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Wilhelm Schuler 27 Dezember 1914 in Ulm 5 Juni 2010 in Bad Homburg vor der Hohe ist als Chemiker Erfinder und Unternehmer in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts bekannt geworden Wilhelm Schuler 1977 Leben BearbeitenAn der Technischen Hochschule der Freien Stadt Danzig TH Danzig studierte Schuler seit 1934 Chemie Nach der Diplomchemiker Hauptprufung wurde er im Jahre 1939 zur Wehrmacht einberufen Man stellte ihn jedoch bereits nach einem halben Jahr wieder frei da er von Paul Rabe Universitat Hamburg fur wichtige Forschungsarbeiten auf dem Arzneistoffgebiet fur die TH Danzig zuruckgefordert wurde So konnte er seine Forschungsarbeiten fortsetzen und wurde 1941 promoviert Diese Arbeiten fertigte er im Arbeitskreis von Henry Albers dessen Doktorvater Paul Rabe war in der organischen Chemie an Schuler forschte dabei uber organische Phosphorverbindungen Er blieb dann Assistent von Henry Albers an der TH Danzig und arbeitete uber Alkaloide 1 Seit 1944 beschaftigte sich Schuler mit seiner Habilitationsarbeit an der TH Danzig Kurz vor Kriegsende wechselte er an die Universitat Hamburg Im Arbeitskreis von Ilse Esdorn 1897 1985 arbeitete er dort uber die Analyse von Naturstoffen vor allem von Alkaloiden Glukosiden und Schleimen in Arzneipflanzen Dabei entdeckte er ein Verfahren zur Herstellung eines Geliermittels aus Heidekraut das in der Lebensmittel und in der kosmetischen Industrie verwendet wurde Schuler vergab eine Lizenz an die Firma Spangenberg Mit den Lizenzeinnahmen grundete der 32 jahrige Schuler gemeinsam mit einem Partner die Firma Dr Schuler amp Lange Chemisches und Pharmazeutisches Laboratorium GmbH Hamburg So begann seine Laufbahn als selbststandiger Unternehmer Schuler amp Lange beschaftigte sich mit der Herstellung von Arzneistoffen und mit pharmazeutischer Auftragsforschung Hauptauftraggeber fur die chemisch synthetische Forschung war dabei die Firma Promonta die spater im Byk Gulden Konzern heute Altana aufging Aus diesen Arbeiten entstanden in Kooperation mit dem Biologen und Pharmakologen Otto Nieschulz einige erfolgreiche Arzneistoffe wie zum Beispiel das Neuroleptikum Pecazin Pacatal D das Antihistaminikum Kolton D ein 8 Chlortheophyllin Salz von Diphenylpyralin und Vaditon D eine galenische Weiterentwicklung des Pyramidons das nun injizierbar wurde Die Degussa AG bot Wilhelm Schuler einen ungewohnlichen Arbeitsvertrag an der es ihm ermoglichte seine privaten unternehmerischen Aktivitaten parallel fortzusetzen und auszubauen 1953 trat Schuler als Leiter der Arzneimittelforschung in das Degussa Tochterunternehmen Chemiewerk Homburg ein Schuler war als Arzneistoff Forscher ausserordentlich kreativ und erfolgreich Es gelang ihm durch Anwendung des Azalogie Prinzips Ersatz von CH durch das isoelektronische N neue Arzneistoffe zu entwickeln 2 Schuler gelang erstmals die Synthese von 4 Azaphenothiazin 3 einer Schlusselverbindung fur die Herstellung der Arzneistoffe Prothipendyl Dominal D Isothipendyl Andantol D und Pipazetat Selvigon D die Schuler erfand 4 und die patentiert wurden Schuler hat weiterhin die Entwicklung zu den erfolgreichen Wirkstoffen Fenetyllin Captagon D Mefenorex Rondimen D und Oxyfedrin Ildamen D initiiert 1960 dehnte er seine privaten unternehmerischen Aktivitaten nach Irland aus und grundete die Firma Loftus Bryan Zwanzig Jahre spater verkaufte er dieses Unternehmen an den US Pharmakonzern Schering Plough 1982 grundete Wilhelm Schuler gemeinsam mit seiner Tochter in Irland die Firma Iropharm die sich mit der Synthese patentfreier Antidepressiva befasste die durch Grignard Reaktion zuganglich sind Inzwischen wurde dieses Unternehmen an Sigma Aldrich verkauft In der Degussa AG strukturierte Wilhelm Schuler die Chemieforschung neu Schuler forderte die Entwicklung von Ionenaustauschern zum Einsatz in der Waschmittelindustrie die Entwicklung der Autoabgaskatalysatoren und zahlreiche weitere strategisch und wirtschaftlich relevante Forschungs und Entwicklungsprojekte die teilweise bis heute fur die Evonik Degussa GmbH und andere Firmen wirtschaftlich bedeutend sind Die Chemiker Gunther Dittrich Rudolf Fahnenstich Axel Kleemann Peter Kleinschmit Heribert Offermanns und Gerd Schreyer Auswahl wurden von Schuler nachhaltig motiviert und gefordert Er lebte lange in Bad Homburg vor der Hohe und ist dort auch begraben Schuler hinterlasst eine Tochter Literatur BearbeitenImmer eine Idee besser herausgegeben von der Degussa AG Frankfurt am Main 1998 dort Seiten 238 258 Aufsatz von Axel Kleemann Aufbau einer modernen Chemieforschung Wilhelm Schuler ISBN 3 00 002389 5 Einzelnachweise Bearbeiten Paul Rabe und Wilhelm Schuler Die Synthese der 6 Methoxy 9 oxy rubane ein Beitrag zur Wirkungsweise des Chinins und der Chinidine Berichte der deutschen Chemischen Gesellschaft 76 1948 318 A Gross K Thiele W Schuler und A von Schlichtegroll Studies of 2 Chloro 4 azaphenothiazines Synthesis and pharmacological properties of Cloxypendyl Arzneimittel Forschung 18 1968 435 a Wilhelm Schuler und Hans Klebe 4 Azaphenothiazine und deren 10 Aminoalkyl Derivate Liebigs Annalen der Chemie 653 1962 172 180 b Wilhelm Schuler A von Schlichtegroll Synthesen von 4 Azaphenothiazinen 2 Mitteilung Derivate der 4 Azaphenothiazin 10 carbonsaure Liebigs Annalen der Chemie 673 1964 102 c Bernhard Kutscher Hans Reinhold Dieter Hans Gunther Tromer Beate Bartz Jurgen Engel und Axel Kleemann Neue Synthese von 4 Azaphenothiazin Liebigs Annalen der Chemie 1995 591 592 H Offermanns Azalogie Prinzip hin und zuruck Nachrichten aus der Chemie 59 2011 1152 1153 PersonendatenNAME Schuler WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Chemiker Erfinder und selbststandiger UnternehmerGEBURTSDATUM 27 Dezember 1914GEBURTSORT UlmSTERBEDATUM 5 Juni 2010STERBEORT Bad Homburg vor der Hohe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Schuler amp oldid 213708626