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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Uberlebensfunktion gibt die Wahrscheinlichkeit an dass ein spezielles Ereignis beispielsweise der Tod eines Patienten nicht vor einem gewissen Zeitpunkt passiert Sie ist eine spezielle reelle Funktion in der Stochastik insbesondere der Ereigniszeitanalyse die eine Erganzung zum Konzept der Verteilungsfunktion darstellt Wie auch bei Verteilungsfunktionen kann jeder Uberlebensfunktion eine Wahrscheinlichkeitsverteilung zugeordnet werden Umgekehrt kann jeder Wahrscheinlichkeitsverteilung auf den reellen Zahlen eine Uberlebensfunktion zugeordnet werden Ihren Namen tragen die Uberlebensfunktionen weil sie bei der Modellierung von Lebensdauern auftreten beispielsweise von Individuen oder von Bauteilen Gebe die Wahrscheinlichkeitsverteilung F t displaystyle F t die kumulative Sterbewahrscheinlichkeit einer Spezies an Dann entspricht die Uberlebensfunktion S t 1 F t displaystyle S t 1 F t an der Stelle t displaystyle t der Wahrscheinlichkeit dass ein Individuum alter als t displaystyle t wird Es uberlebt also den Zeitpunkt t displaystyle t Haufig wird die individuelle Uberlebensfunktion betrachtet welche bedingt auf andere Eigenschaften des Individuums ist Eine ubliche graphische Darstellung fur die Uberlebenswahrscheinlichkeit gemittelt uber alle Individuen einer Population ist die Uberlebenskurve Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Eigenschaften 2 1 Kurvendiskussion 2 2 Quantile 2 3 Erwartungswert 3 Beziehung zur Verteilungsfunktion 4 Bedingte Uberlebenswahrscheinlichkeit und Restlebensdauer 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseDefinition BearbeitenGegeben sei eine Wahrscheinlichkeitsverteilung P displaystyle P nbsp auf R displaystyle mathbb R nbsp versehen mit der Borelschen s Algebra B R displaystyle mathcal B mathbb R nbsp oder eine reellwertige Zufallsvariable X displaystyle X nbsp Dann heisst G P t P t displaystyle G P t P t infty nbsp beziehungsweise G X t P X gt t displaystyle G X t P X gt t nbsp die Uberlebensfunktion von P displaystyle P nbsp beziehungsweise X displaystyle X nbsp Eigenschaften BearbeitenKurvendiskussion Bearbeiten Ahnlich wie bei den Verteilungsfunktionen gilt Es ist lim t G t 1 displaystyle lim t to infty G t 1 nbsp und lim t G t 0 displaystyle lim t to infty G t 0 nbsp Die Funktion G displaystyle G nbsp ist monoton fallend Die Funktion G displaystyle G nbsp ist rechtsseitig stetigQuantile Bearbeiten Aus der Uberlebensfunktion lassen sich Quantile direkt ablesen Beispielsweise ist die geschatzte Median Uberlebenszeit der Wert bei dem die Uberlebensfunktion den Wert 0 5 annimmt Konfidenzintervalle fur die geschatzten Quantile lassen sich ebenfalls ableiten 1 nbsp Survival Funktion mit angezeigtem Median der UberlebenszeitErwartungswert Bearbeiten Die Uberlebenszeit T ist eine Zufallsvariable mit T f displaystyle T sim f nbsp wobei f displaystyle f nbsp die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion ist Der Erwartungswert ist E T 0 t f t d t displaystyle mathbb E T int 0 infty tf t dt nbsp Wegenf t S t displaystyle f t S t nbsp gilt E T 0 t S t d t displaystyle mathbb E T int 0 infty tS t dt nbsp bzw durch partielle Integration E T 0 S t d t displaystyle mathbb E T int 0 infty S t dt nbsp Beziehung zur Verteilungsfunktion BearbeitenIst F P displaystyle F P nbsp die Verteilungsfunktion einer Wahrscheinlichkeitsverteilung P displaystyle P nbsp und G P displaystyle G P nbsp die Uberlebensfunktion von P displaystyle P nbsp so gilt F P t G P t 1 displaystyle F P t G P t 1 nbsp fur alle t R displaystyle t in mathbb R nbsp Ebenso gilt fur eine Zufallsvariable X displaystyle X nbsp F X t G X t 1 displaystyle F X t G X t 1 nbsp fur alle t R displaystyle t in mathbb R nbsp Dies folgt direkt aus den Definitionen der jeweiligen Funktionen und der Normiertheit der Wahrscheinlichkeitsverteilungen Denn die Verteilungsfunktion ist genau die Wahrscheinlichkeit einen Wert kleinergleich t displaystyle t nbsp anzunehmen die Uberlebensfunktion die Wahrscheinlichkeit einen Wert echt grosser als t displaystyle t nbsp anzunehmen Somit ist ihre Summe die Wahrscheinlichkeit irgendeinen Wert anzunehmen und damit eins Damit kann aus jeder Uberlebensfunktion eine Verteilungsfunktion gewonnen werden Ebenso kann aus jeder Verteilungsfunktion eine Uberlebensfunktion gewonnen werden Insbesondere lasst sich damit analog zum Vorgehen bei Verteilungsfunktionen jeder Funktion welche die drei unter Eigenschaften aufgezahlten Punkte erfullt zur Uberlebensfunktion einer eindeutig bestimmten Wahrscheinlichkeitsverteilung erklaren siehe auch Korrespondenzsatz Bedingte Uberlebenswahrscheinlichkeit und Restlebensdauer BearbeitenSieht man eine Wahrscheinlichkeitsverteilung als Wahrscheinlichkeit an dass ein Individuum stirbt oder ein Bauteil versagt so ist man haufig an einer Neueinschatzung der Uberlebensdauer interessiert Hat zum Beispiel eine Qualitatskontrolle ergeben dass ein Bauteil zum Zeitpunkt t 0 displaystyle t 0 nbsp noch arbeitet so wird sich auf der Basis dieser Information die Einschatzung die Wahrscheinlichkeit verandern Mittels der bedingten Wahrscheinlichkeit erhalt man dann fur die bedingte Uberlebenswahrscheinlichkeit P X gt t 0 t X gt t 0 G t t 0 G t 0 1 F t 0 t 1 F t 0 displaystyle P left X gt t 0 t mid X gt t 0 right frac G t t 0 G t 0 frac 1 F left t 0 t right 1 F left t 0 right nbsp und fur die Restlebensdauer F t t 0 t 0 P X t t 0 X gt t 0 F t t 0 F t 0 1 F t 0 displaystyle F left t t 0 mid t 0 right P left X leq t t 0 mid X gt t 0 right frac F left t t 0 right F left t 0 right 1 F left t 0 right nbsp Weblinks BearbeitenEric W Weisstein Survival Function In MathWorld englisch Literatur BearbeitenKlaus D Schmidt Mass und Wahrscheinlichkeit 2 durchgesehene Auflage Springer Verlag Heidelberg Dordrecht London New York 2011 ISBN 978 3 642 21025 9 doi 10 1007 978 3 642 21026 6 Einzelnachweise Bearbeiten Machin D Cheung Y B Parmar M 2006 Survival Analysis A Practical Approach Deutschland Wiley Seite 36 und folgend Google Books Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Uberlebensfunktion amp oldid 239175334