlamentarischer Untersuchungsausschuss 2 Dezember 2015 Drucksache 6 4620 Video der Berichterstattung durch den Ausschussvorsitzenden Peter Rotter CDU in der Landtagsdebatte vom 11 Dezember 2015 Video des Debattenbeitrags von Frank Thiel Linke in der Landtagsdebatte vom 11 Dezember 2015 Video des Debattenbeitrags von Andreas Steppuhn SPD in der Landtagsdebatte vom 11 Dezember 2015 Video des Debattenbeitrags von Olaf Meister Bundnis 90 Die Grunen in der Landtagsdebatte vom 11 Dezember 2015 Video des Debattenbeitrags von Ulrich Thomas CDU in der Landtagsdebatte vom 11 Dezember 2015 Protokoll der Landtagsdebatte vom 11 Dezember 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 13 Parlamentarischer Untersuchungsausschuss des Landtages von Sachsen Anhalt amp oldid 213896177