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Die Williamsrohre auch als Williams Kilburn Rohre nach Frederic Calland Williams und seinem Kollegen Tom Kilburn bezeichnet ist eine Kathodenstrahlrohre die als Arbeitsspeicher mit wahlfreiem Zugriff in den ersten Rohrenrechnern in den 1950er Jahren eingesetzt wurde 1 Sie gilt als erster Computerspeicher welcher beliebigen schreibenden und lesenden Zugriff erlaubte Williams Kilburn Rohre mit klappbarer Metallplatte vor dem Leuchtschirm fur den LesevorgangDie Williamsrohre wurde in den Jahren 1946 und 1947 an der Universitat Manchester in England entwickelt und in den Folgejahren in den damaligen leistungsfahigsten Computeranlagen wie dem SWAC eingesetzt 2 Wegen der geringen Zuverlassigkeit und der raschen Alterung im Betrieb wurde die Williamsrohre nur in beschranktem Umfang verwendet und ab Mitte der 1950er Jahre durch Kernspeicher als Arbeitsspeicher ersetzt Unabhangig und im gleichen Zeitbereich wurde in den USA das Selectron entwickelt mit identischem Anwendungsbereich Inhaltsverzeichnis 1 Funktion 2 Lesevorgang 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseFunktion Bearbeiten nbsp Williamsrohre aus dem Rohrenrechner SWAC zur Speicherung von 256 BitWenn ein Punkt durch einen Elektronenstrahl auf die Anode einer Kathodenstrahlrohre projiziert wird bleibt dieser Punkt abhangig vom in der Rohre verwendeten Leuchtstoff fur einige Zeit durch die Phosphoreszenz sichtbar Liegt dabei die Energie des Elektronenstrahls uber einem gewissen Grenzwert welcher unter anderem vom verwendeten Leuchtstoff abhangt werden durch die Sekundaremission Elektronen aus der Leuchtstoffschicht emittiert Diese fliegen im Inneren der Rohre ein kurzes Stuck von der Anode weg werden durch die positive Ladung der Anode aber angezogen und landen dann in der Umgebung des Punktes in der Leuchtstoffschicht Dadurch kommt es in der Umgebung des Punktes zu einem Ladungsgefalle Die Region unmittelbar bei dem Punkt ist an Elektronen verarmt und somit leicht positiv geladen ein etwas weiter ausserhalb liegender Ring um den Punkt in dem die Elektronen der Sekundaremission auftreffen ist leicht negativ geladen Dieser Zustand bleibt durch die nur schlechte elektrische Leitfahigkeit der Leuchtstoffschicht eine gewisse Zeit erhalten bis er sich ausgleicht und kann in diesem Zeitrahmen zur Informationsspeicherung genutzt werden Das Schreiben der Information muss dabei zyklisch wiederholt werden wenn die Information uber einen langeren Zeitraum gespeichert werden soll ahnlich dem Refresh Zyklus bei DRAMs Mit der Ladungsverteilung kann pro Punkt jeweils die Information von einem Bit geschrieben werden Die Speicherdichte ist dabei durch die Grosse des Anodenschirms und die notigen Abstande zwischen den einzelnen Regionen um ein Ubersprechen zu vermeiden limitiert Typischerweise konnen rund 200 Bits bis 2000 Bits am Schirm einer Williamsrohre gespeichert werden Die wahlfreie Adressierung der einzelnen Bildpunkte Bits wird durch die Steuerung der Strahlablenkung in der Kathodenstrahlrohre realisiert welche den Elektronenstrahl auf den adressierten Punkt auf der Leuchtschicht fokussiert Lesevorgang Bearbeiten nbsp Leuchtstoffschicht einer Williamsrohre die 256 Bit in Form von 256 Punkten oder Strichen speichertDer Lesevorgang welcher zu einem Zeitpunkt nur den Zustand von einem Punkt ausliest wird durch einen weiteren Effekt beim Schreiben ermoglicht Durch das Schreiben eines Bits und die dadurch ausgeloste Ladungsverteilung um den Punkt kommt es in unmittelbar benachbarten elektrischen Leitern zu einem kurzen Stromimpuls wenn der Bildbereich vorher nicht beschrieben war also kein Ladungsgefalle zwischen Bildpunkt und dem ausseren Ringbereich vorliegt Wird hingegen das Schreiben in einen bereits zuvor beschriebenen Punkt durchgefuhrt kommt es zu keinem nennenswerten Stromimpuls in benachbarten Leitern Zur Realisierung der Lesefunktion wird unmittelbar vor dem Leuchtschirm eine dunne Metallplatte angebracht und mit dem Leseverstarker verbunden Dadurch kann durch ein sogenanntes konsumierendes Lesen festgestellt werden ob der Zustand des Punktes vor dem Lesevorgang gesetzt oder ruckgesetzt war Die technische Schwierigkeit besteht darin dass durch das konsumierende Lesen alle Punkte auf der Leuchtschicht im gesetzten Zustand zuruckgelassen werden auch jene Bits welche vorher nicht gesetzt waren Daher ist es notwendig nicht gesetzte Speicherpositionen nach dem Lesen wieder in den entladenen Zustand zuruckzusetzen also zu Loschen Dies kann erreicht werden indem nach dem konsumierenden Lesen ein zusatzlicher Schreibimpuls knapp neben dem eigentlichen Speicherpunkt gesetzt wird Bei entsprechender Wahl des Abstandes und Starke kommt es durch die dadurch ausgeloste Sekundaremission und den sich bildenden Ladungsring aufgrund der geometrischen Versetzung zu einer Ladungsausloschung im eigentlichen Speicherpunkt Praktisch realisiert wird diese Loschoperation da technisch von der Ansteuerung leichter zu realisieren durch einen Schreibvorgang einer geraden Linie uber den Punkt womit sich auf der Leuchtstoffschicht der Kathodenstrahlrohre in der Speichermatrix ein Muster von Punkten und Strichen optisch bildet wie in nebenstehender Abbildung dargestellt Ein Punkt reprasentiert dabei den geladenen Zustand einer Speicherzelle ein Strich den entladenen oder ruckgesetzten Zustand Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Williamsrohre Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien The Williams TubeEinzelnachweise Bearbeiten Early computers at Manchester University Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 28 August 2017 abgerufen am 17 August 2016 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www cs man ac uk Patent US2951176 Apparatus for storing trains of pulses Angemeldet am 10 Dezember 1947 veroffentlicht am 30 August 1960 Erfinder Frederic Calland Williams Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Williamsrohre amp oldid 235557251