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Wir sind alle Morder ist ein franzosisch italienisches Justizdrama des auf juristische Themen spezialisierten Regisseurs Andre Cayatte Postuliert wurde mit dieser 1952 entstandenen filmischen Anklage die Abschaffung der Todesstrafe in Frankreich FilmTitel Wir sind alle MorderOriginaltitel Nous sommes tous des assassinsProduktionsland Frankreich ItalienOriginalsprache FranzosischErscheinungsjahr 1952Lange 110 MinutenAltersfreigabe JMK ab 16StabRegie Andre CayatteDrehbuch Charles SpaakAndre CayatteProduktion Francois CarronMusik Raymond LegrandKamera Jean BourgoinSchnitt Paul CayatteBesetzungMarcel Mouloudji Rene Le Guen Raymond Pellegrin Gino der Korse Claude Laydu Philippe Arnaud Le Guens Anwalt Louis Seigner Roussard ein Geistlicher Georges Poujouly Michel Le Guen Antoine Balpetre Dr Dutoit Leonce Corne Kapitan des Militartribunals Henri Cremieux Bauchets Anwalt Henri Vilbert Monsieur Arnaud Juliette Faber Francine Sautier Lucien Nat Generalanwalt Jean Roger Caussimon Staatsanwalt Roland Lesaffre Haftlingsfriseur Andre Reybaz Vater Simon Paul Frankeur Leon ein Warter Yvonne de Bray Lumpensammlerin im Cafe Monette Dinay die Chefin Renee Gardes Le Guens Mutter Anouk Ferjac Agnes Solange Sicard ihre Mutter Liliane Maigne Rachel Maurice Dorleac Der Prasident des Tribunals Line Noro Madame Louise Arnaud Jacqueline Pierreux Yvonne Le Guen Yvette Etievant Madame Bauchet Alexandre Rignault Gendarm beim Bauernhof Alinda Kristensen Madame Sanders Louis Arbessier Anwalt beim Kindertribunal Kurt Kronefeld Heinrich Stoll ein des Mordes Angeklagter Jacques Marin Cafeangestellter Sylvie Ginos Mutter Roger Hanin Gefangnisangestellter Guy Decomble Inspektor Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Wissenswertes 4 Kritik 5 Einzelnachweise 6 WeblinksHandlung BearbeitenRene Le Guen wahrend der deutschen Besatzungszeit in Frankreich 1940 44 ein ganzlich unpolitischer Kleingauner wurde wahrend des Zweiten Weltkriegs von der Resistance angeworben mit dem Auftrag so viele der deutschen Besatzer zu toten wie moglich Doch nach der Befreiung des Landes kann er nicht mehr damit aufhoren das zu tun was er bis 1944 gelernt hat zu morden Deshalb wurde Le Guen von der Polizei verhaftet vor Gericht gestellt und schliesslich zum Tode verurteilt In seiner Todeszelle wartet er zusammen mit anderen Verurteilten wie dem Justizopfer Dr Dutoit dem Korsen Gino der einst Blutrache verubt hatte dem Kindermorder Bauchet und dem Triebtater Malingre auf den Zeitpunkt seiner Exekution hofft aber auf einen Gnadenerlass des Prasidenten der Republik Wahrend er sich mit seinen Mitgefangenen austauscht und ihm Geistliche Trost zusprechen unternimmt Le Guens Anwalt Philippe Arnaud alle Hebel in Bewegung um Justiz und Offentlichkeit klarzumachen dass Le Guens soziale Herkunft und seine Verrohung wahrend der Besatzungszeit die Grunde fur seine soziale Inkompetenz sind die er bei der Ruckkehr in geordnete Verhaltnisse nach 1945 an den Tag legte Wahrend Arnaud sich intensiv um seinen Klienten bemuht werden Le Guens mitgefangene Todeskandidaten hingerichtet einer nach dem anderen Der Film blendet in dem Moment aus als Arnaud noch immer verzweifelt versucht telefonisch den Staatsprasidenten zu erreichen Produktionsnotizen BearbeitenWir sind alle Morder wurde vom 7 Januar bis zum 22 Marz 1952 1 gedreht Die Urauffuhrung erfolgte in Paris am 21 Mai 1952 In Deutschland lief der Film am 10 Februar 1953 an Die erste deutsche Fernsehausstrahlung erfolgte am 27 Mai 1958 Die Filmbauten entwarf Jacques Colombier Wissenswertes BearbeitenCayatte hatte mit diesem Film wie so oft in seinem kunstlerischen Wirken einige Probleme mit der Filmzensur erhalten Man stiess sich vor allem an dem Ausspruch eines Untersuchungsrichters in Wir sind alle Morder Morde an Deutschen gehen die Justiz nichts an Von franzosischer Seite war befurchtet worden dass diese Einstellung die in franzosischen Justizkreisen gleich nach dem Zweiten Weltkrieg offensichtlich gang und gabe war die Neuordnung der deutsch franzosischen Beziehungen nach 1945 empfindlich storen konnten 2 Wir sind alle Morder war der zweite Teil von Cayattes sogenannter Justiz Trilogie Vorangegangen war 1950 Schwurgericht es folgte 1955 Die schwarze Akte Wir sind alle Morder erhielt 1952 bei den Filmfestspielen von Cannes den Spezialpreis der Jury Kritik BearbeitenIn Reclams Filmfuhrer heisst es Cayatte macht hier die Mitschuld der Gesellschaft an den Taten ihrer Aussenseiter deutlich Daraus und aus der nuchter realistischen Schilderung des Lebens in der Todeszelle gewinnt er Film eine Intensitat die ihn zum besten Teil der Justiz Trilogie Cayattes macht Justice est faite 1950 Le dossier noir 1955 3 Georges Sadoul schrieb Andre Cayatte schuf nach einer Serie zweitrangiger Filme eine bedeutende Trilogie uber juristische Fragen Justice est faite Schwurgericht zeigt Psychologie und Mechanismus eines Geschworenengerichtes Nous sommers tous des Assassins Wir sind alle Morder ist eine heftige Anklage gegen die Todesstrafe Avant le Deluge Vor der Sintflut behandelt das Problem der jugendlichen Verbrecher im Rahmen der Kriegspsychose 4 Kay Wenigers Das grosse Personenlexikon des Films schrieb in der Biografie Cayattes uber dessen Justizfilminszenierungen Kern dieser Filme waren weniger Cayattes Auseinandersetzungen mit der eigentlichen Straftat als vielmehr die Erhellung der Hintergrunde bei einer Urteilsfindung unter Geschworenen Schwurgericht Darlegung von Vorgangen bei gerichtlichen Voruntersuchungen und Polizeimethoden Die schwarze Akte sowie die Durchleuchtung der sozialen Umfeldes eines Taters und die gesellschaftlichen Hintergrunde die ihn haben toten lassen Wir sind alle Morder Das grosse Personenlexikon des Films Band 3 Berlin 2001 S 26 Im Lexikon des Internationalen Films heisst es Cayattes zweiter Justizfilm ist eine fulminante und gut argumentierende Anklage gegen die Todesstrafe sein Film uberzeugt und liefert auf spannende Art und Weise trotz oder wegen der kuhlen Distanz seiner Bilder wichtigen Diskussionsstoff 5 Einzelnachweise Bearbeiten Jean Claude Sabria Cinema francais Les annees 50 Paris 1987 Nr 646 Mord am Tage X in Der Spiegel vom 4 Juni 1952 Reclams Filmfuhrer von Dieter Krusche Mitarbeit Jurgen Labenski S 323 Stuttgart 1973 Georges Sadoul Geschichte der Filmkunst Wien 1957 S 398 Wir sind alle Morder In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 2 Marz 2017 Weblinks BearbeitenWir sind alle Morder in der Internet Movie Database englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wir sind alle Morder amp oldid 213550186