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Willy Peter Stoll 12 Juni 1950 in Stuttgart 6 September 1978 in Dusseldorf war ein Terrorist 1 2 der Rote Armee Fraktion RAF Er gilt als einer der Entfuhrer von Hanns Martin Schleyer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kontakt mit der RAF 1 2 Erste Straftaten 1 3 Schleyer Entfuhrung und Tod 2 Beisetzung 3 Rezeption 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenStoll wurde 1950 als Kind einer in Stuttgart Vaihingen ansassigen Handwerkerfamilie geboren Seiner Schwester zufolge war er ein sehr sensibler Junge Er besuchte das Vaihinger Hegel Gymnasium bis er in der achten Klasse wegen Disziplinlosigkeiten der Schule verwiesen wurde Er absolvierte darauf eine private Handelsschule schloss 1969 als Steuergehilfe ab und arbeitete in diesem Beruf im benachbarten Mohringen Als er die Einberufung zum Wehrdienst ignorierte fuhrten Feldjager ihn zur Kaserne ab Spater erreichte er seine Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer 3 Kontakt mit der RAF Bearbeiten Anfang der 1970er Jahre zog Stoll mit seiner Ehefrau und der gemeinsamen Tochter in die Wohngemeinschaft Birkendorfle unterhalb des Killesberg zu der auch Volker und Angelika Speitel gehorten Im Rahmen der Roten Hilfe setzte Stoll sich fur Erleichterung der Haftbedingungen von RAF Haftlingen ein und fungierte als Betreuer von in der Justizvollzugsanstalt Stuttgart Stammheim inhaftierten RAF Mitgliedern Er lernte den Rechtsanwalt Klaus Croissant kennen und wurde Angestellter seiner Kanzlei was ihm den entscheidenden Impuls gab sich der RAF weiter anzunahern 3 Erste Straftaten Bearbeiten Am 30 Oktober 1974 beteiligte sich Stoll wie mehrere andere spatere RAF Mitglieder an der Besetzung des Hamburger Buros von Amnesty International um gegen die Haftbedingungen von RAF Mitgliedern zu protestieren Ebenfalls 1974 beging er einen fehlgeschlagenen Molotowcocktail Anschlag auf das Stuttgarter Arztekammer Haus Ende 1976 ging er in den Untergrund und verliess seine Familie 3 Stoll war vermutlich am 1 Juli 1977 gemeinsam mit Knut Folkerts an einem Uberfall auf ein Waffengeschaft in Frankfurt beteiligt 4 Die Tat war wohl ein Teil der Vorbereitungen zur Entfuhrung des Arbeitgeberprasidenten Hanns Martin Schleyer Schleyer Entfuhrung und Tod Bearbeiten Nach Erkenntnissen die sich aus Aussagen von Peter Jurgen Boock und anderen Tatbeteiligten ergeben war Stoll an der Entfuhrung und Ermordung Schleyers und der Ermordung der vier Begleitpersonen unmittelbar beteiligt 5 Am 6 September 1978 wurde er beim Besuch des damaligen Chinarestaurants Shanghai Oststrasse 156 in Dusseldorf 51 13 12 3 N 6 47 5 O 51 220074 6 784717 von anderen Gasten erkannt die sofort die Polizei verstandigten Als Zivilfahnder ihn kontrollieren wollten zog er eine Waffe und wurde daraufhin von einem Polizisten mit vier Schussen lebensgefahrlich getroffen Er starb bevor er die Universitatsklinik erreichte 6 Es gibt Hinweise darauf dass sich Stoll aufgrund seiner Teilnahme an der Ermordung der Begleiter Schleyers und der nachfolgenden Ereignisse des Jahres 1977 psychisch verandert und innerlich von der RAF distanziert hatte Daher ausserte Peter Jurgen Boock spater die Vermutung er habe die Situation in Dusseldorf und die Schusse der Polizei in suizidaler Absicht provoziert 7 Beisetzung BearbeitenStolls Leichnam wurde von Dusseldorf nach Stuttgart uberfuhrt Fur den Fall seines Todes hatte er sich eine Beisetzung auf dem Dornhaldenfriedhof an der Grabstatte gewunscht wo 1977 nach Fursprache von Oberburgermeister Manfred Rommel die RAF Terroristen Andreas Baader Gudrun Ensslin und Jan Carl Raspe beigesetzt worden waren Rommel bat Stolls Familie jedoch ihn im Stillen auf dem Alten Friedhof in Stuttgart Vaihingen beizusetzen Die Angehorigen entsprachen Rommels Wunsch infolge einer Indiskretion eines Bestattungsmitarbeiters erschienen zur Beisetzung am 9 September jedoch viele Pressevertreter und Schaulustige 3 Rezeption BearbeitenDie Band Clowns amp Helden widmete 1986 auf ihrem gleichnamigen Album den Song Willi Peter Stoll der Frage was fur ein Mensch Stoll war Einzelnachweise Bearbeiten RAF Terrorist Willy Peter Stoll Wir haben ihn alle sehr geliebt In stuttgarter zeitung de Dusseldorf V Mann DDR finanzierte RAF in Dusseldorf In rp online de a b c d Wir haben ihn alle sehr geliebt In Stuttgarter Zeitung 10 September 2013 Rote Armee Fraktion RAF Memento vom 19 Juli 2011 im Internet Archive Baden Wurttemberg Landesamt fur Verfassungsschutz abgerufen am 6 September 2011 Butz Peters Todlicher Irrtum S 404 f Berlin 2004 Vier Schusse So starb Stoll In Hamburger Abendblatt 7 September 1978 Peter Jurgen Boock Die Entfuhrung und Ermordung des Hanns Martin Schleyer Frankfurt Main 2002 PersonendatenNAME Stoll Willy PeterKURZBESCHREIBUNG deutscher Terrorist der RAFGEBURTSDATUM 12 Juni 1950GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 6 September 1978STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Willy Peter Stoll amp oldid 238651939