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Prince Yormie Johnson 6 Juli 1959 ist ein liberianischer ehemaliger Warlord Politiker und seit 2014 Senator fur den Nimba County Johnson war eine Schlusselfigur des Ersten Liberianischen Burgerkrieges Ihm werden mehrere Kriegsverbrechen vorgeworfen unter anderem erlangte er wahrend des Burgerkriegs Bekanntheit durch die Verbreitung von Filmaufnahmen die zeigten wie er biertrinkend Samuel K Doe den damaligen Prasidenten Liberias zu Tode folterte 1 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Sonstiges 3 Literatur 4 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenJohnson wurde 1959 im Nimba County geboren In den 1980er Jahren hatte er sich fur eine militarische Laufbahn entschieden und diente als Offizier unter dem liberianischen Brigadegeneral Thomas Quiwonkpa zu dieser Zeit der Kommandeur der Streitkrafte Liberias Johnson floh mit Quiwonkpa im Jahr 1983 ins Exil Im Ausland verbundete sich Johnson mit dem spateren Rebellenfuhrer Charles Taylor und trat der National Patriotic Front of Liberia NPFL deutsch Nationale Patriotische Front von Liberia bei deren bewaffneter Teil am 24 Dezember 1989 die liberianische Grenze uberschritt um den regierenden Prasidenten Samuel K Doe zu sturzen Das Land wurde damit in einen ersten blutigen Burgerkrieg gesturzt Allerdings fuhrte ein interner Machtkampf zu einem Bruch mit der von Taylor gefuhrten NPFL und Johnson reagierte unverzuglich mit der Bildung der Independent National Patriotic Front of Liberia INPFL deutsch Unabhangige Nationale Patriotische Front von Liberia Dies fuhrte zu einer Teilung der Herrschaftsgebiete und Johnson erwarb sich dort den Status eines Warlords Trotz militarischer Intervention einiger westafrikanischer Staaten der ECOMOG gelang es Johnson in die Hauptstadt Monrovia einzudringen wo es zu heftigen Gefechten kam bei denen grosse Teile der Bevolkerung flohen und die Infrastruktur beschadigt oder zerstort wurde Am 9 September 1990 wurde Doe durch eine von Yormie Johnson gefuhrte Gruppe gefangen genommen Johnson liess sich dabei filmen wie er Doe zu Tode folterte Johnson liess Doe unter anderem beide Ohren abschneiden und ihn anschliessend verbluten Videobander von der Folterung und Hinrichtung Does kursierten bald in ganz Westafrika In diesem Zusammenhang werden Johnson auch mehrfache Kriegsverbrechen wie beispielsweise die Entfuhrung und Folterung mehrerer Firestone Fuhrungskrafte zur Last gelegt Mit Does Tod votierten fuhrende Johnson Anhanger ihn zum Prasidenten von Liberia zu ernennen doch die von seinem Rivalen Taylor dominierten Gebiete verweigerten dafur ihre Zustimmung Bei dem Versuch die noch schwache Regierung der Putschisten zu festigen reiste Johnson als Anfuhrer der INPFL Partei zu einer Konferenz in Guinea wo statt ihm ein weiterer Rivale Amos Sawyer zum liberianischen Interims Prasidenten gewahlt wurde In der berechtigten Furcht dass dieses Wahlergebnis in Liberia zu einem weiteren blutigen Machtkampf mit den Taylor Rebellen fuhren wurde begab sich Johnson freiwillig ins Exil nach Nigeria Nach eigenen Angaben begann fur ihn dort eine Zeit der Lauterung auch sohnte er sich mit der Familie Does aus Tatsachlich setzte sich der einstige Verbundete und spatere Rivale Charles Taylor gegen alle Widersacher durch und wurde zum liberianischen Prasidenten Doch 1999 begann eine Rebellion vom Norden Liberias aus die von einer Gruppe angefuhrt wurde die sich Liberians United for Reconciliation and Democracy LURD nannte Johnson kehrte erst im Marz 2004 nach dem erzwungenen Rucktritt Taylors als Prasident und der Installation einer Ubergangsregierung nach Liberia zuruck Johnson der noch grossen Ruckhalt in seiner Heimatprovinz hatte erklarte sofort seine Absicht in die Politik zuruckzukehren obwohl er unverzuglich von der Gruppierung Vereinigte Liberianer fur Aussohnung und Demokratie LURD Morddrohungen erhielt Im Wahljahr 2005 gewann Johnson einen Sitz im Senat als Reprasentant des Nimba County Fur einen kurzen Zeitraum war er der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Senat Im Jahr 2010 verkundete er seine Absicht als Kandidat bei den Prasidentschaftswahlen im Jahr 2011 teilzunehmen Er wurde im ersten Wahlgang mit 11 3 Dritter und nahm somit an der folgenden Stichwahl nicht mehr teil Sonstiges BearbeitenJohnson nennt sich selbst Prince Yormie Johnson Prince ist hierbei kein Titel sondern ein haufiger Vorname fur Manner in Liberia Siehe auch Liste der Attentate auf Prasidenten LiberiasLiteratur BearbeitenDenis Johnson In der Holle Blicke in den Abgrund der Welt Tropenverlag Berlin 2006 ISBN 978 3 932170 90 4 S 186 George K Kieh Jr The first Liberian civil war the crisis of underdevelopment In Society and politics in Africa Band 17 Lang New York 2008 ISBN 978 0 8204 8839 4 S 211 Carrie Manning Anders Themner Discourses of peace and fear the electoral navigations of Sekou Conneh and Prince Johnson in post war Liberia In Anders Themner Hrsg Warlord Democrats in Africa Ex Military Leaders and Electoral Politics Zed London 2017 ISBN 978 1 78360 249 0 S 95 120 Dirk van der Boom Burgerkrieg in Liberia Chronologie Protagonisten Prognose In Studien zur Politikwissenschaft Abteilung B Forschungsberichte und Dissertationen Band 80 Munster Hamburg 1993 ISBN 3 89473 623 2 Einzelnachweise Bearbeiten Simon Akam The Comeback A Notorious Ex Warlord Hits the Campaign Trail in Liberia In The New Republic 28 September 2011 abgerufen am 6 November 2023 englisch Normdaten Person GND 1284324656 lobid OGND AKS VIAF 6165167988976133830007 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Johnson YormieALTERNATIVNAMEN Johnson Prince Yormie vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG liberianischer PolitikerGEBURTSDATUM 6 Juli 1959 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Yormie Johnson amp oldid 238869861