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Wilhelm Lubcke 31 Dezember 1882 in Altona 27 Januar 1956 in Wintermoor war ein deutscher Gewerkschafter und sozialdemokratischer Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 1 1 Gartenstadt Berne 1 2 Widerstand 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenWilhelm Lubcke wurde als Sohn des Maschinisten August Lubcke der im Heizwerk des Eppendorfer Krankenhauses arbeitete und seiner Frau Dora in der damals selbstandigen Stadt Altona geboren Er wuchs als altester von funf Geschwistern in armlichen Verhaltnissen auf und besuchte die Volksschule in Hamburg St Pauli und spater in Hamburg Winterhude Nach dem Schulbesuch begann er eine Lehre als Huf und Wagenschmied bei einem Schmiedemeister in Hamburg Hammerbrook In seinem Beruf war er danach in verschiedenen Betrieben tatig Mit 18 Jahren trat er in den gewerkschaftlichen Schmiedeverband ein und engagierte sich ehrenamtlich als Hauskassierer Mitglied der SPD wurde er 1905 Im Kaiserreich erwarb er das sogenannte Hamburgische Burgerrecht und musste jahrlich 1200 Reichsmark versteuern um an der Burgerschaftswahl teilnehmen zu konnen 1908 arbeitete Lubcke als Werkmeister bei der Firma Nagel amp Kaemp ab 1934 Kampnagel in Winterhude Er wurde Mitglied beim gewerkschaftlichen Deutschen Metallarbeiter Verband DMV 1 1909 heiratete er Friede Peters die Tochter eines sozialdemokratischen Politikers und Schumachermeisters 1915 wurde Wilhelm Lubcke zum Kriegszeit im Ersten Weltkrieg eingezogen und wurde erst 1919 aus britischer Kriegsgefangenschaft entlassen Er nahm seine Arbeit bei seiner letzten Firma wieder auf 2 Gartenstadt Berne Bearbeiten Seine Frau war Mitglieder der Baugenossenschaft Gartenstadt Hamburg die in Hamburg Berne und Hamburg Langenhorn Siedlungen grundete 1922 konnten sie in Berne ein Siedlungshaus mit grosszugigen Garten erwerben Vorher wohnten sie in einer Wohnung des Konsumvereins in Barmbek In der Gartenstadt Berne wohnten viele Nachbarn die einem ahnlichen Milieu angehorten und auf Selbsthilfe in einer solidarischen Gesellschaft setzten Viele waren Sozialdemokraten oder Kommunisten Zusammen war die Bewohner in den Vereinen der Arbeiterbewegung wie Arbeitersportvereinen Arbeiterwohlfahrt Naturfreunden Konsumverein Viele Siedler waren im Reichsbanner Wilhelm Lubcke war in der Funktion eines Gruppenfuhrers in Berne aktiv Da die Ehe kinderlos blieb haben sie Bethy geb 1927 adoptiert 3 4 Widerstand Bearbeiten Nach der nationalsozialistischen Machtubernahme 1933 wurde sein Haus durchsucht und Bucher beschlagnahmt Lubcke arbeitete seit 1934 in der illegalen Parteiorganisation der SPD in Hamburg mit Er verteilte Zeitschriften der SPD die er auch aus dem Ausland bezog und sammelte Geld fur inhaftierte Mitglieder Nach einem Jahr wurde die Gruppe von der Gestapo verhaftet Wilhelm Lubcke kam sieben Monate in Untersuchungshaft ins Konzentrationslager Fuhlsbuttel Er wurde in Ketten gelegt geschlagen und gefoltert und am 17 Marz wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu dreieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt Der von Nazis besetzte Vorstand der Genossenschaft schloss ihn aus und seine Frau und Tochter mussten in eine Wohnung nach Barmbek ziehen Am 3 Marz 1939 wurde Wilhelm Lubcke aus der Haft entlassen Als Schmied fand er Arbeit in einer Schmiede in Hamburg Wellingsbuttel da ihn die Firma Kampnagel nicht wieder eingestellt hatte Nach der Zerstorung der Wohnung im Juli 1943 in Barmbek durch Bombenangriffe konnte seine Familie bei Verwandten in Berne notdurftig eine Bleibe finden Nach dem Krieg nahm ihn die Genossenschaft wieder auf und wies ihm ein stark verwohntes Haus und Garten zu Die Haft hatte seinen gesundheitlichen Zustand stark beeintrachtigt so dass er vorzeitig eine Rente beantragen musste 5 nbsp Stolperstein fur Wilhelm LubckeFur Wilhelm Lubcke wurde vor seinem Wohnhaus Moschlauer Kamp 10 in Berne im Fruhjahr 2022 ein Stolperstein des Aktionskunstlers Gunter Demnig verlegt Literatur BearbeitenBethy Lubcke Der Mensch ist gut Das Leben eines Arbeiters im Widerstand Herausgegeben von Arbeit und Leben DGB und Volkshochschule Hamburg Hamburg 2004 Eigendruck Stefan Romey Widerstand in Wandsbek 1933 1945 Herausgegeben von der Bezirksversammlung Wandsbek Hamburg 2021 ISBN 978 3 00 067283 5 Walter Tormin SPD Hamburg Fur Freiheit und Demokratie Hamburger Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in Verfolgung und Widerstand 1933 1945 Hamburg 2003 S 98f ISBN 3833006374Weblinks BearbeitenZur Erinnerung an verfolgte Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten Wilhelm Lubcke Hamburger Wochenblatt vom 21 Mai 2022 Gedenken an Nazi Opfer Wilhelm Lubcke Neuer Stolperstein in der Gartenstadt Berne verlegt Gedenkrede des Enkels Frank bei der Stolpersteinlegung fur Wilhelm Lubcke am 8 Mai 2022Einzelnachweise Bearbeiten Bethy Lubcke Der Mensch ist gut Das Leben eines Arbeiters im Widerstand Herausgegeben von Arbeit und Leben DGB und Volkshochschule Hamburg Hamburg 2004 S 12 Stefan Romey Widerstand in Wandsbek 1933 1945 Herausgegeben von der Bezirksversammlung Wandsbek Hamburg 2021 S 77 79 Bethy Lubcke Der Mensch ist gut Das Leben eines Arbeiters im Widerstand Herausgegeben von Arbeit und Leben DGB und Volkshochschule Hamburg Hamburg 2004 S 42 ff Walter Tormin SPD 2003 Fur Freiheit und Demokratie S 98 Stefan Romey Widerstand in Wandsbek 1933 1945 Herausgegeben von der Bezirksversammlung Wandsbek Hamburg 2021 S 77 79PersonendatenNAME Lubcke WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher WiderstandskampferGEBURTSDATUM 31 Dezember 1882GEBURTSORT AltonaSTERBEDATUM 27 Januar 1956STERBEORT Wintermoor Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Lubcke amp oldid 237387867