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Ein Zwischenaufzug oder remontoir d egalite franzosisch fur Zwischenantrieb oder Nachspannwerk ist ein Energiespeicher mechanischer Uhren der nicht das gesamte Laufwerk sondern nur das Hemmungsrad oder ein unmittelbar davorliegendes Rad Sekundenrad bei tragbaren Uhren antreibt und von der Hauptenergiequelle periodisch aufgeladen aufgezogen wird Der Hemmung und damit dem Schwingsystem Pendel Unruh Spirale wird so ein weitgehend konstantes Antriebsdrehmoment zur Verfugung gestellt das die Voraussetzung fur eine die Ganggenauigkeit bestimmende konstante Schwingungsdauer bildet Inhaltsverzeichnis 1 Weitere Einzelheiten 1 1 Federkraft Zwischenaufzug von Harrison 1 2 Schwerkraft Zwischenaufzug von Wagner 1 3 Schwerkraft Zwischenaufzug von Robin 1 4 Federkraft Zwischenaufzug von Lange 1 5 Moderne Entwicklungen 2 EinzelnachweiseWeitere Einzelheiten BearbeitenKonstruktionen bei denen der Zwischenenergiespeicher Bestandteil der Hemmung ist und pro Schwingung oder Halbschwingung des Schwingers aufgeladen wird bzw einen Antriebsimpuls abgibt werden nicht als Zwischenaufzuge bezeichnet sondern den Hemmungen zugerechnet Beispiele sind die Schwerkraft bzw Federkrafthemmungen von Denison Riefler und Strasser sowie die Konstantimpuls Hemmung von Dehon siehe Hemmung Uhr Auch moderne Automatikuhren sind keine Uhren mit Zwischenaufzug denn bei diesen ist kein Zwischenenergiespeicher vorhanden sondern die Antriebsfeder Hauptenergiequelle wird unregelmassig nachgespannt abhangig von der Bewegung der Uhr In neuerer Zeit gebaute Uhren mit elektrischem Zwischenaufzug werden hier nicht betrachtet Alte Taschenuhren tragen oft die Aufschrift remontoire In der Regel besitzen diese Uhren keinen Zwischenaufzug Es war ublich Uhren mit Kronenaufzug im Unterschied zu den vorher verwendeten Schlusselaufzugen so zu bezeichnen Auch Hilfsantriebe die wahrend des Aufziehens der Uhr bei Turmuhren nimmt dies oft Stunden in Anspruch deren Gang aufrechterhalten werden Remontoir genannt Diese treiben jedoch das gesamte Laufwerk und nicht nur die Hemmung an und sind deshalb von den Zwischenaufzugen zu unterscheiden 1 Die Hauptenergiequelle einer Uhr liefert ein grosses Antriebsdrehmoment uber einen langen Zeitraum Tage Wochen wahrend der Zwischenaufzug ein fur den Betrieb der Hemmung und des Schwingsystems notwendiges kleines Moment abgibt wobei wegen der geringen Speicherkapazitat ein periodisches Nachladen in kurzen Zeittakten erforderlich ist nbsp Drehmomente beim ZwischenaufzugGrossuhren Turmuhren Bodenstanduhren Tischuhren usw werden in der Regel mit einem Gewicht und Kleinuhren Taschenuhren Armbanduhren Wecker usw mit einer Aufzugsfeder gewundene Blattfeder angetrieben Der Aufzugsfederantrieb hat den Nachteil dass mit zunehmender Entspannung der Feder ein kleiner werdendes Drehmoment abgegeben wird Der Gewichtsantrieb liefert prinzipiell zwar ein konstantes Drehmoment Ungenauigkeiten bei der Kraftubertragung durch das Laufwerk zur Hemmung wie auch andere Einflusse Schmutz bei Turmuhren Witterungseinflusse usw fuhren jedoch auch hier zu einem veranderlichen Antriebsdrehmoment an der Hemmung Durch den Zwischenaufzug werden diese Storungen eliminiert es wird so lange ein weitgehend konstantes Drehmoment zur Verfugung gestellt wie das variierende Drehmoment des Hauptantriebes noch in der Lage ist den Zwischenspeicher aufzuladen Punkt S siehe Bild Die von der Hauptenergiequelle abgegebenen Drehmomente sind wegen der Drehzahlubersetzung im Verhaltnis zu den Momenten an der Hemmung wesentlich grosser als im Bild dargestellt Die Erfindung des Zwischenaufzugs wird Jost Burgi zugeschrieben Anfang 17 Jhd In der Folge sind sehr viele verschiedene Konstruktionen bekanntgeworden Allen gemeinsam ist neben dem Energiespeicher Gewicht oder Feder ein Auslose und Stoppmechanismus Wie nachfolgend noch beschrieben stellt die Auslosung eine nicht zu vermeidende Storung dar die durch konstruktive Massnahmen moglichst klein gehalten werden muss Der Ablauf des Laufwerks erfolgt nicht wie bei Uhren ohne Zwischenaufzug in den vom Hemmungsrad vorgegebenen Zeitschritten sondern wird von der Aufzugsperiode des Zwischenaufzugs bestimmt Wird dieser beispielsweise einmal pro Minute aufgezogen so bewegt sich das Laufwerk auch nur einmal pro Minute einen Schritt weiter Der Ablauf der Zeit kann somit nur in Minutenschritten angezeigt werden sofern nicht ein Zeiger auf der Hemmungsradwelle angebracht oder ein sekundares Anzeigelaufwerk abgeleitet wird Fur tragbare Uhren hat sich der Zwischenaufzug nicht durchgesetzt obwohl er auch in neuester Zeit vereinzelt verwendet wird Die Grunde sind vielfaltig Insbesondere stellt die Mechanik des Zwischenaufzugs eine zusatzliche Fehlerquelle dar z B Federermudung des Zwischenspeichers Reibungsprobleme des Auslosemechanismus usw so dass der hohere Aufwand zu keiner wesentlichen Verbesserung der Ganggenauigkeit fuhrte Haufiger ist der Zwischenaufzug bei Grossuhren insbesondere Turmuhren zu finden Nachfolgend werden Prinzipien einiger Konstruktionen erlautert Federkraft Zwischenaufzug von Harrison Bearbeiten nbsp Zwischenaufzug von HarrisonJohn Harrison wendete bei seinem Marinechronometer H2 einen Zwischenaufzug gemass nebenstehendem Bild an Die Wellen 1 bis 4 sind in einem nicht dargestellten Gestell gelagert Die hier nicht interessierende Grashupferhemmung GH lasst einerseits das Hemmungsrad HR im Takt des ebenfalls nicht gezeigten Schwingsystems bei Harrison zugfedergekoppelte kreuzschlagende Waagbalken schrittweise ablaufen und versorgt andererseits das Schwingsystem mit periodischen Antriebsimpulsen zur Aufrechterhaltung der Schwingung Das Hemmungsrad und zwei Kurvenscheiben KS sitzen fest auf der Welle 1 An den Kurvenscheiben sind zwei Zugfedern F befestigt die an ihrem anderen Ende uber Stifte ST mit einem Spannrad SR verbunden sind Spannrad ein Ritzel RZ1 und ein Schaltstern SS sind mit der Hohlwelle HW verbunden die sich auf der Welle 1 drehen kann Die Zugfedern uben auf das Hemmungsrad ein Drehmoment entgegen der Uhrzeigerrichtung aus Wahrend sich das Hemmungsrad und somit auch die Kurvenscheiben fortlaufend bewegen wird die Bewegung des Spannrades durch ein am Doppelhebel DH befestigtes Sperrstuck SP blockiert wobei der Doppelhebel wegen des Gewichtes G standig am Schaltstern anliegt Die Zugfedern entspannen sich somit und liefern eine zunehmend geringere Kraft Da jedoch den sich verkurzenden Federlangen f f1 f2 sich vergrossernde Hebelarme a a1 a2 gegenuberstehen bleibt das antreibende Drehmoment weitgehend konstant Ein Nachspannen der Federn erfolgt periodisch nachdem sich das Hemmungsrad um einen bestimmten Winkel verdreht hat also nach einer bestimmten Zeit bei Harrison sind es 30 Sekunden Ausgelost wird dieser Vorgang durch einen der am Hemmungsrad angeordneten Nocken N der auf die Schaltflache SF des Doppelhebels wirkt und so das Sperrstuck vom Schaltstern abhebt Dabei muss vom Hemmungsrad gegen das Gewicht des Hebels und gegen Reibkrafte die sogenannte Auslosearbeit verrichtet werden Diese verkleinert das von den Zugfedern gelieferte antreibende Drehmoment so dass dem Schwingsystem wahrend des Auslosevorgangs ein geringerer Antriebsimpuls zugefuhrt wird Durch konstruktive Optimierung der Auslosemechanik bzw Stoppmechanik muss die Auslosearbeit minimiert werden um den negativen Einfluss auf die Ganggenauigkeit moglichst klein zu halten Da das Sperrstuck den Schaltstern nun nicht mehr blockiert wird vom bis dahin stillstehenden Laufwerkrad LW das von der Hauptenergiequelle gelieferte Antriebsmoment auf das Ritzel und damit das Spannrad ubertragen das sich nun entgegen der Uhrzeigerrichtung bewegt und die Federn nachspannt Damit diese Bewegung nicht zu schnell erfolgt wird mit dem Ritzel RZ2 ein Windfang W angetrieben Nachdem der Nocken des Hemmungsrades die Schaltflache des Doppelhebels verlassen hat greift das Sperrstuck des Doppelhebels wieder in den Schaltstern ein und beendet das Nachspannen Das Laufwerk steht wieder still Der Antrieb des Hemmungsrades durch die Federn wurde wahrend des gesamten Nachspannvorgangs nicht unterbrochen Schwerkraft Zwischenaufzug von Wagner Bearbeiten Eine andere fur Grossuhren angewendete Losung stammt von Bernard Henri Wagner Das Prinzip ist in nebenstehendem Bild dargestellt nbsp Zwischenaufzug von WagnerDie Wellen 1 bis 4 sind im nicht gezeigten Gestell gelagert Die Wellen 1 und 2 liegen auf der gemeinsamen Achse AC Auf der Welle 5 sind ein Steigrad SR und ein Ritzel RZ1 befestigt wobei die Welle in einem austarierten Hebel H der sich frei um die Welle 1 drehen kann gelagert ist Das Steigrad greift in ein Antriebsrad AR ein das wie das Hemmungsrad HR fest auf der Welle 2 sitzt Das Hemmungsrad wird entsprechend der Schwingungsdauer des Pendels durch die Hemmung HM periodisch freigegeben und gestoppt Das von der Hauptenergiequelle uber das Laufwerk angetriebene Zahnrad LW ubt standig ein Drehmoment auf das Ritzel RZ2 aus das wie zwei Schaltfinger SF und ein Windfang W fest mit der Welle 3 verbunden ist Ein Schaltfinger liegt unter dem Einfluss des Drehmomentes auf dem zylindrischen Teil eines mit dem Hebel verbundenen Schaltnockens SN auf und verhindert so eine Bewegung des Rades LW bzw des Laufwerkes Der Schaltnocken besitzt eine Ausnehmung A die bei Verdrehung des Hebels um einen bestimmten Betrag den jeweiligen Schaltfinger freigibt wodurch sich das Laufwerk bewegen kann Am Hebel ist das Gewicht G angebracht Das durch den Hebel angehobene Gewicht stellt den Zwischenenergiespeicher dar und ubt ein Drehmoment um die Achse AC aus Der angehobene Hebel kann sich unter dem Einfluss dieses Drehmoments nur dann nach unten bewegen wenn die Hemmung das Hemmungsrad und damit das Antriebsrad freigibt Bei gestopptem Hemmungsrad ist die Hebelbewegung blockiert denn das Steigrad und das Ritzel RZ1 konnen sich wegen der festen Verbindung mit der Welle 5 immer nur um gleiche Winkelbetrage bewegen Beim Abrollen auf ihren festgehaltenen Gegenradern um diesen Winkelbetrag musste sich der Hebel aufgrund der unterschiedlichen Durchmesser von SR und RZ1 aber mit verschiedenen Winkeln um die Achse AC bewegen was nicht moglich ist Waren SR und RZ1 gleich gross und damit auch LW und AR gleich gross wurde sich der Hebel durch Abrollen der Rader auch bei festgehaltenem Hemmungsrad ungehindert nach unten bewegen Ist das Hemmungsrad freigegeben wird die Abrollbewegung von SR auf AR nicht vollstandig in eine Winkelbewegung des Hebels uberfuhrt da ein Teil der Bewegung an AR ubergeben wird Diese ausgleichende Differenzbewegung ermoglicht die Bewegung des Hebels da gleichen Winkelbewegungen von RZ1 und SR nun keine einander ausschliessenden Bewegungsbedingungen fur den Hebel entgegenstehen Das Gewicht erzeugt ein permanentes kleines Drehmoment das einen ausreichend grossen Antriebsimpuls fur die Hemmung bzw das Pendel zur Verfugung stellt Am Steigrad wirkt dieses Moment in Uhrzeigerrichtung so dass am Antriebsrad und somit am Hemmungsrad ohne Unterbrechung ein Moment entgegen der Uhrzeigerrichtung anliegt Bei jeder Freigabe des Hemmungsrades bewegt sich dieses um den von der Hemmung vorgegebenen Betrag und der Hebel sinkt unter Energieabgabe an das Hemmungsrad bzw das Pendel mit den sich dabei drehenden Radern SR und RZ1 schrittweise nach unten In der unteren Endlage gibt der Schaltnocken den Schaltflugel frei LW bewegt sich entgegen der Uhrzeigerrichtung und hebt da SR durch AR bzw HR intermittierend blockiert ist den Hebel in einer schnellen Bewegung an SR rollt dabei entgegen dem Uhrzeigersinn auf AR ab wobei weiterhin nur das durch G bestimmte Moment uber SR auf AR wirkt Das Hemmungsrad wird also auch bei diesem Vorgang weiter gleichmassig angetrieben und der Antriebsimpuls fur das Pendel bleibt konstant Die schnelle Bewegung des Hebels bzw von LW wird durch den Windfang gedampft Nachdem RZ2 eine halbe Umdrehung vollfuhrt hat schlagt der andere Schaltflugel auf den Schaltnocken auf wodurch das Aufziehen beendet wird Eine Animation und Videos sind unter verfugbar 2 3 Da sich bei Bewegung des Hebels der waagerechte Abstand zur Welle 1 Hebelarm verandert ist das an das Hemmungsrad abgegebene Drehmoment nicht konstant Wie bei Harrison konnte dem abgeholfen werden indem man das Seil an dem das Gewicht hangt uber eine am Hebel befestigte Kurvenscheibe fuhrt Schwerkraft Zwischenaufzug von Robin Bearbeiten Der von Robert Robin erfundene Zwischenaufzug basiert auf dem Christiaan Huygens zugeschriebenen Remontoire also wie oben erwahnt einer Vorrichtung zur Aufrechterhaltung des Antriebsdrehmomentes wahrend des Aufziehens der Uhr Die Funktion dieses Hilfsantriebes ist aus nebenstehendem Bild ersichtlich 4 nbsp Hilfsantrieb von HuygensMit einem endlosen Zugmittel meist eine Kette sind zwei lose Rollen LR mit einem das Laufwerk der Uhr antreibenden Rad LW und einem Aufzugsrad AZ verbunden Die Rollen und Rader sind meist als Zahnrader ausgefuhrt Zwei unterschiedlich grosse Gewichte G1 und G2 hangen an den losen Rollen Wie dargestellt wirken somit uber das Zugmittel auf das Rad LW unterschiedlich grosse Krafte so dass ein Antriebsmoment in UhrzeigerrichtungM 0 5 G1 G2 rwirksam wird Wahrend des Ablaufs der Uhr sinkt G1 nach unten und G2 bewegt sich nach oben Zum Aufziehen der Uhr wird das Aufzugsrad entgegen der Uhrzeigerrichtung verdreht wodurch G1 angehoben und G2 abgesenkt wird Das auf das Rad LW wirkende Antriebsmoment wird wahrend dieses Vorgangs nicht beeinflusst von Beschleunigungskraften abgesehen so dass ein gleichbleibend konstanter Antrieb der Uhr gewahrleistet ist nbsp Zwischenaufzug von RobinAuf dieser Basis hat Robin einen Zwischenaufzug entworfen siehe nebenstehendes Bild Es wird dabei nicht das Laufwerk sondern das vor dem Hemmungsrad HR liegende Antriebsrad AR mit einem konstanten Moment angetrieben Die Gewichte sind sehr viel kleiner als bei Huygens da ja der Antrieb nur die Schwingung des Pendels P mit Hilfe der Hemmung HM aufrechterhalten und nicht das gesamte Laufwerk antreiben muss Der Zwischenaufzug wird periodisch vom Laufwerk das von der Hauptantriebsquelle grosses Gewicht bzw Aufzugsfeder angetrieben wird aufgezogen Das Laufwerk gibt sein Drehmoment uber das Rad LW an das Zwischenrad ZR ab das fur das Anheben von G1 bzw Absenken von G2 sorgt Eine einfache Mechanik bewirkt dass das Aufziehen immer nur dann erfolgt wenn G1 seinen tiefsten Punkt erreicht hat G1 setzt dann auf das Druckstuck DS auf Ein aus dem Hebel H1 und dem Schalthebel SH sowie dem mit diesen gelenkig verbundenen Verbindungsstuck H2 bestehendes Gestange das bei A und B im nicht dargestellten Gestell gelagert ist wird dadurch aus seiner Ruhelage ausgelenkt Auslosearbeit Der Schalthebel dreht sich um B und sein Anschlag gibt den am Rad LW angebrachten Schaltstift ST frei LW dreht sich gegen die Uhrzeigerrichtung und zieht uber ZR den Zwischenaufzug auf Wahrend dieses Vorganges sorgt das Gewicht HG dafur dass das Gestange wieder in seine Ruhelage die durch das Anliegen des Schalthebels am Anschlag AS gekennzeichnet ist zuruckkehrt Das Rad LW wird somit nach einer Umdrehung wieder gestoppt da ST dann am Anschlag des Schalthebels anschlagt Das Laufwerk lauft also schrittweise mit den oben bereits erwahnten Konsequenzen fur die Zeitanzeige ab Die Hauptantriebsquelle selbst muss selbstverstandlich auch in grosseren Abstanden aufgezogen werden Dabei kann zur Aufrechterhaltung des Ganges der Uhr ein zweites huygenssches System mit grossen Gewichten zur Anwendung kommen Eine Realisierung des Zwischenaufzugs gemass dem Bild ist nur bei kleinen Gewichtshuben zweckmassig da das Antriebsmoment bei Bewegung der Gewichte wegen der sich andernden Richtung der Seilkrafte nicht konstant ist Kraftediagramm Deshalb werden die Durchmesser der Rollen und Raderabstande in der Praxis oft so gewahlt dass die Seil bzw Kettenstrange parallel verlaufen und somit das Antriebsmoment konstant bleibt Federkraft Zwischenaufzug von Lange Bearbeiten Mitte des 19 Jahrhunderts entwickelte Ferdinand Adolph Lange einen fur Taschenuhren geeigneten Zwischenaufzug der in Uhren seiner Firma zur Anwendung kam Das Prinzip ist aus nebenstehendem Bild ersichtlich 5 nbsp Zwischenaufzug von LangeDie Wellen 1 bis 4 sind im nicht dargestellten Gestell gelagert Ein mit sechs Zahnen Anschlagen versehenes Springrad SR sitzt wie auch eine Spiralrolle SPR fest auf der Welle1 Eine Antriebsfeder AS Spiralfeder nicht zu verwechseln mit der Spirale US der Unruh U die den Zwischenenergiespeicher darstellt ist mit ihrem inneren Ende an der Spiralrolle befestigt Auf der Welle 1 konnen sich das Hemmungsrad HR und das Ausloserad ALR die fest miteinander verbunden sind als Hohlwelle frei drehen Das Ausloserad tragt wie das Springrad sechs Zahne Am Hemmungsrad ist ein Spiralklotzchen SK angebracht an dem das aussere Ende der Antriebsfeder befestigt ist Die Antriebsfeder ist zwischen Hemmungsrad und Springrad so vorgespannt durch Verdrehen der Rader gegeneinander dass das von ihr erzeugte Drehmoment bei stillstehendem Springrad ausreicht die Hemmung den Anker anzutreiben und so der Unruh einen Antriebsimpuls zu verleihen Auf das Springrad wirkt uber das mit ihm fest verbundene Antriebsrad AR standig das von der Hauptenergiequelle Aufzugsfeder bereitgestellte Drehmoment das vom nicht dargestellten Laufwerk auf das Antriebsrad ubertragen wird Das Springrad wird durch den unteren Arm UHA eines Doppelhebels an dessen Ruhestein RST ein Zahn des Springrades anliegt an der Verdrehung gehindert Der obere Arm OHA des Doppelhebels wird durch eine Feder BF Blattfeder standig leicht gegen das Ausloserad gedruckt Das Hemmungsrad lauft angetrieben durch die Antriebsfeder und periodisch durch den Anker A gehemmt schrittweise ab Dabei entspannt sich die Antriebsfeder Das Ausloserad verdreht sich synchron mit dem Hemmungsrad und hebt zum Nachspannen mit einem seiner Zahne schiefe Ebene den oberen Hebelarm des Doppelhebels an so dass der Ruhestein auf dem unteren Hebelarm das Springrad freigibt Auslosearbeit Dies verdreht sich nun angetrieben durch das Laufwerk sehr schnell und spannt die Antriebsfeder dabei durch Verdrehung der Spiralrolle des inneren Spiralendes nach Die Antriebsfeder gibt kein konstantes Drehmoment an das Hemmungsrad ab da sie sich zwischen den Nachspannvorgangen immer wieder entspannt Federkennlinie Im Diagramm hatte das Drehmoment somit einen sagezahnartigen Verlauf Das Ubersetzungsverhaltnis vom nicht dargestellten Sekundenrad das sich einmal pro Minute dreht zum Antriebsrad betragt 1 10 Da das Springrad sich in sechs Schritten 6 Zahne pro Umdrehung bewegt vollfuhrt das Sekundenrad also 60 Schritte pro Minute Dies wird als springende Sekunde bezeichnet da sich der auf der Sekundenradwelle sitzende Sekundenzeiger einmal pro Sekunde bewegt Diese Anzeige ist bei den heutigen Quarzuhren Standard war mit mechanischen Kleinuhren Taschenuhren Armbanduhren aber erst durch den Einsatz eines Zwischenaufzugs moglich Normalerweise bewegt sich deren Sekundenzeiger mit der Schrittfrequenz des Hemmungsrades so dass der Sekundenzeiger in mehreren Teilschritten pro Sekunde meist funf voranschreitet Moderne Entwicklungen Bearbeiten Soweit bekannt verwenden moderne Zwischenspeicherkonstruktionen fur Kleinuhren Armbanduhren wie schon F A Lange eine Spiralfeder als Antriebsfeder Es kommen jedoch verschiedenartige Schaltmechanismen zum Einsatz Schematisch ist in nebenstehendem Bild ein Beispiel aus neuester Zeit dargestellt 6 7 weitere siehe 8 9 10 nbsp Zwischenaufzug in neuester Zeit angewendetes Prinzip Die Wellen 1 bis 5 sind in einem nicht dargestellten Gestell gelagert Mit der Welle 2 sind fest verbunden und somit gemeinsam umlaufend die Spiralrolle SR und das Antriebsrad AR Ein sogenanntes Gleichdick GD Reuleaux Nocken sitzt fest auf dem Hemmungsrad HR Beide drehen sich als Hohlwelle frei auf der Welle 2 Das Gleichdick lauft in der Gabel eines Schalthebels SH der sich um die Welle 1 drehen kann Ein Gleichdick wird deshalb verwendet weil es sich bei Umdrehung wie ein einfacher herzustellender exzentrisch gelagerter Zylinder verhalt die Gabel also ohne Spielanderung hin und her bewegt jedoch keinen exzentrischen Schwerpunkt aufweist Dieser wurde bei tragbaren Uhren dazu fuhren dass in verschiedenen Lagen ein unerwunschtes Drehmoment auf das Hemmungsrad ausgeubt wurde Der Schalthebel tragt zwei Paletten PA die bei Bewegung des Hebels wechselweise mit dem Schaltrad SRA in Eingriff kommen das einen Schaltzahn SZ aufweist Das Schaltrad wird uber das vom Hauptenergiespeicher Aufzugsfeder angetriebene Laufwerkrad LW standig mit einem Drehmoment entgegen der Uhrzeigerrichtung beaufschlagt Das Schaltrad kann sich solange nicht verdrehen wie der Schaltzahn an einer der beiden Paletten des Schalthebels anliegt Die Antriebsfeder AS Spiralfeder ist an ihrem inneren Ende mit der Spiralrolle und an ihrem ausseren Ende mit einem am Hemmungsrad befestigten Spiralklotzchen SK verbunden Eine weitere Verbindung zwischen Antriebsrad und Hemmungsrad besteht nicht Die Antriebsfeder ist zwischen Antriebsrad und Hemmungsrad mit einer Vorspannung versehen durch Verdrehen der Rader gegeneinander die das Hemmungsrad antreibt und ausreicht uber den Anker das Unruh Spirale Schwingsystem mit einem die Schwingung aufrechterhaltenden Antriebsimpuls zu versehen Das Hemmungsrad lauft angetrieben durch die Antriebsfeder und periodisch durch den Anker A gehemmt schrittweise ab Dabei entspannt sich die Antriebsfeder Wahrend dieses Vorgangs muss die Antriebsfeder auch die Auslosearbeit aufbringen Diese besteht darin dass die Gabel gegen den Reibwiderstand zwischen Schaltzahn und Palette bewegt werden muss Im Gegensatz zu anderen Auslosemechanismen stellt die hierbei ununterbrochen aufzubringende Arbeit einen Vorteil dar da bei Auslosung kein Drehmomentabfall erfolgt Nachdem sich das Hemmungsrad um 180 verdreht hat gibt eine Palette den Schaltzahn frei wahrend die andere bereits in die Fangposition fur den Schaltzahn bewegt wurde Das Schaltrad bewegt sich nun angetrieben vom Laufwerk um 180 bis der Schaltzahn an der Palette anschlagt Die Antriebsfeder wird dabei ebenfalls um 180 nachgespannt Wie schon bei Lange beschrieben wird das schrittweise ablaufende Laufwerk fur die Anzeige der springenden Sekunde genutzt Eine Animation ist unter 11 zu finden Die Antriebsfeder gibt kein konstantes Drehmoment an das Hemmungsrad ab da sie sich zwischen den Nachspannvorgangen immer wieder entspannt Federkennlinie Im Diagramm hatte das Drehmoment somit einen sagezahnartigen Verlauf Deshalb werden wie schon Harrison das tat verschiedene Mechanismen eingesetzt um diesen Nachteil zu eliminieren Allen gemeinsam ist dass der nachlassenden Federkraft ein sich vergrossernder wirksamer Hebelarm entgegengesetzt wird Das auf das Hemmungsrad wirkende Drehmoment als Produkt von Kraft und Hebelarm bleibt dann weitgehend konstant Mit nebenstehendem Bild wird eine solche Konstruktion erlautert die fur Nachspannwinkel lt 90 geeignet ist hier 45 nbsp Kompensation des Kraftabfalls der Antriebsfeder bei einer Armbanduhr Prinzip Ein Spannring SR ist fest verbunden mit dem Antriebsrad AR und einem Exzenter EX In Abhangigkeit vom nicht dargestellten Schaltrad bewegen sich das Antriebsrad und der Spannring vom Laufwerk angetrieben schrittweise Am Spannring ist das aussere Ende der Antriebsspirale AS mit einem Stift befestigt Der Spannring kann sich auf der Welle 1 als Hohlwelle frei drehen Das Hemmungsrad HR ist fest verbunden mit der Welle 1 und eine Stifthalterung SH fur den Treibstift TS Die Stifthalterung ist durch ein Gegengewicht so ausgelegt dass ihr Schwerpunkt mit der Wellenachse zusammenfallt und somit bei Lageanderung der Uhr keine unerwunschten Drehmomente entstehen Das innere Ende der Antriebsfeder ist an einer Spiralrolle SR befestigt die sich auf der Welle 1 frei drehen kann An der Spiralrolle ist der Antriebsstift AST befestigt Die Kraftausgleichsscheibe KA ist mit zwei Armen versehen deren Stiftanlageflachen eine Ebene bilden in der die Exzenterachse liegt Die zwischen Spannring und Spiralrolle vorgespannte Antriebsfeder ubt bei ruhendem Spannring ein Antriebsmoment uber die Spiralrolle und den Antriebsstift auf die Kraftausgleichsscheibe aus Es gibt also keine direkte Einwirkung der Antriebsfeder auf das Hemmungsrad Nur die Kraftausgleichsscheibe wirkt mit dem gleichen Drehmoment auf den Treibstift TS und damit das Hemmungsrad Die nachgespannte Antriebsfeder liefert das Moment F1 a Phase 1 Das Hemmungsrad lauft nun durch die Hemmung intermittierend gehemmt und vom Antriebsmoment angetrieben schrittweise ab wobei die Kraft der Antriebsfeder kontinuierlich nachlasst das Spannrad steht dabei still Mit dem Hemmungsrad lauft auch die Kraftausgleichsscheibe schrittweise um jedoch um die Exzenterachse Dadurch vergrossert sich der wirksame Hebelarm in Phase 2 dargestellt nach der Bewegung des Hemmungsrades um 45 b gt a F2 lt F1 so dass das Antriebsmoment naherungsweise konstant bleibt Nun wird durch das Schaltrad der Spannring freigegeben der sich durch das Laufwerk angetrieben um 45 verdreht und die Antriebsfeder nachspannt Phase 3 Der Vorgang beginnt nun erneut Neben dem hoheren Aufwand fur den Kraftausgleich durfte bei dieser Konstruktion insbesondere nachteilig sein dass sich die Stifte auf den Armen der Kraftausgleichsscheibe standig relativ zu dieser bewegen Reibung Wie eingangs schon erwahnt ist bei tragbaren Uhren zumindest fraglich ob durch die Verwendung eines Zwischenaufzugs ein besseres Zeitmessergebnis erzielt werden kann Einzelnachweise Bearbeiten Klaus Menny Die Uhr und ihre Mechanik Abgerufen am 31 August 2016 Ken Kuo Wagner Remontoire 5 April 2016 abgerufen am 31 August 2016 Remontoir Wagner Abgerufen am 31 August 2016 Mark Frank The Evolution of Tower Clock Movements and their design over the past 1000 years Abgerufen am 31 August 2016 Richard Lange A Lange s Uhr mit konstanter Kraft Abgerufen am 31 August 2016 Jean Francois Mojon Konstantkraftvorrichtung Abgerufen am 31 August 2016 Girardin J F Forsey S E M Uhr Abgerufen am 31 August 2016 Andreas Strehler Kraftubertragungsmechanismus eines mechanischen Uhrwerks Abgerufen am 18 Juni 2019 nach Aufruf Volldokument laden anklicken Andreas Strehler Antriebsmechanik fur eine Uhr Abgerufen am 18 Juni 2019 nach Aufruf Volldokument laden anklicken Jens Schneider Uhr Abgerufen am 18 Juni 2019 nach Aufruf Volldokument laden anklicken Lange31 Nachspannwerk 3D Animation Abgerufen am 12 November 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zwischenaufzug amp oldid 229689520