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Wolf Dieter Ludwig Richard Marsch 2 Oktober 1928 in Beeskow 23 November 1972 in Koln war ein deutscher evangelischer Theologe Wolf Dieter Marsch Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMarsch war der Sohn des Forstmeisters Wolfgang Marsch und dessen Ehefrau Ursula Winter Eine schwere Knochenkrankheit im Kindesalter fuhrten zu langen Krankheitsphasen und mehreren Operationen unter Verkurzung der Beine Die korperlichen Behinderungen die damit verbundenen seelischen Beschwerden spater das Erleben des Krieges und der Tod des Vaters fuhrten ihn schliesslich zur Theologie Trotz seiner schweren Krankheit hatte er das Gymnasium in Zossen erfolgreich abgeschlossen und studierte ab 1946 Theologie in Greifswald Tubingen Gottingen und schliesslich in Nashville Tennessee Hier sammelte er Material fur seine Doktorarbeit Christlicher Glaube und demokratisches Ethos dargestellt am Lebenswerk Abraham Lincolns mit der er 1956 in Gottingen zum Dr theol promovierte Dieses Thema begleitete ihn sein Leben lang 1954 hatte er das zweite Theologische Staatsexamen in Hannover abgelegt Im gleichen Jahre heiratete er in Hildesheim die zehn Jahre altere Pastorentochter Elisabeth Hoppe Die junge Familie zog nach Gottingen wo Marsch als Inspektor des Evangelischen Stifts arbeitete Parallel dazu war er Hilfspfarrer an der Studentengemeinde Das schuf die Voraussetzung fur die Ordination im Jahre 1956 Hier in Gottingen wurden auch die beiden Sohne geboren Trotz seiner Ordination wollte Marsch nie Gemeindepastor werden Er blieb sein Leben lang in der systematisch theologischen Forschung und im interkonfessionellen Dialog Dabei interessierte ihn aber weniger das Betreiben der Theologie an sich als vielmehr die Theologie als integrale Disziplin in ihrer Auseinandersetzung mit der Gesellschaft Politik und Umwelt eben so wie mit den Grundwerten und Zukunftsfragen des Menschen Daher galt seine Aufmerksamkeit insbesondere dem Themenbereich christliche Hoffnung Diesem Forschungsinteresse konnte nur durch eine wissenschaftliche Laufbahn grundlich nachgegangen werden Auf diesem Wege widmete er sich zusammen mit Jurgen Moltmann Wolfhart Pannenberg Gerhard Sauter und dem katholischen Kollegen Johann Baptist Metz der eschatologischen Umformung des christlichen Hoffnungsbegriffs 1 1958 wurde er Studienleiter an der Evangelischen Akademie Berlin Wannsee deren Leitsatz dem Forschungsinteresse Marschs thematisch vollig entsprach Evangelische Akademien entstanden als Antwort auf die Erschutterung daruber dass der Protestantismus nicht die Kraft aufbrachte die moralische und nationale Katastrophe der nationalsozialistischen Ideologie und Diktatur abzuwehren und sich geschlossen der Verfolgung der Juden entgegenzustellen 2 Mit einem Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft begann er 1961 auf Anregung von Jurgen Moltmann eine Habilitationsarbeit uber Hegels Dialektik allerdings konnte er sie wegen einer Unterbrechung erst sechs Jahre spater fertigstellen 1962 folgte er einem Ruf als Professor fur Systematische Theologie an die Kirchliche Hochschule Wuppertal Nebenher investierte er auch hier viel Arbeit in die Redaktion der Zeitschrift Pastoraltheologie spater Wissenschaft und Praxis in Kirche und Gesellschaft deren Schriftleiter er 1966 wurde In diesem Rahmen befasste er sich mit der Bedeutung der christlichen Ethik fur die Zukunftsplanung Immer wieder standen Themen zur Debatte wie Christen amp Juden oder Christen und Marxisten fur die er sich vielfaltig engagierte 1969 bekam Marsch den Ruf an die Universitat Munster als Ordinarius fur Christliche Gesellschaftswissenschaften und Direktor des dazugehorigen Instituts Marsch war befreundet mit Ernst Gottfried Mahrenholz 3 Im November 1972 wurde er in Koln von einem Auto angefahren und erlag zwei Wochen spater den schweren Verletzungen Werke Auswahl BearbeitenDie Folgen der Freiheit christliche Ethik in der technischen Welt Gutersloh Gutersloher Verlagshaus Mohn 1974 ISBN 3 579 03889 3 Vielleicht ist noch Hoffnung Predigten uber die Menschlichkeit Gottes Gottingen Vandenhoeck amp Ruprecht 1974 ISBN 3 525 60122 0 Philosophie im Schatten Gottes Bloch Camus Fichte Hegel H Marcuse Schleiermacher Gutersloh Gutersloher Verlagshaus Mohn 1973 ISBN 3 579 03877 X Pladoyers in Sachen Religion christliche Religion zwischen Bestreitung und Verteidigung Beitr aus d Inst fur Christliche Gesellschaftswissenschaft der Universitat Munster von Wolfram Fischer Hrsg von Wolf Dieter Marsch Gutersloh Gutersloher Verlagshaus Mohn 1973 ISBN 3 579 04510 5 Die Freiheit planen christlicher Glaube und demokratisches Bewusstsein Beitrage aus dem Institut fur Christliche Gesellschaftswissenschaften Munster Hrsg von Wolf Dieter Marsch Gottingen Vandenhoeck und Ruprecht 1971 ISBN 3 525 60688 5 Institution im Ubergang Evangelische Kirche zwischen Tradition und Reform Gottingen Vandenhoeck amp Ruprecht 1970 Karl Marx fragt die Christen Wuppertal Jugenddienst Verlag 1958 Denkbarkeit Gottes Fichte Schleiermacher und Hegel antworten auf die Frage nach Gott 1797 1800 Wuppertal Jugenddienst Verlag 1967 Mit Jean Amery und Friedrich Heer Uber die Tugend der Urbanitat Wuppertal Jugenddienst Verlag 1969 Zukunft Wolf Dieter Marsch 1 Aufl Stuttgart u a Kreuz Verlag 1969 Die Freiheit erlernen Beitrage politischer Theologie Olten Freiburg Breisgau Walter 1967 Diskussion uber die Theologie der Hoffnung von Jurgen Moltmann hrsg und eingel von Wolf Dieter Marsch Munchen Kaiser 1967 240 S Gegenwart Christi in der Gesellschaft eine Studie zu Hegels Dialektik Munchen Kaiser 1965 Weblinks BearbeitenPhilosophischer Beitrag von W D Marsch Findbuch zum Nachlass von Wolf Dieter Marsch im Universitatsarchiv der Westfalischen Wilhelms Universitat MunsterEinzelnachweise Bearbeiten Markus Buntfuss Begrussung von Professor Moltmann anlasslich seines Vortrags am 10 Januar 2007 In Ertrage Hrsg AUGUSTANA Theologische Hochschule der Evangelisch Lutherischen Kirche in Bayern WS 2006 07 Evangelische Akademie zu Berlin Unsere Themen Politik Memento vom 28 Marz 2009 im Internet Archive Vgl Ernst Gottfried Mahrenholz Kirchen als Korporationen Dem Andenken meines Freundes Wolf Dieter Marsch In Zeitschrift fur evangelisches Kirchenrecht 20 1975 43 76 Normdaten Person GND 142643033 lobid OGND AKS LCCN no99065078 VIAF 25040486 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Marsch Wolf DieterALTERNATIVNAMEN Marsch Wolf Dieter Ludwig Richard vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer TheologeGEBURTSDATUM 2 Oktober 1928GEBURTSORT BeeskowSTERBEDATUM 23 November 1972STERBEORT Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolf Dieter Marsch amp oldid 238496859