www.wikidata.de-de.nina.az
Wilhelm Vogelsang 16 Februar 1877 in Niederwenigern 6 September 1939 in Essen war ein deutscher Unternehmer Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben und Wirken 3 Nach Mitgliedern der Familie benannte Strassen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenWilhelm Vogelsang wurde in der Kornbranntweinbrennerei Vogelsang in Niederwenigern Dumberg heute Hattingen als Sohn von Johann Max Heinrich Vogelsang 1849 1903 und Elisabeth Bernhardine Vogelsang geb Oberste Barenberg 1849 1895 geboren Seine Familie stammt aus dem Saarland Dort betrieb sie seit 1750 eine Brennerei und war in der Herstellung von Stahlfedern tatig Wilhelm Vogelsang war der zweitalteste Sohn und hatte vier Bruder und zwei Schwestern Vogelsang heiratete am 15 Juli 1915 Antonie Weltmann 1892 1972 Das Ehepaar hatte funf Kinder Leben und Wirken BearbeitenVogelsang besuchte die Volksschule in Niederwenigern und erlernte anschliessend im vaterlichen Betrieb das Brennwesen Nach dem Tod seines Vaters ubernahm er die Leitung der Brennerei 1910 liess er sich sein Erbe auszahlen und erwarb am 27 September 1910 auf der rechten Seite der Ruhr die Villa Vogelsang die Horster Muhle und 130 Morgen Land Felder und Wald Im selben Jahr erwarb er ausserdem die Zeche Wohlverwahrt Im Jahre 1928 suchte der damalige Besitzer des Rittergutes Horst Graf von Marchant und Ansembourg 1887 1959 einen Kaufer fur das der Besitzung Vogelsang angrenzende Anwesen und fur den Steinbruch Silberkuhle Vogelsang erwarb beide und vereinigte so einen grossen Teil der Landereien der fruheren Herren von Horst wieder in einer Hand Im Jahre 1939 musste er das Kernstuck des Gutes in Grosse von 160 Morgen an den Fiskus fur die Anlage eines Truppenubungsplatzes abgeben 1 Die nach ihm benannte Villa Vogelsang liess er in ein reprasentatives Wohnhaus umbauen Auf der Zeche Wohlverwahrt baute er das heute noch erhaltene Zechengebaude und in der Horster Muhle errichtete er eine Carbidfabrik Er erweiterte die baulichen Anlagen durch Aufstockung der alten Muhlen und Farbereigebaude und den Neubau weiterer Werkshallen Uberragt wird die Anlage durch den hohen Schornstein mit dem Namenszug von W Vogelsang Hinzu kamen ein Wasserkraftwerk sowie eine Kesselhaus und Dampfturbinenanlage um den hohen Bedarf an elektrischem Strom bei der Produktion von Calciumcarbid zu decken Das Wasserkraftwerk wurde 1923 erweitert Die Produktion von Carbid ist technisch sehr aufwandig Dass Vogelsang ohne entsprechende Fachkenntnisse eine Wassermuhle in eine Carbidfabrik umbaute zeugt von grossem unternehmerischem Wagemut Jedoch waren Ruckschlage und Misserfolge unausweichlich Nach der Explosion der Dampfturbine musste die Carbid Produktion 1932 eingestellt und die Fabrik stillgelegt werden Die Wasserkraftanlage wurde weiter betrieben und lieferte Strom ins offentliche Netz 2 Die Forderung von Kohle in der Zeche Wohlverwahrt betrug im Jahre 1920 etwa 10 000 Tonnen bei etwa 65 Beschaftigten 1921 fielen grosse Teile einem Ruhrhochwasser zum Opfer am 1 Marz 1923 wurde der Forderbetrieb eingestellt Ab dem 30 Juni 1925 ruhte der Betrieb Um die Zeche auszubauen und die Kohleforderung wiederaufzunehmen verkaufte Vogelsang nach der Aufgabe der Carbid Produktion seine Lizenz des Carbidsyndikats Den anschliessenden Erfolg erlebte er nicht mehr Bei einem Sturz verletzte sich Vogelsang am Hinterkopf und erlag am 6 September 1939 einem Gehirnschlag Er wurde auf dem Katholischen Friedhof in Essen Horst bestattet Nach Mitgliedern der Familie benannte Strassen BearbeitenIm Essener Stadtteil Horst liess Vogelsang Strassen ausbauen oder neu angelegen Die Antonienallee wurde im Jahr 1919 nach seiner Frau benannt und die Eberhardstrasse um 1922 nach seinem Sohn Eberhard der als Bergassessor ein Bergwerk in Sudafrika leitete Seit 2013 gibt es in einem Neubaugebiet den Wilhelm Vogelsang Weg 3 Literatur BearbeitenI Voigt Burg Horst Die Geschichte eines alten Hauses an der Ruhr 1142 1983 Pomp und Sobkowiak Essen 1983 ISBN 3 922693 54 7 C Voigt R Wiesemann Schatzsucher Industriebarone Nonnen und Erfinder Die ersten 160 Jahre der Villa Vogelsang in Essen Horst Nobel Verlag GmbH Essen 2001 ISBN 3 922785 76 X W Buschmann Horster Muhle Karbidfabrik Kraftwerk in Horst 4 Einzelnachweise Bearbeiten I Voigt Burg Horst Die Geschichte eines alten Hauses an der Ruhr 1142 1983 Pomp und Sobkowiak Essen 1983 ISBN 3 922693 54 7 Horster Muhle In RVR Route Industriekultur Regionalverband Ruhr abgerufen am 18 September 2019 B Hartings N Kostanowicz E Dickhoff Essener Strassen 2 Aufl Klartext Verlag Essen 2015 ISBN 978 3 8375 0848 2 Horster Muhle Objektansicht Abgerufen am 19 September 2019 PersonendatenNAME Vogelsang WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher UnternehmerGEBURTSDATUM 16 Februar 1877GEBURTSORT NiederwenigernSTERBEDATUM 6 September 1939STERBEORT Essen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Vogelsang amp oldid 214239574