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Das Selectron ist eine spezielle Elektronenrohre welche beginnend im Jahr 1946 als fluchtiger Arbeitsspeicher fur die Mitte des 20 Jahrhunderts aufkommenden Rohrencomputer wie ENIAC entwickelt wurde 1 Die Entwicklung dieser Speicherrohre stammt von Jan A Rajchman welcher 1974 mit der IEEE Edison Medal ausgezeichnet wurde Die Entwicklung wurde wesentlich bei der Firma Radio Corporation of America RCA durchgefuhrt die auch den Markennamen Selectron pragte Das Selectron wie auch die im gleichen Zeitraum unabhangige entstandene Williamsrohre erreichte nie einen marktreifen Zustand da die im Aufbau schwierig zu produzierenden und im Einsatz fehleranfalligen Speicherrohren Mitte der 1950er Jahre durch die robusteren und technologisch besseren Kernspeicher abgelost wurden Aufbau Bearbeiten nbsp Schematische Schnittdarstellung eines Selectrons nbsp nbsp Selectron fur 256 Bit bzw 4096 Bit Wie alle Speicherrohren basiert auch das Selectron im Prinzip auf einer Kathodenstrahlrohre deren Leuchtschicht der Informationsspeicherung dient Die einzelnen Bits werden in einzelnen Punkten welche in Zeilen und Reihen in der Leuchtschicht angeordnet sind durch einen auf den Punkt fokussierten Elektronenstrahl geschrieben Dabei wird bei einem logisch 1 eine Ladung in der Leuchtschicht eingebracht bei einer logisch 0 fehlt diese Ladung Zum Auslesen der Ladungszustande befinden sich im Bereich der Leuchtschicht zwischen den Speicherpunkten mehrere dunne Metalldrahte die als Auslesedraht dienen Beim Auslesen wird ein Elektronenstrahl geringerer Intensitat als beim Schreiben gewahlt sodass durch die Sekundaremission von Elektronen im Bereich der Leuchtschicht sich unterschiedlich hohe Spannungsimpulse auf den Auslesedraht ergeben je nachdem ob in dem Speicherpunkt der Leuchtschicht zuvor eine elektrische Ladung gespeichert wurde oder nicht Das Auslesen einer Speicherstelle ist dabei konsumierend es muss also zur Erhaltung des Speicherzustandes nach einem Lesevorgang der gelesene Wert neu geschrieben werden Jede Speicherzelle muss des Weiteren kontinuierlich ausgelesen und neu beschrieben werden da die gespeicherte Ladung in der Leuchtschicht nur eine bestimmte Zeitdauer gehalten werden kann Dies ist ahnlich einem Refresh Zyklus bei dynamischen Speicherbausteinen Im Gegensatz zur Williamsrohre mit kurzen Auffrischungszeiten wird bei dem Selectron kontinuierlich und unfokussiert uber die gesamte Leuchtschicht ein schwacher Elektronenstrahl aufgebracht der deutlich schwacher als der Elektronenstrahl zum Auslesen ist um keine Sekundaremission mit dem loschenden Effekt in der Leuchtschicht zu verursachen Dadurch werden zufallige Ladungsverluste der Leuchtschicht bis zu einem gewissen Grad kompensiert und es lassen sich die notigen Refresh Zyklen zeitlich strecken Ausserdem lasst sich das Selectron mit einer geringeren Betriebsspannung betreiben als die Williamsrohre die eine Hochspannung von einigen Kilovolt fur den Betrieb benotigt Das Selectron weist auch grundlegende konstruktive Unterschiede zur Williamsrohre auf Wahrend die Williamsrohre noch die Form einer typischen Kathodenstrahlrohre aufweist wie sie auch bei ersten Fernsehgeraten zur Bilddarstellung verwendet wurde ist bei dem Selectron optisch keine Ahnlichkeit mit einer Anzeigerohre erkennbar Aufgrund der geringen Betriebsspannung findet der komplette Aufbau kompakt in einem Glaskolben von ca 15 cm Hohe Platz und das Elektrodensystem ist wie in der rechts dargestellten Abbildung aufgebaut In der Mitte der Rohre in der Schnittdarstellung oben befindet sich die indirekt beheizte Kathode es folgen die nach unten gehenden Fokussier und Steuerdrahte fur die Elektronenstrahlen Im unteren Bildbereich bei der Rohre im Glaskolben im ausseren Bereich zur Glasrohre hin angebracht befinden sich die einzelnen Punkte der phosphorbeschichteten Leuchtschicht die als Speicherelemente dienen und die Anode darstellen 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Selectron tubes Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten N Metropolis et al Hrsg History of Computing in the Twentieth Century Academic Press 1980 ISBN 0 12 491650 3 S 465 bis 469 Jan Rajchman The Selectron Nicht mehr online verfugbar RCA Laboratories Princeton archiviert vom Original am 7 Juli 2003 abgerufen am 27 Oktober 2013 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www computer50 org Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Selectron amp oldid 228504539