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Ägir Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Begriffsklärung aufgeführt oder Ægir anord

Ägir

Ägir oder Ægir (anord. für Meer) ist nach der Prosa-Edda in der germanischen bzw. nordischen Mythologie der Name für den Riesen der See. Er wird außerdem auch Gymir oder Hlér bezeichnet. In vielen nordischen Erzählungen ist er der Freund der Götter und bewirtet diese in der Rolle des Gastwirtes.

Ægir mit Rán und ihren neun Töchtern

Etymologie Bearbeiten

Der Name Ägir bezieht sich im Altnordischen auf den Meeresriesen selbst und das Meer sekundär. Der Name hängt mit urgermanisch *ahwō, lat. aqua „Wasser“ zusammen. Es handelt sich folglich um einen Wassermann (lat. Aquarius). Die dänische Insel Læsø gilt als seine Heimstatt.

Bedeutung des Ägir in der Mythologie Bearbeiten

Ägir ist ein Meeresriese, der den Asen nahesteht, aber dem älteren Geschlecht der Jötunn angehört, und in der nordischen Mythologie die Züge eines Meeresgotts annimmt. Er ist der Sohn des Miskorblindi bzw. Fornjótr. Seine beiden Brüder sind Logi, das Feuer, und Kari, der Wind. Er ist Vater von neun Töchtern, den Ägirstöchtern (Angeyja, Atla, Eistla, Eyrgjafa, Gjálp, Greip, Imðr, Járnsaxa und Úlfrún), die verschiedene Arten von Meereswellen darstellen (neben diesen Namen nennt Snorri aber andere: Bára, Blóðughadda, Bylgja, Dúfa, Hefring, Himinglæva, Hrönn, Kolga und Uðr). Seine Gattin ist die Meeresgöttin Rán. Er wohnt auf der Insel, die Hlésey genannt wird, und ist sehr weise. Da die Menschen glaubten, dass Ägir sein Unterwasserreich nur verließ, um Schiffe und ihre Besatzung zu vernichten, wurden ihm vor Antritt einer Seereise Gefangene geopfert, um eine sichere Überfahrt zu gewährleisten.

Ægir als Gastgeber Bearbeiten

In der Einleitung zur Lokasenna in der Edda steht:

Ægir, der mit einem anderen Namen Gymir hieß, hatte den Asen Bier bereitet, nachdem er den großen Kessel erhalten hatte, wie es eben erzählt wurde. Zu diesem Gastmahl kam Odin und Frigg, seine Frau. Thor kam nicht, denn er war auf einer Fahrt in den Osten. Sif war dort, Thors Frau, Bragi und Idun, seine Frau.

Ägir in der Literatur Bearbeiten

Ägir findet sich häufig in den Erzählungen der Edda, die kurz nach der Christianisierung Islands geschrieben wurde. Er tritt hier immer wieder als Freund der Götter und als Wirt in Erscheinung. Im restlichen Skandinavien ist er auch fester Bestandteil des Kultes. [Keningar, Egill, Sonatorrek (8), Grm (45), Skaldsk (1)(23) usw.] In den Texten zur norwegischen Urgeschichte wird Ägir/Hlér beispielsweise als Sohn des Fornjótr bezeichnet und gibt uns ein gutes Beispiel dafür, dass die nordische Mythologie vielfältig ist.

Im Oktober 1894 erschien im Berliner Musikverlag Ed. Bote & G. Bock das Poem »Sang an Aegir« mit folgender Angabe: »Dichtung und Composition von S. M. dem Deutschen Kaiser, Koenig von Preussen, Wilhelm II«. Die erste Aufführung des Opus erfolgte am 9. Juni 1894 bei einem Hofkonzert in Potsdam.

Männlicher Vorname Bearbeiten

Ægir ist ein männlicher Vorname in Dänemark, Norwegen, Island und auf den Färöern. In Schweden verwendet man die Form Ägir oder Aegir.

Literatur Bearbeiten

  • Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie (= Kröners Taschenausgabe. Band 368). 3., völlig überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2006, ISBN 3-520-36803-X.
  • Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie (= Kröners Taschenausgabe. Band 368). Kröner, Stuttgart 1984, ISBN 3-520-36801-3.
  • Rudolf Simek, Hermann Pálsson: Lexikon der altnordischen Literatur. Die mittelalterliche Literatur Norwegens und Islands (= Kröners Taschenausgabe. Band 490). 2., wesentlich vermehrte und überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-520-49002-5.
  • Rudolf Simek: Religion und Mythologie der Germanen. Wissenschaftl. Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-16910-7
  • Arnulf Krause: Die Götterlieder der Älteren Edda. Reclam, Stuttgart 2006, ISBN 3-15-018426-6
  • Arnulf Krause: Die Edda des Snorri Sturluson. Reclam, Stuttgart 1997, ISBN 3-15-000782-8
  • Völsungakviða in forna (Helgakviða Hundingsbana II) at «Norrøne Tekster og Kvad», Norway

Weblinks Bearbeiten

Commons: Ægir – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. ↑ Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie (= Kröners Taschenausgabe. Band 368). Kröner, Stuttgart 1984, ISBN 3-520-36801-3.
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Veröffentlichungsdatum:
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Agir Begriffsklarung aufgefuhrt Agir oder AEgir anord fur Meer ist nach der Prosa Edda in der germanischen bzw nordischen Mythologie der Name fur den Riesen der See Er wird ausserdem auch Gymir oder Hler bezeichnet In vielen nordischen Erzahlungen ist er der Freund der Gotter und bewirtet diese in der Rolle des Gastwirtes 1 AEgir mit Ran und ihren neun Tochtern Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Bedeutung des Agir in der Mythologie 3 AEgir als Gastgeber 4 Agir in der Literatur 5 Mannlicher Vorname 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenDer Name Agir bezieht sich im Altnordischen auf den Meeresriesen selbst und das Meer sekundar Der Name hangt mit urgermanisch ahwō lat aqua Wasser zusammen Es handelt sich folglich um einen Wassermann lat Aquarius 1 Die danische Insel Laeso gilt als seine Heimstatt Bedeutung des Agir in der Mythologie BearbeitenAgir ist ein Meeresriese der den Asen nahesteht aber dem alteren Geschlecht der Jotunn angehort und in der nordischen Mythologie die Zuge eines Meeresgotts annimmt Er ist der Sohn des Miskorblindi bzw Fornjotr Seine beiden Bruder sind Logi das Feuer und Kari der Wind Er ist Vater von neun Tochtern den Agirstochtern Angeyja Atla Eistla Eyrgjafa Gjalp Greip Imdr Jarnsaxa und Ulfrun die verschiedene Arten von Meereswellen darstellen neben diesen Namen nennt Snorri aber andere Bara Blodughadda Bylgja Dufa Hefring Himinglaeva Hronn Kolga und Udr Seine Gattin ist die Meeresgottin Ran Er wohnt auf der Insel die Hlesey genannt wird und ist sehr weise Da die Menschen glaubten dass Agir sein Unterwasserreich nur verliess um Schiffe und ihre Besatzung zu vernichten wurden ihm vor Antritt einer Seereise Gefangene geopfert um eine sichere Uberfahrt zu gewahrleisten AEgir als Gastgeber BearbeitenIn der Einleitung zur Lokasenna in der Edda steht AEgir der mit einem anderen Namen Gymir hiess hatte den Asen Bier bereitet nachdem er den grossen Kessel erhalten hatte wie es eben erzahlt wurde Zu diesem Gastmahl kam Odin und Frigg seine Frau Thor kam nicht denn er war auf einer Fahrt in den Osten Sif war dort Thors Frau Bragi und Idun seine Frau Agir in der Literatur BearbeitenAgir findet sich haufig in den Erzahlungen der Edda die kurz nach der Christianisierung Islands geschrieben wurde Er tritt hier immer wieder als Freund der Gotter und als Wirt in Erscheinung Im restlichen Skandinavien ist er auch fester Bestandteil des Kultes Keningar Egill Sonatorrek 8 Grm 45 Skaldsk 1 23 usw In den Texten zur norwegischen Urgeschichte wird Agir Hler beispielsweise als Sohn des Fornjotr bezeichnet und gibt uns ein gutes Beispiel dafur dass die nordische Mythologie vielfaltig ist Im Oktober 1894 erschien im Berliner Musikverlag Ed Bote amp G Bock das Poem Sang an Aegir mit folgender Angabe Dichtung und Composition von S M dem Deutschen Kaiser Koenig von Preussen Wilhelm II Die erste Auffuhrung des Opus erfolgte am 9 Juni 1894 bei einem Hofkonzert in Potsdam Mannlicher Vorname BearbeitenAEgir ist ein mannlicher Vorname in Danemark Norwegen Island und auf den Faroern In Schweden verwendet man die Form Agir oder Aegir Literatur BearbeitenRudolf Simek Lexikon der germanischen Mythologie Kroners Taschenausgabe Band 368 3 vollig uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 2006 ISBN 3 520 36803 X Rudolf Simek Lexikon der germanischen Mythologie Kroners Taschenausgabe Band 368 Kroner Stuttgart 1984 ISBN 3 520 36801 3 Rudolf Simek Hermann Palsson Lexikon der altnordischen Literatur Die mittelalterliche Literatur Norwegens und Islands Kroners Taschenausgabe Band 490 2 wesentlich vermehrte und uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 2007 ISBN 978 3 520 49002 5 Rudolf Simek Religion und Mythologie der Germanen Wissenschaftl Buchgesellschaft Darmstadt 2003 ISBN 3 534 16910 7 Arnulf Krause Die Gotterlieder der Alteren Edda Reclam Stuttgart 2006 ISBN 3 15 018426 6 Arnulf Krause Die Edda des Snorri Sturluson Reclam Stuttgart 1997 ISBN 3 15 000782 8 Volsungakvida in forna Helgakvida Hundingsbana II at Norrone Tekster og Kvad NorwayWeblinks Bearbeiten nbsp Commons AEgir Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Rudolf Simek Lexikon der germanischen Mythologie Kroners Taschenausgabe Band 368 Kroner Stuttgart 1984 ISBN 3 520 36801 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Agir amp oldid 233202674