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Klassifikation nach ICD 10D81 1 Schwerer kombinierter Immundefekt SCID mit niedriger T und B Zellen ZahlICD 10 online WHO Version 2019 X SCID Severe Combined Immunodeficiency auch SCID X1 ist eine Form der Immunschwachekrankheit SCID bei der durch eine Mutation am gemeinsamen Interleukin Rezeptor g gen bzw der durch dieses Gen kodierten gemeinsamen Kette kurz gc CD132 mehrere Interleukinrezeptoren nicht mehr funktionsfahig sind Ein Beispiel ist der Interleukin 2 Rezeptor IL 2Rg Auf Grund dieser Fehler konnen sich aus hamatopoetischen Stammzellen Blut Stammzellen keine Vorlaufer T Lymphozyten und keine NK Zellen 1 entwickeln Da aber fur die Antikorperproduktion durch B Lymphozyten als Stimulus TH2 Zellen eine Unter Klasse der T Lymphozyten essentiell sind ist nicht nur das zellulare sondern auch das humorale Immunsystem nicht arbeitsfahig also das gesamte adaptive Immunsystem defekt Das Gen fur den Rezeptor ist am X Chromosom lokalisiert deshalb die Bezeichnung X SCID X SCID ist die genetische Ursache fur etwa 50 aller SCID Falle Betroffene Patienten sind anfallig fur Infektionen jeglicher Art wie Lungenentzundung oder Meningitis und uberleben ohne entsprechende medizinische Behandlung oder Abschirmung in einem sterilen Zelt nur kurz Inhaltsverzeichnis 1 Behandlungsformen 1 1 Stammzelltransplantation 1 2 Gentherapie 2 LiteraturBehandlungsformen BearbeitenStammzelltransplantation Bearbeiten Wie bei vielen anderen Immunkrankheiten z B Leukamien wird klassischerweise eine Zerstorung des gesamten Immunsystems durch Chemotherapie durchgefuhrt wobei dies hier kaum notig ist anschliessend werden durch eine Knochenmarkstransplantation Lymphozyten aus einem geeigneten Spender implantiert die dann ein neues Immunsystem im Patienten bilden sollen Gentherapie Bearbeiten Die Gentherapie ist eine neuere experimentelle Behandlungsmethode die auf Grund des monogenen Charakters dieser Erkrankung nur ein Gen betroffen fur die Behandlung von X SCID geeignet scheint Alain Fischer und Mitarbeiter vom Pariser Hopital Necker des Enfants Malades fuhrten 1999 2000 eine gentherapeutische Behandlung an funf an X SCID erkrankten Kindern durch 2 Dazu wurden den Patienten hamatopoetische Stammzellen CD34 positiv entnommen ex vivo mit Hilfe eines retroviralen Vektors aus dem Murinen Leukamievirus transformiert und den Patienten wieder infundiert Nach vier Monaten konnten in vier der funf Patienten T Zellen und NK Zellen gefunden werden Bei dem funften Patienten gelang die Transformation nicht und an ihm musste eine HLA inkompatible Knochenmarkstransplantation durchgefuhrt werden welche auch gelang 2 Nachdem insgesamt bei 9 von 10 Patienten die Therapie erfolgreich war veroffentlichten die Autoren 2003 einen Artikel 3 in welchem sie darauf hinweisen dass in zwei ihrer Patienten ungefahr drei Jahre nach der Gentherapie unkontrollierte exponentielle klonale Proliferation reifer T Zellen stattfand Die Autoren fuhrten als mogliche Ursache dieser Leukamie die Integration des Vektors nahe dem LMO2 Protoonkogen Promoter an Neuere Arbeiten 4 im Mausmodell deuten jedoch darauf hin dass das Gen selbst onkogen wirken konnte 33 der transformierten Mause bekamen nach 1 5 Jahren eine Leukamie Die Insertionsmutagenese kann demnach nicht der einzige Grund fur die Mutation gewesen sein Die Autoren sprechen sich fur Langzeituntersuchungen aus da normalerweise Nachuntersuchungen follow up studies nach sechs Monaten beendet werden Gegen die Beteiligung von LMO2 bei der Onkogenese sprechen auch Untersuchungen die zeigen dass LMO2 keine Rolle bei der Entwicklung von Lymphocyten zu spielen scheint 5 Die Gentherapie wird bisher nur in wenigen Fallen bei Patienten ohne HLA kompatible Spender angewendet Literatur Bearbeiten H B Gaspar K L Parsley S Howe D King K C Gilmour J Sinclair G Brouns M Schmidt C Von Kalle T Barington M A Jakobsen H O Christensen A Al Ghonaium H N White J L Smith R J Levinsky R R Ali C Kinnon A J Thrasher Gene therapy of X linked severe combined immunodeficiency by use of a pseudotyped gammaretroviral vector In The Lancet 9452 364 2004 S 2181 2187 doi 10 1016 S0140 6736 04 17590 9 a b S Hacein Bey Abina F Le Deist F Carlier C Bouneaud C Hue J P De Villartay A J Thrasher N Wulffraat R Sorensen S Dupuis Girod A Fischer M Cavazzana Calvo Sustained Correction of X Linked Severe Combined Immunodeficiency by ex Vivo Gene Therapy In The New England Journal of Medicine 16 346 2002 S 1185 1193 Abstract S Hacein Bey Abina C Von Kalle M Schmidt M P McCormack N Wulffraat P Leboulch A Lim C S Osborne R Pawliuk E Morillon R Sorensen A Forster P Fraser J I Cohen G de Saint Basile I Alexander U Wintergerst T Frebourg A Aurias D Stoppa Lyonnet S Romana I Radford Weiss F Gross F Valensi E Delabesse E Macintyre F Sigaux J Soulier L E Leiva M Wissler C Prinz T H Rabbitts F Le Deist A Fischer M Cavazzana Calvo LMO2 Associated Clonal T Cell Proliferation in Two Patients after Gene Therapy for SCID X1 In Science 5644 302 2003 S 415 419 Abstract doi 10 1126 science 1088547 N B Woods V Bottero M Schmidt C von Kalle I M Verma Therapeutic gene causing lymphoma In Nature 7088 440 2006 S 1123 Erster Absatz doi 10 1038 4401123a M P McCormack A Forster L Drynan R Pannell T H Rabbitts The LMO2 T Cell Oncogene Is Activated via Chromosomal Translocations or Retroviral Insertion during Gene Therapy but Has No Mandatory Role in Normal T Cell Development In Molecular and Cellular Biology 24 23 2003 S 9003 9013 Abstract doi 10 1128 MCB 23 24 9003 9013 2003Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title X SCID amp oldid 191886036