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Osterreich war bereits in der Zwischenkriegszeit Mitglied des Volkerbundes Am 14 Dezember 1955 trat die Republik den Vereinten Nationen bei Inhaltsverzeichnis 1 Der Weg in die Vereinten Nationen 2 Neutralitat 3 Mitarbeit 3 1 Sicherheitsrat 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseDer Weg in die Vereinten Nationen BearbeitenOsterreich war dem Volkerbund 1920 beigetreten Mit dem Anschluss ans Deutsche Reich verschwand zwar ein Staat von der politischen Landkarte endete jedoch nicht die Mitgliedschaft Osterreichs in der ersten Weltfriedensorganisation Keine Institution dieser Organisation hat sich je mit dem Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich auch nur beschaftigt Am 27 April 1945 wurde die Wiederherstellung der Republik Osterreich proklamiert und die eingesetzte provisorische Staatsregierung bekundete schon bald danach Interesse an einer Einbindung in die neu entstehenden Vereinten Nationen Abzug der Besatzungstruppen und Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen waren die wichtigsten Ziele im ersten Jahrzehnt nach Kriegsende Der Beschluss fur einen formellen Antrag auf Aufnahme in die Vereinten Nationen wurde von der osterreichischen Bundesregierung am 24 Juni 1947 gefasst Durch Widerstande innerhalb des Sicherheitsrates vor allem von Seiten der Sowjetunion war ein Beitritt noch lange nicht moglich Das Fehlen eines Staatsvertrages und somit der Status des Landes diente als Ablehnungsgrund doch im Hintergrund war es mehr der sich abzeichnende Kalte Krieg zwischen Ost und West der die Beitritte mehrerer Staaten verzogerte Osterreich wurde jedoch ab September 1947 ein Beobachter am Hauptsitz der UNO in New York gewahrt und ab Juni 1953 eine ganze Beobachtermission In dieser Zeit erhielt Osterreich auch Zugang zu einigen UN Sonderorganisationen Nach langem Ringen wurde am 15 Mai 1955 der osterreichische Staatsvertrag von den Besatzungsmachten Grossbritannien Frankreich Sowjetunion sowie den USA einerseits und Osterreich andererseits unterzeichnet und somit ein souveraner unabhangiger und demokratischer Staat wiederhergestellt Unter den geanderten Rahmenbedingungen und in einem verbesserten internationalen politischen Klima empfahl der Sicherheitsrat am 14 Dezember 1955 die Aufnahme von insgesamt 16 Staaten und noch am selben Tag beschloss die Generalversammlung einstimmig neben den anderen Staaten Osterreich als vollberechtigtes 70 Mitglied aufzunehmen Neutralitat BearbeitenDie Osterreichische Neutralitat war eine sowjetische Bedingung fur den Abschluss des Staatsvertrages gewesen und wurde vom Nationalrat am 26 Oktober 1955 als Bundesverfassungsgesetz beschlossen einen Tag nachdem der letzte Besatzungssoldat osterreichisches Territorium verlassen hatte Das Gesetz wurde am 5 November 1955 rechtskraftig und erklart eine immerwahrende und bewaffnete Neutralitat Diese bildet bis heute eine wesentliche Grundlage fur die Souveranitat Osterreichs Kurz darauf wurde Osterreich als erster neutraler Staat in die Vereinten Nationen aufgenommen Die Frage nach der Vereinbarkeit von Neutralitat und UN Mitgliedschaft enthielt eine gewisse rechtliche und politische Brisanz da diese Frage damals sehr kontrovers diskutiert wurde Mittelpunkt der diesbezuglichen Diskussionen war die Beteiligung eines neutralen Staates an Zwangsmassnahmen des Sicherheitsrates bis zum Einsatz von militarischer Gewalt gemass Kapitel VII der Charta der Vereinten Nationen 1 Osterreich bemuhte sich jedoch fruhzeitig durch eine eigenstandige Neutralitatsvariante Bruno Kreisky darum in den Vereinten Nationen als normales Mitglied aktiv und tatkraftig mitzuwirken Mitarbeit BearbeitenDer erste Standige Vertreter Osterreichs bei den Vereinten Nationen in New York nahm im Marz 1956 seine Arbeit auf Zu Beginn konzentrierte Osterreich seine Tatigkeiten auf das Plenum Nach einer gewissen zuruckhaltenden Neutralitatspolitik in den ersten Jahren wurden die Aktivitaten in der Generalversammlung ab Mitte der sechziger Jahre stetig ausgeweitet Die Wahl Kurt Waldheims zum Generalsekretar der Vereinten Nationen im Dezember 1971 durfte als Anerkennung des osterreichischen Auftretens in der Organisation angesehen werden 1976 wurde er fur weitere funf Jahre wiedergewahlt eine Wahl fur eine weitere Periode scheiterte 1981 am Widerstand der Volksrepublik China Die Eroffnung des Vienna International Centre 1979 einer von vier Amtssitzen der UNO unterstreicht die starke Verflechtung Osterreichs mit den Vereinten Nationen Sicherheitsrat Bearbeiten Vor allem durch sparsame Erwahnung seines besonderen Status stellte die Neutralitat Osterreichs immer weniger ein Problem dar Die Regierung Kreisky beschloss daher im Fruhjahr 1970 sich als Nichtstandiges Mitglied im Sicherheitsrat zu bewerben denn nur dieses Gremium ist mit bindender Entscheidungsgewalt ausgestattet Dieser Entschluss war innenpolitisch durchaus umstritten reprasentiert jedoch nur eine konsequente Fortfuhrung der osterreichischen Neutralitatsinterpretation Am 20 Oktober 1972 wurde Osterreich fur die Periode 1973 74 als Nichtstandiges Mitglied in den Sicherheitsrat gewahlt Der Delegationschef Peter Jankowitsch definierte die zu erwartende Politik des Landes in einer Neutralitatserklarung als engagiert jedoch unparteiisch Diese erste Delegation musste sich unter anderem mit dem Jom Kippur Krieg Oktober 1973 und der Zypernkrise 1974 beschaftigen und bezog immer klar und deutlich Stellung und enthielt sich nur zweimal der Stimme Im Zuge der Kandidatur fur eine zweite Periode als Nichtstandiges Mitglied wurde die geplante osterreichische Rolle 1990 im Angesicht des sich wandelnden Europas als aktiver Vermittler mit Brucken Dialog und Kompromissfunktion umrissen 1991 zog Osterreich wieder fur zwei Jahre in den Sicherheitsrat ein Zu dieser Zeit stand eine militarische Entscheidung im Zweiten Golfkrieg zwischen dem Aggressor Irak und der internationalen Staatengemeinschaft an Neben einer Reihe von Regionalkonflikten fiel in diese Phase auch die Krise in Jugoslawien also in direkter Nachbarschaft Im Angesicht dieser gefahrlichen Krisensituationen stimmte Osterreich allen 116 vom Rat verabschiedeten Resolutionen zu Osterreich hat sich fur die Periode 2009 2010 wieder um einen Sitz als nichtstandiges Mitglied im Sicherheitsrat bemuht und setzte sich bereits im ersten Wahlgang mit 133 Stimmen gegen die Mitbewerber Island und Turkei durch Letztere wurde im zweiten Wahlgang fur den zweiten zu besetzenden nichtstandigen Sicherheitsratssitz gewahlt 2 Siehe auch BearbeitenListe der Standigen Vertreter Osterreichs bei den Vereinten NationenWeblinks BearbeitenOsterreich und die Vereinten Nationen Aussenministerium Osterreich Osterreich und die UNO Memento vom 12 Januar 2017 imInternet Archive Dossier der APAEinzelnachweise Bearbeiten amtlicher Text der Charta Vereinte Nationen Iran scheitert mit Bewerbung fur Sicherheitsrat Spiegel online 17 Oktober 2008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Osterreich in den Vereinten Nationen amp oldid 232718885