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Dieser Artikel behandelt das Kartenspiel Zwicken weitere so benannte Kartenspiele sind Einundvierzig und Casino Zwicken ist ein Kartenspiel das hauptsachlich in Bayern gespielt wird Als Glucksspiel unterliegt es bestimmten Einschrankungen und ist daher kaum noch verbreitet Inhaltsverzeichnis 1 Einordnung 2 Spielregeln 2 1 Spielvarianten 3 Namensherkunft 4 EinzelnachweiseEinordnung BearbeitenDas Spiel gilt allgemein als Hazardspiel und war auf der Liste verbotener Spiele des k u k Justizministeriums angefuhrt Zum Beispiel wird es bei Ludwig Ganghofer in der Hauserin folgendermassen erwahnt Im Herrgottswinkel sah er den Wirt bei einigen Dorffaulenzern sitzen die sich die Zeit mit Zwicken vertrieben einem Kartenspiel das wie der Volksmund sagt gleich nach dem Stehlen kommt 1 Spielregeln BearbeitenAn dem Spiel nehmen zwei bis zehn meist jedoch vier bis sechs Spieler teil Gespielt wird mit dem Bayerischen Blatt mit 32 Karten Eine Sonderrolle spielt oft wie auch beim Watten die Schellen 7 der sogenannte Welli oder Belli Zuerst muss vom Geber der von Spiel zu Spiel im Uhrzeigersinn wechselt der Einsatz in den Stock geleistet werden Der Einsatz ist ein durch drei teilbarer Betrag meist 15 oder 30 Cent Vor dem Austeilen der Karten werden diese gemischt und vom hinter dem Geber sitzenden Spieler abgehoben Dann wird an jeden Spieler drei Mal eine Karte ausgeteilt Nach dem Geben muss der Geber noch die Trumpffarbe festlegen Hierzu hat er zwei Moglichkeiten der Geber kann Schlecken das heisst er deckt die oberste Karte des Stosses auf und legt diese auf den Stoss der Geber kann Titschen das heisst er deckt die oberste seiner drei Karten auf Diese Karte bleibt auch dann aufgedeckt wenn er die drei Karten in die Hand nimmt Wenn der Geber titscht muss er allerdings am folgenden Spiel teilnehmen Die Farbe der so aufgedeckten Karte ist im anschliessenden Spiel Trumpf Anschliessend haben alle Spieler vom Spieler nach dem Geber reihum die Wahl an dem Spiel teilzunehmen oder die Karten abzulegen Wenn kein Spieler die Karten aufnimmt gewinnt der Geber den gesamten Stock es sei denn er hat selbst keinen Trumpf Der erste Spieler im Uhrzeigersinn vom Geber aus der aufgenommen hat spielt eine beliebige seiner drei Karten aus Im Uhrzeigersinn geben die anderen zu Dabei muss eine Farbe bzw Trumpf bedient werden Wenn ein Spieler keine Karte der gespielten Farbe hat muss er Trumpf spielen soweit er Trumpfe hat Wer die hochste Karte zugegeben hat bzw den hochsten Trumpf erhalt den Stich Hierbei gilt folgende Reihenfolge der Trumpfkarten von der hochsten bis zur niedrigsten Trumpf Daus Ass Trumpf Konig Trumpf Ober Trumpf Unter Trumpf 10 Trumpf 9 Trumpf 8 Trumpf 7Innerhalb der restlichen Farben gilt die entsprechende Rangfolge Farb Ass bis Farb 7 der jeweils ausgespielten FarbeWenn die drei Stiche verteilt sind wird der Stock verteilt Wer drei Stiche hat erhalt den ganzen Stock wer 2 Stiche hat zwei Drittel wer einen Stich hat ein Drittel Wer keinen Stich hat muss den gesamten Stockinhalt fur den Stock des nachsten Spieles einzahlen Wenn mehrere Spieler keinen Stich gemacht haben mussen sie jeweils den Inhalt des Stocks in den nachsten Stock einzahlen Wenn genau 3 Spieler mitgespielt und je einen Stich gemacht haben zahlt das als Bruder und das Geld verbleibt im Stock Spielvarianten Bearbeiten Haufig zahlt auch der Welli als zweithochster Trumpf nach dem Daus Ass Manchmal wird vor dem Start vereinbart dass mit Schlecken bespielt wird Gemeint ist dass falls der Abhebende eine 7 oder ein Ass abhebt die Karten sofort an den nachsten Geber weitergegeben werden der wiederum seinen Einsatz leisten muss Eine weitere Variante heisst mit Rundherum Wenn der Geber schleckt und dabei ein Ass oder eine Sieben aufdeckt muss jeder Spieler den Einsatz in den Stock zahlen und die Karten gehen an den nachsten Geber Alternativ werden auch bei einem Konig die Karten an den nachsten Geber weitergegeben bei einem Ass an den ubernachsten wobei auch der ubersprungene einzahlen muss bei Welli Schellen 7 Soach Spitz Eichel 7 muss ein jeder Spieler den Einsatz einzahlen beim Max Herzkonig sogar den doppelten Mit Abheben zu spielen ist also eine weitere Verscharfung des ohnehin sehr scharfen Spiels Sofern nur der Einsatz des Gebers im Pott liegt wird oft auch ein Blindes gespielt das heisst die Spieler sehen sich ihre Karten nicht an Mitspielen ist hierbei verpflichtend sondern legen sie einfach der Reihe nach hin Wer keinen Stich gemacht hat muss den Einsatz in den Stock einzahlen Namensherkunft BearbeitenWer keinen Stich macht und daher den Stock aufdoppeln muss ist gezwickt Da er sein Geld nicht direkt verloren hat sondern nur in den Stock eingezahlt hat ist der Gezwickte geneigt in der nachsten Runde sein Geld zumindest teilweise wiederzuholen und auch mit einem schlechteren Blatt zu spielen Das fuhrt dazu dass er ggf ein weiteres Mal verdoppeln muss Auch sein Gegenzwicker muss ein weiteres Mal den doppelten Zwickeinsatz setzen Dies fuhrt zusammen mit der schnellen Spielart zu sehr schnell wachsenden Betragen im Stock daher spricht man hier auch von Stock Zwicken Auch mit einem Basiseinsatz von 15 Cent kann man also sehr schnell Haus und Hof verspielen Ohne Geldeinsatz kann nicht gezwickt werden Einzelnachweise Bearbeiten Ludwig Ganghofer Die Hauserin im Projekt Gutenberg DE Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zwicken Kartenspiel amp oldid 239110203