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Willi Finger Hain urspr Willi Finger 9 Marz 1895 in Bromberg 10 November 1970 in Hanstedt Nordheide war Oberschullehrer Schriftsteller und Forscher zum Leben und Werk von Fritz Reuter Inhaltsverzeichnis 1 Wirken 2 Werke Auswahl 3 Einzelnachweise 4 WeblinksWirken BearbeitenFinger verliess seine westpreussische Heimat nach dem Ersten Weltkrieg und ubersiedelte von Thorn nach Demmin in Vorpommern Hier war er als Mittelschullehrer tatig nach 1945 als Deutschlehrer an der Erweiterten Immanuel Kant Oberschule in Berlin Lichtenberg In den 1950er Jahren verliess Finger die DDR und liess sich in Hamburg nieder In seiner Demminer Zeit veroffentlichte Finger zahlreiche Aufsatze in Zeitungen und Zeitschriften u a Demminer Tageblatt Unser Pommerland und erarbeitete sich mit heimatkundlicher Forschungstatigkeit den Ruf eines Chronisten des Kreises Demmin und Vorpommerns Schon fruh galt Fingers Hauptinteresse der Reuter Forschung Vor und nach 1945 publizierte Finger Reuter Literatur im Hinstorff Verlag in Rostock Briefe Fritz Reuters an Fritz Peters Herr von Hakensterz und seine Leibeigenen Fritz Reuter Ein Anekdotenbuch Nach Fingers Flucht in den Westen erschienen seine Bucher im Verlag Christian Wolff in Flensburg Fritz Reuter als Zeichner und Maler Fritz Reuter in der Weltliteratur Zeitlebens wusste sich Finger mit seinen Veroffentlichungen dem politischen Zeitgeist anzupassen Im Stavenhagener Tageblatt veroffentlichte Finger 1942 einen Aufsatz uber Fritz Reuters Ablehnung des Judentums und verwies im Vorwort auf seine vorangegangene Veroffentlichung zum selben Thema zur Ehrenrettung Fritz Reuters im Schwarzen Korps der Reichszeitung der SS Nach dem Krieg beschrieb Finger Reuter als Vorkampfer und Wegbereiter der deutschen Demokratie zunachst im Sinne von Staat und Partei der DDR nach der Flucht im Sinne des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland Seinen zweiteiligen Aufsatz uber die Ablehnung des Judentums durch Fritz Reuter 1 leitete Finger mit diesem Text ein Einzig und allein seines Moses wegen wurde der niederdeutsche Volksdichter Fritz Reuter gern als juden f r e u n d l i c h hingestellt Diese Ansicht konnte ich grundlich widerlegen durch Auffindung des handschriftlichen Originals eines von Fritz Reuter geschriebenen Briefes der an einen Stavenhagener Schulfreund gerichtet ist und in den wesentlichen Stellen uber die Juden ganz anders lautet als die bisher bekannte Fassung die uns durch Karl Theodor Gaedertz ubermittelt ist Die Schicksale des vor etwa 80 Jahren geschriebenen Briefes sind nicht nur interessant sondern sie sind allein schon ein Beitrag zur Judenfrage im z w e i t e n Reich Deshalb konnte ich nichts Besseres tun als nach Auffindung des genannten Briefes seine Veroffentlichung allein schon zur Ehrenrettung Fritz Reuters im Schwarzen Korps der Reichszeitung der SS als dringlich der Welt bekannt zu geben Ich tue es hier mit ausfuhrlichem Kommentar damit die Heimat ihren grossen Sohn von der Verdachtigung der Judenfreundlichkeit frei spricht Mit einem neuen Zungenschlag ausserte sich Finger nach dem Ende des Nationalsozialismus in der Sowjetischen Besatzungszone in der Landes Zeitung dem Organ der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands fur Mecklenburg 2 zu Reuter Ueber Reuters politischen Anteil an der Marzrevolution und dem Jahre 1848 ist bisher wenig bekannt geworden Das monarchistische und nazistische Regime schwieg mit dem demokratischen Staatsgedanken auch den Dichter und Demokraten Reuter tot Mit wenigen ablenkenden Satzen wurde sein politisches Tatleben im tollen Jahr junkerliche Wortpragung bewusst ignoriert selbst in breiten Spezialabhandlungen uber den Politiker und Patrioten Und nicht nur der Demokrat weit mehr noch der mit sozialistischen und kommunistischen Ideen Befreundete der 1847 1850 mit seinem Erstlingsroman Hakensterz und seine Leibeigenen revoltierte liess die Frage nach der politischen Einstellung Reuters kaum diskutabel erscheinen oder ihn mit dem politischen terminus technicus radikal und ziemlich radikal Reuter Gedenkbuch 1910 weiterlaufen Uber Adolf Glassbrenner schrieb Finger in einer 1952 in der DDR erschienenen Monografie Glassbrenner wurde im monarchistischen Staate wie in der Weimarer Republik und spater durch die faschistische Zensur und Diktatur totgeschwiegen Die kapitalistische Gesellschaft hatte keinen Platz fur ihn den Revolutionar und wahren Demokraten Glassbrenners und seiner Mitkampfer Ideen haben gesiegt Mit einer Einfuhrung von Willi Finger erschien 1954 im Rostocker Hinstorff Verlag Fritz Reuters Fruhwerk Herr von Hakensterz und seine Leibeigenen Darin kommentiert Finger Gerade die Kapitel der Tagelohnerschilderung und ihres Gegenpols der Junkerclique hat Reuter mit feuerkopfiger Scharfe geschrieben und sich dadurch zu einem Vorkampfer lange erwarteter und erhoffter nun erfullter Bodenreform gemacht 1924 erhielt Finger den literarischen Preis des Bundes fur Volkstum und Kunst In seiner Hamburger Zeit war er Mitglied der Vereinigung Quickborn seit Anfang 1961 und der Fehrs Gilde Beigesetzt wurde Finger Hain am 13 November 1970 in Goslar Werke Auswahl BearbeitenFritz Reuter und Fritz Peters Erste vollstandige Ausgabe der Briefe Reuters an Peters Mit lebensgeschichtlichen Schilderungen Wismar Hinstorff 1935 Adolf Glassbrenner Ein Vorkampfer der Demokratie Berlin Kongress Verlag 1952 Das Ewige ist stille Graber unserer Grossen in Berlin Flensburg Wolff um 1965 Fritz Reuter als Zeichner und Maler Flensburg Wolff 1968 Fritz Reuter in der Weltliteratur Band 1 mehr nicht erschienen Flensburg Wolff 1970 Einzelnachweise Bearbeiten Stavenhagener Tageblatt Stavenhagen vom 14 und 16 Februar 1942 Fritz Reuter im Revolutionsjahr 1848 Der Volksdichter und Freiheitskampfer bejahte die Marzrevolution Landes Zeitung Rostock vom 1 Februar 1948 Seite 2 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Willi Finger Hain im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur uber Willi Finger Hain in der Landesbibliographie MV Werke von Willi Finger Hain in der Landesbibliographie MVNormdaten Person GND 133495310 lobid OGND AKS VIAF 30728899 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Finger Hain WilliALTERNATIVNAMEN Finger WilliKURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller und ForscherGEBURTSDATUM 9 Marz 1895GEBURTSORT BrombergSTERBEDATUM 10 November 1970STERBEORT Hanstedt Nordheide Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Willi Finger Hain amp oldid 199804165