www.wikidata.de-de.nina.az
Werner Milch geboren 16 Januar 1903 in Breslau gestorben 21 April 1950 in Baden Baden war ein deutscher Germanist und Literaturhistoriker Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenWerner Milch war ein Sohn des Mineralogen und Geologen an der Breslauer Universitat Ludwig Milch und der Hedwig Kauffmann die Eltern waren evangelisch sie waren nicht mit den Eltern von Erhard Milch verwandt 1 Er besuchte das Gymnasium in Greifswald und Breslau Anschliessend studierte er in Breslau und Berlin Literaturwissenschaften und neuere Sprachen Auslandssemester fuhrten ihn nach Uppsala Schweden und London Er promovierte und erwarb in London zusatzlich den Grad eines Bachelor of Art B A 1928 heiratete er Antonie Honigmann Bis 1933 lehrte er als Institutsassistent an der Universitat Breslau und arbeitete nebenher als Lektor fur die Schlesische Funkstunde Sein Habilationsverfahren wurde vom Breslauer Germanisten Paul Merker aus rassistischen Grunden verhindert Nach der Machtubergabe an die Nationalsozialisten 1933 wurde Milch im Zuge der NS Rassengesetze aus seinen Amtern entlassen und musste sich mit Behelfsjobs durchschlagen seine Frau betrieb eine Pension in Wolfshau im Riesengebirge in der sie auch NS Verfolgten Zuflucht gewahrten Zeitweise konnte er auf Schloss Wiepersdorf den Arnim schen Nachlass auswerten und an seinem Buch uber Bettine von Arnim arbeiten Wahrend des Pogroms am 9 November 1938 wurde Milch ins Konzentrationslager Sachsenhausen verschleppt und war seither gesundheitlich angeschlagen Er kam am 14 Dezember wieder frei und emigrierte wider Willen mit seiner Frau im Juni 1939 in die Schweiz von dort weiter nach Grossbritannien 2 Dort arbeitete er als Dozent am University College Exeter und ab 1944 am King s College London 1940 war er fur 7 Monate Zeit als Enemy Alien interniert Nach 1945 kehrte Milch nach Deutschland zuruck fungierte als Verbindungsmann des German Educational Reconstruction Committee G E R dessen Mitgrunder er 1943 gewesen war und wurde 1949 gegen die Widerstande in der Fakultat auf die Professur der deutschen und vergleichenden Literaturgeschichte an der Universitat Marburg berufen die seit dem Tod Max Kommerells 1944 vakant war Im gleichen Jahr grundete er mit 48 anderen Schriftstellerinnen und Schriftstellern darunter Adolf Grimme Erich Kastner und Marie Luise Kaschnitz die Deutsche Akademie fur Sprache und Dichtung 3 Milch starb 1950 im Alter von 47 Jahren in Baden Baden an einer Lungenentzundung Milch beschaftigte sich wissenschaftlich mit dem Barockdichter Daniel von Czepko mit Sophie von La Roche und Bettina von Arnim Werke Auswahl BearbeitenGustav Adolf und der 30 jahrige Krieg Jena 1926 Johanna Schopenhauer Ihre Stellung in der Geistesgeschichte o J o O Gustav Adolf in der deutschen und schwedischen Literatur Breslau 1928 Volltext Daniel von Czepko Geistliche Schriften Berlin 1930 Daniel von Czepko Weltliche Dichtungen Berlin 1932 Christoph Kaufmann Frauenfeld 1932 Arno Holz Theoretiker Kampfer Dichter Berlin 1933 Daniel von Czepko Personlichkeit und Leistung Breslau 1934 Hermann Stehr Seine dichterische Welt und ihre Probleme Berlin 1934 Sophie von La Roche Die Grossmutter der Brentanos Frankfurt a M 1935 Die Einsamkeit 1937 The Story of German Youth 1880 1933 1944 Bettine und Marianne Zurich 1947 Strome Formeln Manifeste Drei Vortrage zur Geschichte der deutschen Literatur im 20 Jahrhundert Marburg 1949 Uber Aufgaben und Grenzen der Literaturgeschichte Mainz 1950 Kleine Schriften zur Literatur und Geistesgeschichte Heidelberg 1957 Czepko Daniel von Werke 1 1963 Czepko Daniel von Werke 2 1963 Die junge Bettine 1785 1811 Ein biographischer Versuch Heidelberg 1968 Die junge Bettine und ihr schwerer Weg in die Menschenwelt Erweiterte Neuausgabe Berlin 2022 ISBN 978 3 945980 64 4 pdfLiteratur BearbeitenMilch Werner In Lexikon deutsch judischer Autoren Band 17 Meid Phil Hrsg vom Archiv Bibliographia Judaica De Gruyter Berlin u a 2009 ISBN 978 3 598 22697 7 S 100 109 Lehrer und Forscher In Die Zeit Nr 18 1950 Nachruf Werner Milch in Internationales Biographisches Archiv 23 1950 vom 29 Mai 1950 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Waltraud Strickhausen Der Wunsch nach Deutschland zuruckzukehren ehrt ihn Der Exilgermanist Werner Milch und die Marburger Neuere deutsche Literatur nach 1945 in Kai Kohler Burghard Dedner Waltraud Strickhausen Hrsg Germanistik und Kunstwissenschaften im Dritten Reich Marburger Entwicklungen 1920 1950 Munchen K G Saur Verlag 2005 S 435 468 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Werner Milch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werner Milch im Munzinger Archiv abgerufen am 11 Juli 2020 Artikelanfang frei abrufbar Milch Werner Johannes Hessische Biografie Stand 21 September 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Waltraud Strickhausen Der Exilgermanist Werner Milch 2005 S 438 Fn 15 Eva Juliane Meschke Gast und Fremdling Jochen Klepper Briefe an Freunde Eckart Verlag Witten 1961 S 182 Sonja Hilzinger Elisabeth Langgasser Eine Biografie 1 Auflage Verlag fur Berlin Brandenburg Berlin 2009 ISBN 978 3 86650 250 5 zu Werner Milch S 251 Michael Assmann Herbert Heckmann Hrsg Zwischen Kritik und Zuversicht 50 Jahre Deutsche Akademie fur Sprache und Dichtung Wallstein Gottingen 1999 S 22 Normdaten Person GND 11704136X lobid OGND AKS LCCN n88623133 VIAF 13074248 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Milch WernerKURZBESCHREIBUNG deutscher Germanist und Literaturhistoriker judischer AbstammungGEBURTSDATUM 16 Januar 1903GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 21 April 1950STERBEORT Baden Baden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Milch Germanist amp oldid 224669664