www.wikidata.de-de.nina.az
Die Ōmoriskala wurde 1900 vom japanischen Wissenschaftler Fusakichi Ōmori zur Abschatzung der seismischen Intensitat von Erdbeben in Japan entwickelt Die Ōmoriskala ist eine siebenteilige Skala die vor allem die Auswirkungen von Erdbeben auf typisch japanische Bauweisen betrachtet und auch auf die Landschaft Sie bringt diese Effekte in Verbindung mit der maximalen Beschleunigung durch Erdbebenstosse am Erdboden Auf der Grundlage der Ōmoriskala entwickelte die Japan Meteorological Agency JMA 1951 1 den bis 1996 in Japan und Taiwan verwendeten Vorlaufer der JMA Skala Da die Ōmoriskala vor allem Schaden beurteilt enthalt sie keine Stufen die den Stufen I bis V der Mercalliskala entsprechen die ja auf Erdbebeneffekten beruhen welche keine Beschadigungen nach sich ziehen Die Stufe I der Ōmoriskala ist demnach ungefahr gleichzusetzen mit der Mercallistufe VI Im Gegensatz zu Magnitudenskalen wie etwa die bekannte Richterskala beschreibt eine Intensitatsskala diejenigen Auswirkungen eines Erdbebens auf Landschaft Strassen oder Gebaude die ohne Instrumente wahrgenommen werden konnen Makroseismik Je nach ortlichen Gegebenheiten kann ein einzelnes Beben das nach einer solchen Skala eingestuft wurde an verschiedenen Orten unterschiedliche Starken besitzen Beispiele anderer Intensitatsskalen sind etwa die Mercalliskala die Europaische Makroseismische Skala EMS oder die Rossi Forel Skala Starkegrad Max Beschleunigung mm s BeobachtungI 300 Der Erdstoss ist so stark dass die meisten Personen in Gebauden erschrecken und nach draussen fluchten Leichte Wandrisse und Putzschaden an schlecht gebauten Ziegelgebauden normale Holzhauser knirschen laut Mobel fallen um Pendeluhren bleiben stehen schlecht gebaute hohe Kamine z B Fabrikschlote fallen um Baume erzittern sichtbar und das Wasser in Teichen und Tumpeln wird schlammig II 900 Wandrisse an normalen Holzhausern alte Holzhauser werden schief Manche japanischen Grabsteine und andere aufragende Objekte wie Steinlaternen fallen um manche Thermal und Mineralquellen andern ihr Verhalten Normale Fabrikschornsteine halten noch stand III 1200 Etwa ein Viertel aller Fabrikschornsteine wird beschadigt Schlecht gebaute Ziegelhauser werden zum Teil oder vollstandig zerstort Einige Holzbrucken werden beschadigt manche Grabsteine und andere aufragende Objekte wie Steinlaternen fallen um Japanische papierbespannte Turen gehen zu Bruch Dachziegel verrutschen und leichter Steinschlag wird an einigen Bergflanken beobachtet IV 2000 Alle Fabrikschornsteine werden beschadigt Die meisten Ziegelhauser werden zum Teil oder vollstandig zerstort einige Holzhauser werden vollstandig zerstort Holzschiebeturen springen aus ihren Fuhrungen normale Steinlaternen fallen um und Holzbrucken werden zum Teil zerstort Spalten mit einer Breite von funf bis acht Zentimetern offnen sich in ebenem und weichem Untergrund hier und da werden Damme und Uferboschungen beschadigt V 2500 Alle normalen Ziegelhauser werden sehr schwer beschadigt etwa drei Prozent der Holzhauser werden vollstandig zerstort Einige buddhistische Tempel sturzen ein Damme und Uferboschungen werden schwer beschadigt Eisenbahngleise werden leicht verbogen Ziegelmauern beschadigt und normale Grabsteine sturzen um An einigen Stellen entstehen grosse Spalten im Boden entlang von Wasserlaufen die bis zu 60 cm breit werden konnen Das Wasser aus Bachen und Flussen schwappt ans Ufer Brunnenwasser trubt sich Erdrutsche kommen vor VI 4000 Die meisten buddhistischen Tempel sturzen ein 50 bis 80 Prozent der Holzhauser werden vollstandig zerstort Damme und Uferboschungen werden fast vollstandig zerstort Wege und Strasse durch Reisfelder werden stark beschadigt und in einem Masse von Rissen und Spalten unterbrochen dass der Verkehr mittels Reittieren oder Fahrzeugen auf ihnen verhindert wird Eisenbahngleise werden stark verbogen grosse Eisenbrucken werden zerstort Holzbrucken werden zum Teil oder vollig zerstort und auch stabil gebaute Grabsteine fallen um Meterbreite Spalten offnen sich im Boden und werden manchmal von Sand oder Wasserfontanen begleitet Die meisten unterirdischen Tanks aus Eisen oder solche aus Keramik werden zerstort Alle niedrig gelegenen Ebenen werden horizontal und vertikal solchermassen geschuttelt dass manchmal alle Baume und Pflanzen absterben es kommt zu zahlreichen Erdrutschen VII 4000 Alle Gebaude ausser einigen Holzkonstruktionen werden zerstort Einige Turen oder Holzhauser werden 30 bis 90 cm weit gestossen Grosse Erdrutsche sturzen von den Bergflanken und grosse Abrisse entstehen im Boden Die maximale Beschleunigung gibt die durch Erdbebenwellen erzeugte und an der Erdoberflache wirkende Beschleunigung an Fur die Schadwirkung eines Bebens sind vor allem die parallel zur Erdoberflache wirkenden horizontalen Beschleunigungskrafte von Bedeutung Einzelnachweise Bearbeiten Integriertes Praktikum III Erdbeben Versuch D Figur 2 6 Vergleich der haufig verwendeten Intensitatsskalen Schweizerischer Erdbebendienst SED Memento vom 15 Marz 2002 im Internet Archive Literatur BearbeitenAndrew Alden The Omori Seismic Intensity Scale About com Geology englisch Roger Musson A short history of intensity and intensity scales British Geological SurveyErdbebenskalenIntensitatsskalen Europaische Makroseismische Skala EMS Environmental Seismic Intensity Scale ESI 2007 INQUA Skala Chinesische seismische Intensitatsskala Liedu Medwedew Sponheuer Karnik Skala MSK Modifizierte Mercalli Skala MM JMA Skala Shindo Sieberg SkalaMagnitudenskalen Codamagnitude Md Energiemagnitude ME Einheitsmagnitude m JMA Magnitude Mj Mjma Lokalmagnitude Richterskala ML Mantelmagnitude Mm Momentenmagnitude MW Oberflachenwellenmagnitude MS Raumwellenmagnitude mB und mb kurzperiodisch Historische Skalen Mercalliskala Mercalli Cancani Sieberg Skala MCS Mercalli Wood Neuman Skala MWN Medwedew Skala GEOFIAN Skala Ōmoriskala Rossi Forel Skala RF Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ōmoriskala amp oldid 183904310