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Emile Leonard Mathieu 15 Mai 1835 in Metz 19 Oktober 1890 in Nancy war ein franzosischer Mathematiker Er ist als Entdecker der ersten funf sporadischen Gruppen bekannt die nach ihm mathieusche Gruppen genannt werden Leben BearbeitenMathieu stammte aus einer Familie kleiner Beamter Er besuchte das Lyzeum in Metz woher seine Mutter stammte und wo ein Onkel Pierre Aubertin der auch Artillerieoberst war und die Ecole polytechnique absolvierte eine Kanonengiesserei hatte Mathieu war ein sehr guter Schuler sowohl in den klassischen Sprachen als auch in Mathematik und studierte ab 1854 an der Ecole Polytechnique in Paris wo er ebenfalls als Student brillierte und die vorgeschriebenen Kurse in 18 Monaten absolvierte Zunachst verfolgte er eine militarische Karriere wechselte dann aber zu einer akademischen Karriere in Mathematik Er veroffentlichte 1856 erste mathematische Arbeiten und wurde 1859 an der Sorbonne in Mathematik promoviert Dissertation Sur le nombre de valeurs que peut acquerir une fonction quand on y permute ses lettres de toutes les manieres possibles In der Dissertation waren auch die Anfange der Entdeckung der nach ihm benannten sporadischen Gruppen enthalten als transitive Untergruppen von Permutationsgruppen die schon von Augustin Louis Cauchy untersucht worden waren und sie wurde 1860 61 veroffentlicht Explizit beschrieb er die Mathieugruppen M12 und M24 in einer 1873 veroffentlichten Arbeit 1862 schlug Gabriel Lame unterstutzt von Joseph Liouville aufgrund dieser Arbeiten seine Aufnahme in die Academie des Sciences in die Sektion Geometrie vor die aber nie zustande kam Mathieu wandte sich daraufhin der angewandten Mathematik zu Er gab Privatunterricht in Mathematik und Kurse am Lycee Charlemagne am Lycee Saint Louis und dem Lyzeum von Metz 1863 war er langere Zeit krank und zog wieder zu seiner Mutter Eine Bewerbung als Dozent an der Sorbonne kam trotz Fursprache bedeutender Mathematiker wie Liouville Michel Chasles Charles Delaunay Victor Puiseux Jean Marie Duhamel Joseph Serret und Jean Victor Poncelet nicht zustande den Posten erhielt Charles Auguste Briot Man lud ihn aber zu Probevorlesungen ein 1867 68 die aber ausserhalb der Sorbonne abgehalten wurden und wenig Studenten anzogen und ein Misserfolg wurden Seine Vorlesungen wurden zwar als korrekt beurteilt sein Auftreten als Lehrer und seine Lehrfahigkeiten liessen in den Augen seiner Vorgesetzten aber zu Wunschen ubrig Er war von Natur aus eher zuruckhaltend und introvertiert Mathieu suchte danach eine Professur in der Provinz Ab 1869 lehrte Emile Mathieu in Besancon wo er 1871 Professor fur Reine Mathematik wurde 1871 heiratete er Marie Josephine Guisse Im gleichen Jahr bewarb er sich in Nancy wo nach der deutschen Besetzung viele franzosische Professoren aus Strassburg Zuflucht suchten Darunter war auch Xavier Dagobert Bach 1813 1885 und nachdem dieser 1873 seine Professur in Nancy aufgab wurde Mathieu dort 1874 Professor fur Reine Mathematik Er gab seine Bewerbungen auf einen Lehrstuhl in Paris aber nicht auf allerdings scheiterten seine Bewerbungen immer wieder haufig sehr knapp Insbesondere hatte er sich Hoffnung auf den Lehrstuhl von Gabriel Lame fur mathematische Physik gemacht zumal das selbst sein Spezialgebiet war und er schon fur Lame eingesprungen war der aufgrund Taubheit 1862 seinen Lehrstuhl aufgab dieser wurde aber bis 1886 nicht besetzt Mathieu selbst machte den Einfluss von Charles Hermite dafur verantwortlich der eine zentrale Rolle in der Mathematik in Paris einnahm Neben den Mathieuschen Gruppen die er zwischen 1860 und 1873 entdeckte sind die Mathieusche Differentialgleichung und die Mathieuschen Ungleichungen nach ihm benannt In der mathematischen Physik befasste er sich unter anderem mit Beugung Elastizitatstheorie Schwingungen von Glocken Warmeleitung dem Dreikorperproblem Storungen von Jupiter und Saturn Kapillarkraften und magnetischer Induktion Er plante eine elfbandige Monographienreihe uber mathematische Physik von der acht Bande bis zu seinem Tod erschienen Schriften BearbeitenMemoire sur le nombre de valeurs que peut acquerir une fonction quand on y permute ses variables de toutes les manieres possibles Journal de mathematiques pures et appliquees Reihe 2 Band 5 1860 S 9 42 Online Memoire sur l etude des fonctions de plusieurs quantites sur la maniere de les former et sur les substitutions qui les laissent invariables Journal de mathematiques pures et appliquees Reihe 2 Band 6 1861 S 241 323 Online Sur la fonction cinq fois transitive de 24 quantites Journal de mathematiques pures et appliquees 2 Reihe Band 18 1873 S 25 46 Online Cours de physique mathematique 1874 Dynamique analytique 1878 Theorie de la capillarite 1883 Theorie du potentiel et ses applications a l electrostatique et au magnetisme I Theorie du potentiel 1885 II Electrostatique et magnetisme 1886 Theorie de l electrodynamique 1888 Theorie de l elasticite des corps solides I Considerations generales sur l elasticite emploi des coordonnees 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