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Der ehemalige Wasserturm in Hamburg Winterhude steht am nordwestlichen Ende der Hauptsichtachse im Hamburger Stadtpark Der 64 5 m hohe Backsteinbau war der letzte Wasserturm der in Hamburg fur die offentliche Wasserversorgung gebaut wurde Wasserturm Hamburg WinterhudeDatenBaujahr 1916Turmhohe 64 5 mNutzhohe 45 mBehalterart HangebodenVolumen des Behalters 3000 m Stilllegung 1944Ursprungliche Nutzung Stadtische WasserversorgungHeutige Nutzung PlanetariumDenkmalschutz Kulturdenkmal seit 1981WasserturmDie Brunnenanlage vor dem TurmEr wird heute als Hamburger Planetarium genutzt und bietet fur dessen Besucher zudem die Moglichkeit die Aussichtsterrasse in einer Hohe von 42 Meter zu betreten Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 2 Architektur und Technik 3 Nutzung 4 Umbau im Sockelbereich 2015 2017 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEntstehungsgeschichte Bearbeiten nbsp 1932 Bildarchiv HamburgAm Anfang des 20 Jahrhunderts benotigte Hamburg weitere Wasserturme fur eine reibungslose Versorgung Hoher gelegene Stadtteile waren besiedelt worden und es wurden auch hohere Hauser errichtet 1907 schrieben die Wasserwerke daher einen Ideenwettbewerb fur drei neue Wasserturme aus mit den Standorten Uhlenhorst Sternschanze und Winterhude Der Dresdener Architekt Oskar Menzel gewann den Wettbewerb fur den Bau des Wasserturms im Stadtteil Winterhude Die Realisierung verzogerte sich um mehrere Jahre weil der Bau in den gerade in Planung befindlichen Stadtpark eingegliedert werden sollte Schliesslich wurde der Turm von 1912 bis 1915 unter der Bauleitung von Fritz Schumacher erbaut und 1916 in Betrieb genommen Als Standort bestimmte man das nordwestliche Ende der 1400 m langen zum Turm hin ansteigenden Hauptachse des Stadtparks Architektur und Technik Bearbeiten nbsp Luftbild Wasserturm ruckwartige Architektur Kuppel und untere umlaufende Kolonnaden rechts im Bild die Brunnenanlage 2020 53 597222222222 10 008888888889 nbsp nbsp Wasserturm Winterhude Bis auf das Kalksteinpodest besteht das gesamte Gebaude aus rotem Backstein Die kreisrunde Form des Oberteils ist im unteren Bereich zur Frontseite hin rechteckig verlangert Von der Frontseite aus gesehen ergibt sich so ein massiv wirkender Block mit einem kreisrunden Aufsatz Diese Seite die von der Hauptachse des Stadtparks weithin sichtbar ist ist durch Kolossalbogen und Nischen gegliedert Unten verbreitert sich das Bauwerk durch einen mehrere Meter hohen offenen Umgang Nach Osten schliesst sich eine grosse Brunnenanlage an Das Wasser fliesst uber offene Kaskaden an der Turmwand in das tiefer gelegene Becken Stilistisch lasst sich das Bauwerk nicht eindeutig einordnen Es zeigt noch Elemente des wilhelminischen Monumentalstils wie Kuppeldach und Kolossalbogen im Osten Die Backsteinbauweise und sparsam eingesetzte Dekorationselemente sind aber Kennzeichen der Reformarchitektur Als Wassertank diente ein schmiedeeiserner Kugelbodenbehalter Er hat einen Durchmesser von 23 m und fasste ursprunglich 3000 m Wasser Die Nutzhohe betrug 45 m das heisst der hochste Wasserstand lag 45 m uber dem Niveau Damit lag er 62 5 m uber NN und war fur das Hochdruck Netz der Hamburger Wasserversorgung geeignet Vom Fassungsvermogen war dieser der zweitgrosste der Hamburger Wasserturme nach dem Wasserturm im Sternschanzenpark der mit zwei Behaltern zu je 2300 m ausgestattet war nbsp Leerer Wassertank von oben gesehen nbsp Unterseite des WassertanksNutzung BearbeitenAussichtsturmVon Anfang an diente das Gebaude nicht nur zur Wasserversorgung sondern auch als Aussichtsturm Dazu war im rechten grossen Eckpfeiler ein Fahrstuhl eingebaut worden der zur 42 m hohen Aussichtsplattform fuhrte Planetarium siehe Hauptartikel Planetarium Hamburg Ab 1926 begann die Planung fur ein Planetarium in Hamburg Weil die Finanzen fur ein neues Gebaude nicht ausreichten beschloss der Hamburger Senat das Planetarium im Winterhuder Wasserturm einzurichten Dazu waren umfangreiche Umbauten notwendig Im unteren Teil des Turms entstand ein zylindrischer Raum von 22 m Durchmesser mit einer Kuppel zur Projektion des Sternenhimmels 1930 wurde das Planetarium eroffnet WasserversorgungDie ursprunglich zugedachte Funktion konnte der Turm nur 8 Jahre erfullen Schon 1924 wurde er aus dem Netz genommen weil Hochdruck und Niederdrucknetz in Hamburg zusammengeschaltet wurden Der jetzt niedrigere Wasserdruck reichte nicht aus um den Wasserbehalter aus dem Netz heraus aufzufullen Mit einer neu eingebauten Fullpumpe erreichte man dass der Turm jedenfalls als Wasserspeicher nutzbar blieb Bei einem Luftangriff im Jahr 1944 wurden die Hauptrohre zerstort Wegen der hohen Reparaturkosten haben die Wasserwerke nach dem Krieg auf eine Wiederherstellung der Wasseranlage verzichtet Von der Zeit an diente das Bauwerk nur noch als Aussichtsturm und Planetarium Militarische NutzungWahrend des Zweiten Weltkriegs dienten Teile des Gebaudes als Flak Beobachtungsstation und Unterkunfte fur Soldaten 1 AmateursternwarteVon 1970 bis 2002 wurden einige Raume zu beiden Seiten des mittleren Balkons durch die Gesellschaft fur volkstumliche Astronomie e V als Amateursternwarte und Veranstaltungsraum genutzt 2 BucherhalleAb April 1946 war in einem Teil der Ausstellungsraume des Planetariums zunachst als Provisorium gedacht und von 1949 bis 1966 dauerhaft in allen Ausstellungsraumen die Bucherhalle Winterhude untergebracht 3 Umbau im Sockelbereich 2015 2017 Bearbeiten nbsp Umbauarbeiten im Sockelbereich Oktober 2015Der von aussen begrundete Sockel des Turms wurde in den Jahren 2015 bis 2017 so umgestaltet dass ein ebenerdiger Zugang vom Stadtpark aus moglich ist Dabei entstanden auch neue Nutzflachen auf Stadtparkniveau Im September 2015 begannen die Erd und Abbrucharbeiten am Sockel und am Bestandskorper Seit dem 14 Februar 2017 ist das Planetarium wieder geoffnet 4 Siehe auch BearbeitenListe der Wasserturme in Hamburg Wasserversorgung in HamburgLiteratur BearbeitenJens U Schmidt Wasserturme in Bremen und Hamburg Hansestadtische Wasserturme Regia Verlag Cottbus 2011 ISBN 978 3 86929 190 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wasserturm Hamburg Winterhude Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hamburg WasserEinzelnachweise Bearbeiten Geschichte des Planetariums auf der Verlagsseite des Buches Sterne uber Hamburg Manfred Holl Die GvA und das Planetarium Das Ende einer Ara In De Sternkieker Nr 190 2002 ZDB ID 267819 6 S 121 ff Geschichte der Bucherhalle Winterhude Pressemitteilung des Planetariums Hamburg vom 13 Februar 2017 Hamburgs schonste Sterne leuchten wieder planetarium hamburg de abgerufen am 8 Marz 2017 53 597222222222 10 008888888889 Koordinaten 53 35 50 N 10 0 32 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wasserturm Hamburg Winterhude amp oldid 217464245