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William Du Bois Duddell 1 Juli 1872 in London 4 November 1917 ebenda war ein englischer Elektrotechniker und Erfinder William Du Bois Duddell Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr wurde als Sohn von Frances Kate Du Bois 1852 1931 in London geboren die ab 1881 mit George Duddell 1821 1887 einem Landbesitzer aus Brighton verheiratet war Seine Jugend verbrachte er uberwiegend in Cannes Frankreich Dort besuchte er das Stanislas Gymnasium Auf den Besuch einer der grossen Schulen in England musste er wegen seiner labilen Gesundheit verzichten Uber ihn wird berichtet seine aussergewohnliche Begabung zum Bau von Geraten und Instrumenten habe sich bereits im Alter von vier Jahren gezeigt Er soll in diesem Alter seinen ersten Automaten durch Einbau eines Uhrwerks in eine Spielzeugmaus konstruiert haben Nach der Schulzeit studierte er bei William Edward Ayrton am Central Technical College in London und begann sich intensiv mit Elektrotechnik zu beschaftigen Von 1890 bis 1893 absolvierte er eine Lehre bei Davey Paxman and Co in Colchester Im Jahr 1893 entwickelte er den von Andre Eugene Blondel erfundenen elektromagnetischen Nadel Oszillographen zum Saiten Oszillographen weiter und konnte Wechselstrome mit hoher Genauigkeit messen und in Kurven aufzeichnen Indem er das in der Apparatur von Blondel verwendete Eisenblattchen durch ein schmales etwa 02 bis 0 3 mm starkes Eisenband ersetzte erzielte er Eigenfrequenzen bis 50 000 Hz 1 Von 1893 bis 1901 unterrichtete er am City and Guilds of London Institute und nutzte deren Einrichtungen um eingehend mit elektro physikalischen Apparaturen zu experimentieren und sich dabei eigene Gerate vor allem Messinstrumente zu bauen Neben seinem Oszillographen konstruierte er ein Thermo Amperemeter und ein Thermo Galvanometer Seine grosse Bekanntheit erlangte er aber mit dem singenden Lichtbogen engl Singing Arc den er am 13 Dezember 1900 vor der Londoner Institution of Electrical Engineers IEE prasentierte Bevor Edison 1880 auf seine Gluhlampe ein Patent erhalten hatte waren Kohlebogenlampen verbreitet vor allem als erste elektrische Strassenbeleuchtungen Einer noch breiteren Anwendung der Technik stand als Nachteil im Weg dass der Lichtbogen auch ein deutlich horbares uberwiegend als sehr unangenehm empfundenes elektrostatisches Brummen oder Zischen erzeugte Duddell unternahm in offentlichem Auftrag Versuche dieses Brummen zu beseitigen als er zufallig die heute Duddell Effekt genannte Wirkung entdeckte die durch Parallelschaltung eines Schwingkreises aus einer Spule mit hoher Selbstinduktion und einem Kondensator zu beobachten ist Der Lichtbogen kann zu Schwingungen angeregt werden deren Frequenz in einem fur das menschliche Gehor wahrnehmbaren Bereich liegt so dass die Versuchsanordnung Tone erzeugt die auch ohne Verstarkung durch einen Lautsprecher zu horen sind Die Tonhohe hing von der Wechselstromfrequenz im Kondensatorkreis ab Im Jahr 1901 veroffentlichte er dazu einen bedeutenden Aufsatz der von der Royal Society prasentiert wurde und der auch in Deutschland unter dem Titel Uber neue Wirkungen des Gleichstromlichtbogens erschienen ist Duddell erganzte eine Tastatur und konstruierte damit eines der ersten elektrischen Musikinstrumente Bei den anschliessend sehr zahlreichen Vorfuhrungen des Instruments soll er die Hymne God Save the Queen darauf gespielt haben Auch die auf den singenden Bogen aufbauende Erfindung des Lichtbogensenders stammt noch von ihm selbst und nicht erst vom danischen Erfinder Valdemar Poulsen 2 Duddell konstruierte einen Gleichstrom Lichtbogen Sender fur 120 kHz und verschiedene funktechnische Messgerate Fur den praktischen Einsatz eignete sich aber erst die von Poulsen entwickelte wesentlich ausgereiftere Konstruktion die ungedampfte Schwingungen mit einer Frequenz bis zu 250 kHz erzeugen konnte Im Jahr 1907 wurde Duddell Prasident des British Institute of Radiology Von 1912 bis 1914 war er der bislang jungste Prasident der IEE als Mitglied war er schon 1904 aufgenommen worden In den Jahren 1906 und 1911 lud ihn die Royal Institution of Great Britain dazu ein die traditionelle Weihnachtsvorlesung zu halten Eine Tradition die 1825 von Michael Faraday begrundet worden war Duddel prasentierte die Themen Signalling to a Distance and Modern Electricity Die britische Gelehrtengesellschaft Royal Society wahlte ihn 1907 zum Fellow und verlieh ihm 1912 die Hughes Medaille Zu seinen Ehren stiftete das Institute of Physics den Duddell Medal and Prize eine in den Jahren 1923 bis 2008 jahrlich oder zumindest alle zwei Jahre verliehene Auszeichnung an verdiente Physiker Ab 2008 wurde der Name jedoch geandert auf Dennis Gabor Medal and Prize Literatur BearbeitenKurt Jager Hrsg Lexikon der Elektrotechniker VDE Verlag Berlin und Offenbach 1996 ISBN 3 8007 2120 1 S 103Weblinks BearbeitenWilliam Du Bois Duddell Memento vom 25 Juni 2008 im Internet Archive Biographie auf einer Seite der Clarkson University William Duddell in der Notable Names Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten H Schering Schwingungsinstrumente In Apparate und Messmethoden fur Elektrizitat und Magnetismus Band 16 von Handbuch der Physik Springer Verlag 1927 bzw als E Book 2013 ISBN 978 3 642 90775 3 S 324 f eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Milan Vidmar Vorlesungen uber die wissenschaftlichen Grundlagen der Elektrotechnik Springer Verlag 1928 bzw als E Book 2013 ISBN 978 3 642 52626 8 S 417 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Normdaten Person GND 117657417 lobid OGND AKS VIAF 35239807 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Duddell WilliamALTERNATIVNAMEN Duddell William Du BoisKURZBESCHREIBUNG englischer ElektrotechnikerGEBURTSDATUM 1 Juli 1872GEBURTSORT LondonSTERBEDATUM 4 November 1917STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title William Duddell amp oldid 237325985