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Dieser Artikel beschreibt die Aquilibrierung im Sinne numerischer Mathematik fur Equilibrierung im Sinne thermodynamischer Systeme siehe Equilibrierung Unter Aquilibrierung lateinisch aequilibrium Gleichgewicht versteht man in der numerischen Mathematik die Multiplikation der Zeilen oder Spalten eines linearen Gleichungssystems mit bestimmten Faktoren so dass anschliessend alle Zeilen bzw Spalten die gleiche Norm besitzen Ziel dieser Skalierung ist es die Konditionszahl des Gleichungssystems zu verringern was den Einfluss von Storungen der Eingabedaten z B durch Rundungsfehler auf die Losung verringert Aquilibrierung ist damit eine Moglichkeit der Vorkonditionierung linearer Gleichungssysteme allerdings im Regelfall nicht besonders effektiv da die durch die Diagonalmatrix gegebene Approximation der Inversen nicht gut ist Etwa bei den meisten Diskretisierungsverfahren fur partielle Differentialgleichungen sind andere Vorkonditionierer vorzuziehen Inhaltsverzeichnis 1 Mathematische Beschreibung 1 1 Zeilenaquilibrierung 1 2 Spaltenaquilibrierung 1 3 Beispiel 2 LiteraturMathematische Beschreibung BearbeitenZiel der Aquilibrierung ist das Ersetzen des Gleichungssystems A x b displaystyle Ax b nbsp durch ein aquivalentes Gleichungssystem mit Systemmatrix A displaystyle A nbsp mit moglichst kleiner Konditionszahl Dabei hangt die Konditionszahl von der Matrixnorm ab und diese Verkleinerung gelingt nicht zwingend bezuglich jeder Matrixnorm Man kann allerdings fur die Zeilensummennorm und die Spaltensummennorm optimale Skalierungen angeben Zeilenaquilibrierung Bearbeiten Eine Zeilenaquilibrierung entspricht der Multiplikation der Matrix A von links mit einer Diagonalmatrix D Durch Skalierung der Zeilen mit der Betragssummennorm wird die Kondition k A A A 1 displaystyle kappa infty A Vert A Vert infty cdot Vert A 1 Vert infty nbsp des skalierten Gleichungssystems bezuglich der Zeilensummennorm A max i 1 n j 1 n a i j displaystyle Vert A Vert infty max i 1 n sum j 1 n a ij nbsp optimiert Es gibt also keine regulare Diagonalmatrix D displaystyle hat D nbsp derart dass k A gt k D A displaystyle kappa infty A gt kappa infty hat D A nbsp Dabei wird jede Zeile i displaystyle i nbsp der Matrix A displaystyle A nbsp durch ihre Zeilensumme j 1 n a i j displaystyle textstyle sum j 1 n vert a ij vert nbsp geteilt diese Summe ist grosser als 0 da die Matrix als regular vorausgesetzt wurde Spaltenaquilibrierung Bearbeiten Eine Aquilibrierung der Spalten entspricht der Multiplikation der Matrix A von rechts mit einer Diagonalmatrix Skalierung der Spalten uber die Betragssummennorm indem man durch die Spaltensummen i 1 n a i j displaystyle textstyle sum i 1 n vert a ij vert nbsp teilt liefert eine optimale Skalierung bezuglich der Spaltensummennorm in dem Sinne dass keine Diagonalmatrix D displaystyle hat D nbsp existiert derart dass k 1 A gt k 1 A D displaystyle kappa 1 A gt kappa 1 A hat D nbsp Beispiel Bearbeiten Anhand eines kurzen Beispiels soll die Zeilenaquilibrierung demonstriert werden Gegeben sei die Matrix A zum linearen Gleichungssystem A x b displaystyle Ax b nbsp A 1 2 3 4 displaystyle A begin pmatrix 1 amp 2 3 amp 4 end pmatrix nbsp mit der Inversen A 1 2 1 3 2 1 2 displaystyle A 1 begin pmatrix 2 amp 1 frac 3 2 amp frac 1 2 end pmatrix nbsp Damit ist die Kondition der Matrix bezuglich der Zeilensummennorm k A A A 1 7 3 21 displaystyle kappa infty A Vert A Vert infty cdot Vert A 1 Vert infty 7 cdot 3 21 nbsp Bei der Zeilenaquilibrierung wird nun die folgende Diagonalmatrix D 1 3 0 0 1 7 displaystyle D begin pmatrix frac 1 3 amp 0 0 amp frac 1 7 end pmatrix nbsp aufgestellt wie oben beschrieben von links heranmultipliziert Damit ergibt sichA D A 1 3 2 3 3 7 4 7 displaystyle A DA begin pmatrix frac 1 3 amp frac 2 3 frac 3 7 amp frac 4 7 end pmatrix nbsp mit der Inversen A 1 6 7 9 2 7 2 displaystyle A 1 begin pmatrix 6 amp 7 frac 9 2 amp frac 7 2 end pmatrix nbsp Die Kondition der Matrix A displaystyle A nbsp berechnet sich zu k A A A 1 1 13 13 displaystyle kappa infty A Vert A Vert infty cdot Vert A 1 Vert infty 1 cdot 13 13 nbsp was kleiner ist als die Kondition der Matrix A displaystyle A nbsp Der Wert A displaystyle Vert A Vert infty nbsp ist hierbei aufgrund der Definition von A displaystyle A nbsp immer 1 Literatur BearbeitenA Meister Numerik linearer Gleichungssysteme 2 Auflage Vieweg 2005 ISBN 3 528 13135 7 A Kielbasinski und H Schwetlick Numerische lineare Algebra Deutscher Verlag der Wissenschaften 1988 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aquilibrierung amp oldid 236892404