www.wikidata.de-de.nina.az
Wilhelm Kochy 12 Dezember 1814 in Braunschweig 1 nach 1846 war ein bedeutender deutscher Violinvirtuose Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Jugend 2 Ein Wanderleben 3 Spielweise 4 Bedeutung 5 EinzelnachweiseHerkunft und Jugend BearbeitenKochy war vermutlich der einzige Sohn von Christian Heinrich Gottlieb Kochy und einer Tochter des Orientalisten Johann Wilhelm Friedrich Hezel 2 Seine Ausbildung erhielt Kochy von dem damals hoch anerkannten Violinisten Carl Muller in Braunschweig 3 Schon als Knabe von 10 Jahren zeichnete sich der junge Sohn des Hrn Professors Kochy im Juni 1825 in Braunschweig in einem Violinkonzert zur allgemeinen Bewunderung aus 4 Beim Tod des Vaters am 18 August 1828 befand sich der hoffnungsvolle Sohn in Braunschweig 5 Ein Wanderleben BearbeitenEine Biographie Kochys fehlt in allen einschlagigen Musiklexika so dass der bewegte Lebensweg Kochys anhand von Einzelquellen nachgezeichnet werden muss Allein in den 15 Jahren in denen sich seine Auftritte in den zeitgenossischen Musikzeitschriften verfolgen lassen findet sich Kochy nacheinander in Wien 1832 6 Dresden 1833 7 Hannover 1834 1836 8 Mainz Dresden Breslau vor 1838 9 Berlin nur Konzert wohl 1838 10 Magdeburg 1837 38 11 ein Ruf nach Kassel zu Spohr 1838 kommt nicht zu Stande 12 Rudolstadt 1838 39 13 Jena Sondershausen 1839 14 Erfurt 1839 40 15 Wiesbaden 1840 41 16 London Manchester Liverpool 17 Mannheim 1 7 1841 engagiert auf 1 Jahr 18 hat sich jedoch bereits zum 30 4 1842 heimlich entfernt 19 Mainz 1841 Jena 1842 20 Hamburg 1843 Stettin 1843 1845 21 und schliesslich in Rom 1845 46 22 Jahr und Ort von Kochys Tod sind unbekannt Gustav Flugel der mit ihm in Stettin eng zusammenarbeitete schreibt in seiner Autobiographie 1882 Leider befand Kochy schon damals sich auf abschussiger Bahn die zuletzt nach vielem unstaten Umherirren er war zweimal in Rom in einer Irrenanstalt enden sollte 23 Spielweise BearbeitenAn Kochys Spielweise werden insbesondere hervorgehoben seine Prazision 24 seine Fertigkeit Virtuositat 25 seine glockenreine Intonation 26 seine vollkommene virtuose Bemeisterung der technischen Schwierigkeiten 27 sein ausdrucks ja seelenvoller alles bezaubernder Vortrag 28 das gelungene Zusammenspiel mit anderen Musikern insbesondere im Quartettspiel 29 Bedeutung BearbeitenAm 9 Januar 1839 erscheint in der Allgemeinen Musikalischen Zeitung in Leipzig unter dem Signum f der Artikel Der Violinspieler Kochy der die Hauptquelle zu Kochys Leben und Kunst darstellt Wenn wir aber sehen wie ein wirklich grosses Talent der Nichtbeachtung ubergeben werden soll indem es bis jetzt um nicht zu sagen nirgends doch wenigstens nur an einzelnen Orten die gerechte Wurdigung fand und gewissermaassen darauf hingearbeitet zu werden scheint dass es dieselbe nicht finden solle so ergreift uns wenn wir in musikalischen und andern Zeitschriften lesen wie sehr durchaus nicht zu beachtende Talente auf eine seltsame Art gelobhudelt werden welche jedem die Musik wahrhaft Liebenden ein Grauel sein muss ein wahrer Schauder Wir glauben alle Kapellen auf einen so ausgezeichneten Violinspieler aufmerksam machen zu mussen damit dies vortreffliche Talent dem Vaterlande erhalten werde denn Teutschland kann auf einen solchen Kunstler stolz sein So schreibt ein mit den grossten Violinvirtuosen seiner Zeit eng vertraute Kritiker der AMZ 30 Ein anderer erganzt Er spielte hier unter anderen ausgezeichneten Komposizionen auch den ersten Satz aus Lipinski s grandiosem und geistreichen Concert militaire in einer Weise nach welcher es offenbar nur auf das beharrliche Fortstudium des jungen Kunstlers unter gunstiger Lebensgestaltung ankommen kann ob er die allerhochsten Stufen in seinem Fache welchen er bereits nahe steht wirklich erreichen wird 31 Die Encyclopadie der gesammten musikalischen Wissenschaften hat im Jahr 1841 keinen Zweifel dass Kochy auf seinen Reisen mit lauterer Stimme die Welt mit dem Ruhme und Rufe erfullen wird den in der That schon jetzt sein Talent und seine vorzuglichen Leistungen verdienen 32 Der Magdeburger Musiker Erdmann Schefter schreibt 1845 in der Neuen Zeitschrift fur Musik Kochy ist als Violinspieler weit grosser als sein Ruf und wird er neben den besten genannt so geschieht ihm nur sein Recht So mochte es z B nur wenige Quartettspieler geben wie Kochy 33 Wilhelm Kochy hat trotz seiner uberragenden Fahigkeiten als Violinist die ihn von dieser Seite in die erste Reihe der zeitgenossischen Geigenvirtuosen stellte 34 bis zuletzt nie auch nur annahernd das offentliche Auf oder Ansehen eines Paganini 1782 1840 eines Lipinski 1790 1861 oder eines Spohr 1784 1859 errungen Dies mag mit Kochys geradezu rastloser Suche zusammenhangen die sein Talent immer nur kurz wie eine Sternschnuppe ergluhen liess ohne jemals ihr eigentliches Ziel zu finden Einzelnachweise Bearbeiten Familienbogen Mannheim Neuer Nekrolog Bd I 1828 652 Chr Heinr Gottl Kochy war 1800 Privatdozent in Jena seit 1805 ordentlicher Professor in Dorpat Nachdem er 1816 im Zusammenhang mit einem gekauften Doktortitel entlassen worden war privatisierte er in St Petersburg spater in Hamburg London Madrid und Paris 1823 Advocat und Procurator in Wolfenbuttel unter dem Pseudonym F Glover veroffentlichte Kochy eine satirische Kampfschrift gegen Goethe 1824 als Corrector in Ilmenau 1825 bei Vieweg in Braunschweig Allgemeine Musikalische Zeitung AMZ 41 2 9 Januar 1839 Sp 26f Gustav Flugel Autobiographie Urania 39 10 amp 11 1882 151 Allgemeine Musikalische Zeitung AMZ 27 25 6 1825 431 Neuer Nekrolog Bd 6 1 1828 652 Ein recht braver junger Violinspieler aus Braunschweig Wilhelm Kochy gab am 3 Janner ein Concert und spielte ein Concertino von Kalliwoda und Variationen von Mayseder Sein schoner grossartiger Vortrag und sein ganzes Spiel gefiel sehr Artikel in Wiener Zeitschrift fur Kunst Literatur Theater und Mode Nr 18 11 Februar 1832 S 144 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wzz Im Mai 1833 wird die Akademie in Dresden mit einem Quartett von Maurer eroffnet bei dem der Kammermusiker Kochy die erste Violine spielt AMZ 35 23 5 Juni 1833 Sp 382 Vom 6 1 1834 bis zum 5 1 1836 ist Kochy aus Braunschweig als Orchestermusiker in Hannover angestellt Sh Wulf Konold Klaus Jurgen Etzold Niedersachsisches Staatstheater Hannover Das Niedersachsische Staatsorchester Hannover 1636 bis 1986 Hannover 1986 181 Er hat bereits in Hannover Mainz Dresden Breslau pp gewirkt amp ist zuletzt hieher verschlagen wo aber keineswegs an seinem Platze ist Franz Fesca am 30 09 1838 aus Magdeburg an Louis Spohr in Kassel Wie wir uns entsinnen gehort zu haben ist Herr Kochy auch in Berlin gewesen und hat daselbst ein Konzert zu geben beabsichtigt und Anstellung gesucht Obschon ganz Berlin keinen Violinspieler seines Ranges aufzuweisen hat so ist ihm doch durch nicht lobliches Entgegenarbeiten Beides misslungen AMZ 41 2 9 Januar 1839 Sp 27 Etwa von Dez 1837 bis Nov 1838 ist Wilhelm Kochy in Magdeburg nachweisbar Dort gibt der Musikverein 1837 unter Hrn Ehrlich sein Weihnachtskonzert Lag das in unserer Stimmung oder in dem Spieler wir wissen es nicht das Publikum brach aber in einen Beifallssturm aus welcher darauf auch Hrn Kochy ans Braunschweig zu Theil wurde der ein Concertino von Kalliwoda fur die Violine meisterlich durch Fertigkeit Reinheit und ausdruckvolles Spiel vortrug AMZ 40 8 21 Februar 1838 Sp 131 Hr Kochy der alles bezaubert spielt im Dezember auch in einem Wohltatigkeitskonzert der Magdeburger Loge AMZ 40 8 21 Februar 1838 Sp 131 In den Konzerten des Singvereins tritt Kochy u a mit den Gebr Stahlknecht aus Berlin und Schapler als Virtuose auf AMZ 40 9 28 Februar 1838 Sp 140 Auch dem ausgezeichneten Violinvirtuosen Kochy haben wir manchen Genuss zu verdanken AMZ 41 12 20 Marz 1839 Sp 233 uber den musikal Winter 1838 39 in Magdeburg Im Okt Nov 1838 spielt Musikdirektor Georg Schmidt aus Halle mit Hrn Kochy einem guten Geiger die A Dur Variazionen von Kalliwoda welche besonders gefielen mit vollem Beifalle AMZ 40 46 14 November 1838 Sp 776 Herr Kapellmeister Dr Spohr beabsichtigte kurzlich noch Herrn Kochy in seine Nahe zu ziehen was aber Umstande verhinderten AMZ 41 2 9 Januar 1839 Sp 27 vgl das Empfehlungsschreiben von Franz Fesca am 30 09 1838 aus Magdeburg an Louis Spohr in Kassel und dessen abschlagige Antwort vom 14 11 1838 Bey Empfang Ihres geehrten Schreibens hatte ich eben einen Bericht uber die Wiederbesetzung einer in unsrer Kapelle erledigten Stelle bey der ersten Violine zu machen und konnte daher Ihren Empfohlenen sogleich mit auf die Liste der Bewerber setzen Obgleich ihn ihm aber das vortheilhafteste Zeugniss geben konnte da mir ausser Ihrer Empfehlung schon viel Gunstiges uber seine Leistungen zu Ohren gekommen war so hat der Prinz Regent doch nicht auf ihn reflectirt sondern den Einheimischen unter den Bewerbern gewahlt Die Entscheidung verzogerte sich bis vor ein Paar Tagen deshalb konnte ich Ihnen nicht fruher antworten Sollte sich nun zur Empfehlung des Herrn Kochy zu einer Stelle ausserhalb Cassel eine Gelegenheit darbiethen so werde ich nicht verfehlen sie zu ergreifen und Ihnen oder Herrn K sogleich Nachricht geben Gegenwartig Dezember 1838 Januar 1839 befindet sich Herr Kochy nach einjahrigem jedoch nicht zu seiner Zufriedenheit ausgefallenen Aufenthalte in Magdeburg woselbst er ausser von dem Orchestervereine von keiner andern der daselbst sehr zahlreich bestehenden musikalischen Gesellschaften unterstutzt wurde in Rudolstadt und so viel uns bekannt ist als daselbst angestellter Hofmusikus Die Kapelle von Rudolstadt kann sich gratuliren Herrn Kochy zu besitzen AMZ 41 2 9 Januar 1839 Sp 27 Gleichwohl wollte es ihm lange nicht glucken eine feste Anstellung zu erhalten bis er nach Rudolstadt kam wo er nun in seinen Mussestunden noch immer fleissig dem Studium seines Instrumentes obliegt um ohne Zweifel bald wieder sich auf Reisen zu begeben Encyclopadie der gesammten musikalischen Wissenschaften Suppl zu Bd 4 1841 242 Schon im Marz 1839 findet sich der Kunstler aus Hannover in Jena Zur Verschonerung unserer letzten Winterkonzerte trug nicht wenig auch der langere hiesige Aufenthalt eines jungen Kunstlers bei welcher jungst in diesem Blatte mit grosser Auszeichnung genannt worden ist Wir meinen Herrn Kammermusikus Kochy aus Hannover welcher bei Veranstaltung mehrerer Privatkonzerte auch die akademischen durch sein hochst ausgezeichnetes Violinspiel verherrlichen half Einer naheren Karakterisirung des Letzteren konnen wir uns hier um so mehr uberheben da wir in den Hauptpunkten mit jenem ausfuhrlichen Berichte zusammentreffen Wie wir horen ist er so eben im Begriff einem Rufe nach Sondershausen zu folgen AMZ 41 11 13 Marz 1839 Sp 208f Im Winter 1839 40 ist der Violinspieler Kochy als reisender Kunstler neben anderen Grossen wie Dreyschok in Erfurt zu horen Neue Zeitschrift fur Musik NZfM 12 42 22 Mai 1840 168 Im Jahre 1840 ist der 25 J Kochy aus Braunschweig geburtig als Konzertmeister am Hoftheater in Wiesbaden angestellt Personalbestandsakten des Hoftheaters Wiesbaden Hauptstaatsarchiv Wiesbaden Bestand 428 Nr 191 Laut Aktennotiz brach er bereits im Februar 1841 seinen Vertrag mit dem Hoftheater in Wiesbaden um mit der Operngesellschaft von August Schumann nach England zu gehen Peter Cornelius Gunter Wagner James Andrew Deaville Gesammelte Aufsatze Gedanken uber Musik und Theater Poesie und Bildende Kunst 2004 123 Anm 3 Vom 6 3 bis zum 13 8 1841 befindet sich Kochy daher vermutlich mit der umjubelten Deutschen Operngesellschaft zusammen mit anderen extra fur diesen Zweck angeworbenen Grossen in London Manchester und Liverpool Zu den Englandreisen des Mainzer Theaterdirektors August Schumann vgl Jakob Peth Geschichte des Theaters und der Musik zu Mainz Mainz 1879 217 220 u 228f Munchner Tagpost 52 21 Februar 1840 211 AMZ 42 24 10 Juni 1840 Sp 510 NZfM 14 35 30 April 1841 142 NZfM 14 37 7 Mai 1841 150 NZfM 15 13 13 August 1841 52 Familienbogen Mannheim Grossherzoglich Badisches Hoftheater Comite in Mannheim No 2225 den 29 Juni 1841 wir bringen zur Kenntnis dass der Orchestermusikus W Kochy von Braunschweig unterm 30ten v M sich heimlich von hier entfernt hat Familienbogen Mannheim Grossherzoglich Badisches Hoftheater Comite in Mannheim No 1779 den 2 Mai 1842 Kompositionen von Mayseder vorgetragen durch den als Violinvirtuos hochst ausgezeichneten Grossherzogl Badenschen Kammermusikus Herrn Kochy welcher ausserdem in seinem Privatconcerte ein Concertino von Kalliwoda und gemeinschaftlich mit Herrn Musikd Stade Beethovens Grosse Sonate Op 47 ganz vorzuglich tuchtig vortrug AMZ Bd 44 No 20 18 Mai 1842 Sp 423 Nach der Ruckkehr aus England im August 1841 mag Kochy noch eine Zeitlang in Mainz verweilt haben um dann nach Hamburg uberzuwechseln wo er sich spatestens seit 1843 aufhalt Jedenfalls befindet sich Kochy von Dezember 1843 an fur 1 Jahre in Stettin und schliesst sich an den dort als Musiklehrer praktizierenden Gustav Flugel an Am 8 Dezember 1843 einem Freitage traf Wilhelm Kochy ein ausgezeichneter Violinist aus Hamburg in Stettin ein er war ein Schuler von Carl Muller in Braunschweig Mit ihm habe ich namentlich die Seb Bach schen Sonaten fur Clavier und Violine viel gespielt ausserdem aber auch die grossen Beethoven schen u s w Gustav Flugel Autobiographie Urania 39 10 amp 11 1882 151 Am 11 Februar 1845 waren wir Gustav Flugel und Wilhelm Kochy zusammen in Berlin und wohnten im Opernhause einer Auffuhrung von C M v Webers Euryanthe Jenny Lind bei Allgemeine Musikalische Zeitung AMZ 41 2 9 Januar 1839 Sp 26f Gustav Flugel Autobiographie Urania 39 10 amp 11 1882 Durch Kochy war ich mit Dr Keferstein Pfarrer in Wickerstedt bei Apolda in Verbindung gekommen Allgemeine Musikalische Zeitung AMZ 41 2 9 Januar 1839 Sp 26f Gustav Flugel Autobiographie Urania 39 10 amp 11 1882 Mitte Juni 1845 reist der 30 jahrige Kochy nach Rom Flugels Freund der Musiklehrer Erdmann Schefter aus Magdeburg vermeldet in der NZfM den Weggang Kochys aus Stettin Der Violinspieler Wilhelm Kochy seither in Stettin befindet sich seit Mitte Juni in Rom und wird in einigen der Soireen des Professors Landsberger fur classische Musik mitwirken NZfM 23 22 12 September 1845 88 Kochy halt sich auch im Februar 1846 noch oder wieder in Rom auf und feiert dort Erfolge Rom Viele die Gelegenheit hatten an dem ausgezeichneten Violinspiele Wilh Kochy s sich zu erfreuen wird es interessiren zu horen dass derselbe jetzt in Rom als Solist und Quartettist bedeutendes Aufsehen erregt Er hat bereits in vier Soireen des Prof Landsberger als erster Violinist des Streichquartetts mitgewirkt und wurde von den Mitspielern trefflich unterstutzt Namentlich hat das Trio der Menuett sic im Mozart schen D Moll Quartett einen wahren Beifallssturm hervorgerufen und wurde sowohl bei Hrn Landsberger als in dem Verein deutscher Kunstler in Rom unter nicht enden wollenden Applaus da Capo verlangt NZfM 24 14 15 Februar 1846 56 Allgemeine Musikalische Zeitung AMZ 41 2 9 Januar 1839 Sp 26f Gustav Flugel Autobiographie Urania 39 10 amp 11 1882 Die Art und Weise wie Herr Kochy die Violine behandelt hat er auf jeden Fall seinem Lehrer dem Konzertmeister Herrn Karl Muller in Braunschweig zu verdanken Dieser Letztere zeichnet sich wie weltbekannt durch ausserst prazises und kuhnes Spiel und eine durchaus glockenreine Intonazion aus Herr Kochy hat dies wohl zu benutzen gewusst und wenn wir auch sagen mussen dass Herr KM Muller keinen bessern Schuler erzogen hat so konnen wir dabei doch nicht umhin zu erwahnen dass Herr Kochy durch eigenes ausdauerndes Studium sich selbst in die Reihe der ersten Violinspieler zu stellen wusste AMZ 41 2 9 Januar 1839 Sp 27 meisterlich durch Fertigkeit Reinheit und ausdruckvolles Spiel AMZ 40 8 21 Februar 1838 Sp 131 Man soll wenn man im Allgemeinen uber ein Talent urtheilt nicht Specialia anfuhren doch konnen wir gerade weil wir den beruhmten Lipinski genau zu kennen so glucklich sind zu erwahnen nicht unterlassen dass Herr Kochy den ersten Satz des Concert militaire von Lipinski in einer selten gehorten Vollendung offentlich zu spielen vermochte und was dies sagen will uberlassen wir jedem Violinspieler von Rang zu beurtheilen AMZ 41 2 9 Januar 1839 Sp 27 Wir haben Gelegenheit gehabt Herrn Kochy in den verschiedenartigsten Nuancen des Violinspiels zu horen Eine reinere Intonazion wie sie Herr Kochy entwickelt ist uns noch nicht vorgekommen wenn gleich wir Paganini Spohr Muller de Beriot Lipinski Baillot Lafout und sonst den grossten Theil der perfekten lebenden und kurzlich verstorbenen Violinspieler nicht allein offentlich sondern auch in Privatzirkeln zu horen und zu begleiten Gelegenheit halten Terzen Sexten und Oktaven Decimen chromatische Laufe und Flageolets sind Herrn Kochy stets rein gelungen AMZ 41 2 9 Januar 1839 Sp 26f vgl AMZ 40 8 21 Februar 1838 Sp 131 Wir machen schliesslich nochmals die Kapellen auf Herrn Kochy aufmerksam da wir fest uberzeugt sind dass derselbe als Violinspieler nicht allein den grossten Anforderungen entsprechen vielmehr dieselben noch ubertreffen wird denn fur ihn gibt es kaum noch eine Schwierigkeit In den Streicharten fehlt es ihm indess wahrscheinlich nur aus eigener Laune am gezogenen Staccato Wir bedauern dass er dieser pikanten Streichart nicht mehr Muhe widmet denn nach unserer Ansicht kann er sich dieselbe in seinen Jahren 23 Jahre noch recht gut aneignen AMZ 41 2 9 Januar 1839 Sp 27 meisterlich durch ausdruckvolles Spiel AMZ 40 8 21 Februar 1838 Sp 131 Sein Vortrag ist seelenvoll und gediegen AMZ 41 2 9 Januar 1839 Sp 27 E Schefter in NZfM 23 22 12 September 1845 88 AMZ 41 2 9 Januar 1839 Sp 26 AMZ 41 11 13 Marz 1839 Sp 208f Encyclopadie der gesammten musikalischen Wissenschaften Suppl zu Bd 4 1841 242 E Schefter in NZfM 23 22 12 September 1845 88 AMZ 41 2 9 Januar 1839 Sp 26f AMZ 41 11 13 Marz 1839 Sp 208f PersonendatenNAME Kochy WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher ViolinistGEBURTSDATUM 12 Dezember 1814GEBURTSORT BraunschweigSTERBEDATUM nach 1846 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Kochy amp oldid 241650509