www.wikidata.de-de.nina.az
Karl Wolfgang Wolf Herre 3 Mai 1909 in Halle Saale 12 November 1997 in Frankfurt am Main war ein deutscher Zoologe und Mitherausgeber der Zeitschrift Das Tier Wolf Herre mit Amtskette 1967 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschung 3 Anekdote und Zitat 4 Veroffentlichungen Auswahl 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWolf Herre studierte von 1927 bis 1932 an der Universitat Halle und an der Universitat Graz Wahrend seines Studiums wurde er 1927 Mitglied der Sangerschaft Fridericiana Halle und 1929 Mitglied der Sangerschaft Gothia Graz 1 In Halle wurde er 1932 bei dem Zoologen Berthold Klatt spater Ordinarius fur Zoologie in Hamburg promoviert Nachdem er 1934 Mitglied der Sturmabteilung und des NS Lehrerbundes geworden war 2 habilitierte er sich 1935 fur Zoologie und Vergleichende Anatomie Nach der Lockerung der Mitglieder Aufnahmesperre der NSDAP trat er zum 1 Mai 1937 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 4 041 461 3 2 Seine Tatigkeit an der Universitat Halle erstreckte sich von einer Assistenz am Tierzuchtinstitut 1932 uber eine Dozentur fur Zoologie und vergleichende Anatomie 1936 bis zur ausserplanmassigen Professur 1942 Nach Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft ging er im Spatsommer 1945 nach Kiel wo er an der Christian Albrechts Universitat zunachst Diatendozent und stellvertretender Direktor des Zoologischen Institutes und Museums 2 sowie des Museum fur Volkerkunde der Universitat Kiel wurde 1947 ubernahm er als Direktor die Leitung des neu gegrundeten Institutes fur Haustierkunde an der Kieler Universitat An dieser Universitat wurde er 1951 zum ordentlichen Professor ernannt war von 1951 bis 1953 Dekan der Landwirtschaftlichen Fakultat 1958 1959 Dekan der Mathematisch Naturwissenschaftlichen Fakultat und 1967 1968 Rektor der Universitat 1977 wurde er emeritiert war jedoch auch danach noch am Institut tatig Seine Nachfolge dort als Professor fur Zoologie trat erst zum 1 Oktober 1982 Dieter Kruska an der vorher Dozent am Institut fur Zoologie der Tierarztlichen Hochschule Hannover war Zahlreiche Forschungsreisen fuhrten Herre unter anderem in die Turkei nach Lappland Schweden Sudamerika Westafrika in die Sowjetunion nach Nepal und zu den Galapagos Inseln 1972 ubernahm er eine Gastprofessur in Kyōto Japan Im Jahr 1976 wurde Herre zum Mitglied der Leopoldina gewahlt Forschung BearbeitenWolf Herre untersuchte vor allem die Veranderungen die sich im Verlauf der Domestikation einer Tierart in deren Gehirn ereigneten Als Anatom interessierte ihn vor allem ein Vergleich der Morphologie des Gehirns von Wildtieren mit ihren domestizierten Verwandten und deren Hybriden Daneben behielt er auch deren Verhaltensweisen und die Rolle dieser Arten in der Kulturgeschichte im Blick So vertrat Herre beispielsweise die Auffassung der Hund habe dem Menschen zu Beginn der Domestikationphase als Nahrungsreserve gedient die Tiere seien also in Notzeiten geschlachtet worden Um seine Studien durchfuhren zu konnen bewirkte er die Einrichtung einer Gehegeanlage des Haustiergartens am Institut Unter seiner Leitung wurden dort unter anderem Forschungen mit Puwos Puschas und Pucoys durchgefuhrt Fur Herre selbst waren Wolf und Hund zentrale Themen seiner Forschungen Sein vor allem auf das Gehirngewicht ausgerichtetes Forschungsinteresse eroffnete Erik Zimen und spater Dorit Feddersen Petersen den Weg zu primar verhaltensbiologischen Studien Anekdote und Zitat BearbeitenErik Zimen erzahlt 4 er habe als neuer Mitarbeiter im Kieler Institut fur Haustierkunde aus Mangel an fur sein Auditorium interessanten Themen allgemein uber Domestikation als Modell fur die Evolution referiert und sei dann von Herre fast liebevoll berichtigt worden Herre habe dargestellt dass Domestikation niemals ein Modell der Evolution sein konne Er habe darauf verwiesen dass Evolution primar zur Artenbildung fuhre wogegen Domestikation zu einer teils erheblichen Veranderung von Einzelmerkmalen fuhre nicht aber zur Umbildung einer Population als ganzes und damit keine Artbildung stattfande Haustiere sind Teile von Wildarten bei denen unter veranderten Umweltbedingungen eines Hausstandes im Laufe von Generationen ein unerwarteter Reichtum an erblich gesteuerter Entwicklungsmoglichkeit zur Entfaltung kommt den Menschen in Bahnen lenken die ihnen zunehmend vielseitigen Nutzen oder besondere Freude bereiten Haustiere zoologisch gesehen 5 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenLiteratur von und uber Wolf Herre im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Haustiere zoologisch gesehen Diverse Auflagen in unterschiedlichen Verlagen Das Experiment Domestikation In Biologie in unserer Zeit Band 4 1974 S 72 doi 10 1002 biuz 19740040303 Weblinks BearbeitenGeschichte des Instituts fur Haustierkunde Memento vom 4 Mai 2007 im Internet Archive Stand 4 Mai 2007 Eintrag zu Wolf Herre im Catalogus Professorum HalensisEinzelnachweise Bearbeiten Paul Meissner Hrsg Alt Herren Verzeichnis der Deutschen Sangerschaft Leipzig 1934 S 203 a b c Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Zweite aktualisierte Auflage Frankfurt am Main 2005 S 247 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 15250282 Erik Zimen Der Hund Abstammung Verhalten Mensch und Hund Goldmann 1992 ISBN 3 442 12397 6 S 202 f W Herre M Rohrs Haustiere zoologisch gesehen Gustav Fischer Verlag Stuttgart 1990 ISBN 3 8274 0722 2 Zit nach Andree Wagner Das Wichtigste ist Respekt PDF 195 kB In forum 228 Juli 2003Normdaten Person GND 116745428 lobid OGND AKS LCCN no2009167463 VIAF 52449455 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Herre WolfALTERNATIVNAMEN Herre Karl Wolfgang vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Zoologe Rektor der Universitat KielGEBURTSDATUM 3 Mai 1909GEBURTSORT Halle Saale STERBEDATUM 12 November 1997STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolf Herre amp oldid 234839478