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Werner Adalbert Collier 14 April 1896 in Burg bei Magdeburg 1 September 1960 in Amsterdam war ein deutsch niederlandischer Mediziner und Biologe mit den Spezialisierungen auf Bakteriologie Virologie und Serologie 1 Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde er wegen seiner Ehe mit einer Halbjudin dazu gedrangt das Robert Koch Institut RKI zu verlassen 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenCollier war der Sohn des Studienrates Albert Collier und wuchs in Burg bei Magdeburg auf Dort besuchte er das humanistische Gymnasium bis zum Abitur und studierte anschliessend Biologie und Medizin an den Universitaten Greifswald Munchen und Paris Cite 1 Im Jahr 1918 promovierte er mit der Arbeit Zur Kenntnis der Oxydasereaktion Morphologie und Wesen der Oxydasegranula am anatomischen Institut der Universitat Greifswald Nach seinem Medizinstudium arbeitete er eine Zeit lang am Georg Speyer Haus in Frankfurt am Main und zog 1925 nach Buenos Aires wo er Malariastudien fur die Venezolanische Regierung betrieb In den Jahren 1926 und 1927 leitete er dort das parasitologische Labor bevor er im Jahr 1928 er als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter an das RKI wechselte 2 Ab Marz 1933 bemuhte sich Collier gezwungenermassen erneut um eine Stellung im Ausland und schied 1935 aus dem RKI aus Das Schicksal der Emigration teilte er mit den RKI Mitarbeitern Hans Loewenthal Werner Silberstein Ulrich Friedemann Walter Levinthal Rochla Etinger Tulczynska Liesebet Lenneberg Alfred Cohn und Ludwig Kleeberg 3 Collier trat seine neue Stelle am Instituut voor praeventive Geneeskunde im niederlandischen Leiden an und wechselte 1937 an das Eijkman Instituut in Batavia auf Jakarta dessen Leitung ihm ubertragen wurde In den Jahren 1941 42 arbeitete Collier in der Lyssa Abteilung am Pasteur Institut in Bandung auf Java Bei der japanischen Besetzung Javas wurde er mit seiner Familie zunachst interniert und konnte erst 1944 seine Arbeit wieder fortsetzen 2 Nachdem Collier inzwischen die niederlandische Staatsburgerschaft angenommen hatte ubernahm er in den 1950er Jahren die Leitung des bakteriologischen Labors in Paramaribo in der Republik Suriname bevor er 1957 in der Abteilung Tropische Hygiene en Geographische Pathologie des Koninklijk Instituut voor de Tropen in Amsterdam angestellt wurde 2 Collier war verheiratet mit Else Hanna Marie Knoller geb am 21 Dezember 1896 aus Berlin Zehlendorf mit der er zwei Tochter bekam Schriften Werke Auswahl BearbeitenZur Kenntnis der Oxydasereaktion Morphologie und Wesen der Oxydasegranula Verlag Greifswald Phil Dissertation 1918 Einfuhrung in die Variationsstatistik mit besonderer Berucksichtigung der Biologie Julius Springer Berlin 1921 ISBN 978 3 662 23805 9 Allgemeine Methoden in Emil Abderhalden Handbuch der biologischen Arbeitsmethoden Methoden der Erforschung der Leistungen des tierischen Organismus Teil 1 Urban amp Schwarzenberg Berlin 1924 Mikroskopischer Nachweis der spirochaeta pallida der Gonokokken und des Erregers des Ulcus molle zusammen mit Alfred Einstein Cohn Urban amp Schwarzenberg Berlin amp Wien 1928 Spezielle Methoden Methoden der Tierhaltung und Tierzuchtung in Emil Abderhalden Handbuch der biologischen Arbeitsmethoden Methoden der Erforschung der Leistungen des tierischen Organismus Spezielle Methoden Band 2 Urban amp Schwarzenberg Berlin 1929 Die Seuchen F Vieweg amp Sohn Braunschweig 1930 Methoden der Spirochatenforschung in Methoden d experimentellen Krebsforschung Urban amp Schwarzenberg Berlin 1932 Seite 748 964 Lasiocampidae Junk Hrsg s Gravenhage 1936 Uber Virulenz und Virulenz Curven zusammen mit H De Roever Bonnet amp J Hoekstrain in Antonie van Leeuwenhoek Journal of Microbiology volume 25 S 113 136 1959 Some data on the immunity of mice to yellow fever virus in Tropical and geographical medicine September 1958 A neurotropic variety of the vaccine strain 17D zusammen mit H De Roever Bonnet und Jellie Hoekstra in Tropical and Geographical Medicine April 1959 Changed virulence of the yellow fever virus vaccine strain 17D by a single mouse passage zusammen mit H De Roever Bonnet und Jellie Hoekstra in Tropical and Geographical Medicine April 1959 Culture of yellow fever virus 17D in ascites of Krebs 2 carcinoma zusammen mit M de WIT in Tropical and Geographical Medicine Oktober 1959Literatur BearbeitenGerrit Arie Lindeboom Dutch medical biography a biographical dictionary of Dutch physicians and surgeons 1475 1975 Amsterdam Pays Bas Rodopi 1984 p 361 ISBN 978 90 6203 676 9 Annette Hinz Wessels Personalentlassungen nach der nationalsozialistischen Machtergreifung In Das Robert Koch Institut im Nationalsozialismus Kulturverlag Kadmos Berlin 2021 S 21ff ISBN 978 3 86599 463 9 Displaced German Scholars A Guide to Academics in Peril in Nazi Germany During the 1930s Wildside Press LLC 1993 S 56 digitalisat Wolfram Fischer Klaus Hierholzer Michael Hubenstorf Peter Th Walther Rolf Winau Exodus von Wissenschaften aus Berlin Fragestellungen Ergebnisse Desiderate Entwicklungen vor und nach 1933 Walter de Gruyter GmbH amp Co KG 2017 S 399 401 digitalisat Weblinks BearbeitenDaten Werner Collier auf gepris historisch dfg deEinzelnachweise Bearbeiten a b Biografische Daten Werner Collier in Bibliotheques d Universite Paris Cite a b c d Personalentlassungen nach der nationalsozialistischen Machtergreifung In Annette Hinz Wessels Das Robert Koch Institut im Nationalsozialismus Kulturverlag Kadmos Berlin 2021 Redaktion Dunkle Vergangenheit klar aufgedeckt in zm online de vom 16 Marz 2009 aufgerufen am 4 Oktober 2022Normdaten Person GND 105515311X lobid OGND AKS VIAF 306194674 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Collier WernerALTERNATIVNAMEN Collier Werner Albert vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutsch niederlandischer MedizinerGEBURTSDATUM 14 April 1896GEBURTSORT Burg bei Magdeburg STERBEDATUM 1 September 1960STERBEORT Amsterdam Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Collier amp oldid 236953793