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In der Hydrologie wird Windstau definiert als die Erhohung des Wasserspiegels unter Windeinfluss Dabei erzeugt der Wind eine Schubkraft auf der Wasseroberflache die in einer oberflachennahen Meeresstromung in Windrichtung resultiert Elbterrassen in Otterndorf bei Sturmflut 2007 An den Meereskusten erfolgt durch auflandigen und lang anhaltenden Wind aus einer Richtung ein Wassertransport der besonders bei vorgelagerten Flachwassergebieten z B Wattenmeer zu einem deutlich hoheren Wasserstand fuhrt Der Windstau ist der Hohenunterschied zwischen dem beobachteten und dem vorausberechneten oder auch mittleren Tidehochwasserstand Dabei wird bei Ebbe das Ablaufen des Wassers verhindert sodass bei der nachsten Flut noch hohere Wasserstande auftreten konnen 1 Die Grosse des Windstaus hangt von den Windverhaltnissen ab Massgebende Grossen sind neben Geschwindigkeit Richtung und Dauer auch die Windeinwirkflache des Windes Fetch Der Windstau wird durch die Gezeiten uberlagert und kann Sturmfluten auslosen die besonders bei Springtiden noch kraftiger ausfallen konnen Springtiden werden durch bestimmte Konstellationen von Mond und Sonne hervorgerufen und erzeugen deutlich niedrigere bzw hohere Tidewasserstande An der deutschen Nordseekuste besteht bei Wind aus nordwestlichen Richtungen eine grosse Fetchlange sodass der Wind eine grosse Wirksamkeit besitzt Wind in Sturmstarke ab ca 9 Beaufort dabei bilden sich erste Brecher und auf den Wellen verweht die Gischt erzeugt einen starken Windstau an der niedersachsischen und schleswig holsteinischen Kuste Besonders in Kombination mit einer Springflut besteht dadurch die Gefahr einer schweren Sturmflut An der deutschen Ostseekuste fuhrt Windstau aus ostlichen Richtungen zu einem sogenannten Ostseesturmhochwasser 2 das gelegentlich auch als Ostseesturmflut bezeichnet wird obwohl die Ostsee praktisch keine Tide und damit auch keine Flut kennt Der Windstau druckt das Wasser auch in Flussmundungen wenn der Wind gegen die Fliessrichtung weht Durch die Fliessrichtung der Unterelbe entgegen der Hauptwindrichtung besteht bei Sturmflut in Hamburg immer die Gefahr von Uberschwemmungen Bekannt ist die verheerende Sturmflut 1962 bei der Deiche brachen und 315 Menschen ihr Leben verloren Windstau tritt auch an Binnengewassern auf Vor allem grosse Seen und Talsperren wenn diese in Hauptwindrichtung liegen besitzen eine grosse Fetchlange sodass an den auflandigen Ufern ein hoherer Wasserstand auftritt Auch bei Schifffahrtskanalen mit langen geraden Haltungen wird an den Endstellen und Schleusen der Windstau beobachtet Beispielsweise wird durch den vorherrschenden Westwind am Mittellandkanal im Raum Hannover durch Windstau ein 40 Zentimeter hoherer Wasserstand als im Bereich Osnabruck registriert 3 Siehe auch BearbeitenDriftstromung Driftmodell AbdriftWeblinks BearbeitenG Gonnert Sturmfluten und Windstau in der Deutschen Bucht Die Kuste 2003 Begriffe aus der Gezeitenkunde bsh de Physikalische Erklarung der Gezeiten bei WeltDerPhysik de Einzelnachweise Bearbeiten Nordsee Sturmflut 1953 auf storymaps arcgis com abgerufen am 7 April 2022 Schult Joachim Segler Lexikon Delius Klasing ISBN 978 3 7688 1041 8 Stichwort Windstau Bundelungsstelle Telematikdienste Zentrale Wasserbewirtschaftung auf wsv de abgerufen am 26 Januar 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Windstau Hydrologie amp oldid 226899618