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Der Wassertransferdruck ist ein Oberflachenbeschichtungsverfahren durch das Objekte vollflachig mit einem Muster oder Dekor uberzogen werden konnen Es funktioniert mit nahezu allen Oberflachen in fast allen zwei und dreidimensionalen Formen selbst wenn die Objekte keine geraden Kanten und Flachen aufweisen Es lassen sich nahezu alle Materialien wie Kunststoff Metall Keramik Leder oder Glas mit dem Wassertransferdruck Verfahren beschichten Als Transfermedium dienen spezielle Filme die in einer grossen Auswahl an Mustern erhaltlich sind z B in Carbon oder Wurzelholzoptik Der Beschichtungsvorgang erfolgt in einem Wasserbad Inhaltsverzeichnis 1 Einsatzgebiete 2 Grundlegenden Materialien zur Anwendung des Wassertransferdruck Verfahrens 3 Beschreibung des Verfahrens 4 Dipper und Washer 5 LiteraturEinsatzgebiete Bearbeiten nbsp PKW Kuhlergrill in Carbon Optik mit Verlauf EffektEines der grossten Einsatzgebiete ist die Automobilindustrie Hier werden beispielsweise Autointerieurteile in Wurzelholz oder Carbon Optik beschichtet Auch in der See Luft und Raumfahrt findet die Technik Anwendung Hier werden z B die Abdeckungen von Cockpitinstrumenten sowie diverse Elemente der Innenausstattung aus Grunden der Gewichtsersparnis entsprechend behandelt Selbst im Mobelbereich in der Haushaltsgerateindustrie und der Buroartikelindustrie findet der Wassertransferdruck heute seine Anwendung nbsp Kugel in Edelholz OptikWassertransferdruck wird auch im Hobby und Privatbereich z B zur Veredelung von Bauteilen fur PKW Zweirader Quads oder von Alltagsgegenstanden immer beliebter Grundlegenden Materialien zur Anwendung des Wassertransferdruck Verfahrens BearbeitenHier ist eine Liste der Materialien die fur den Wassertransferdruck benotigt werden zusammen mit einer Erklarung fur jedes Material Objekt Das zu bedruckende Objekt das eine geeignete Oberflache fur den Wassertransferdruck aufweisen sollte Es kann sich um Kunststoff Metall Glas oder andere Materialien handeln Reinigungsmittel Spezielle Reinigungslosungen die verwendet werden um das Objekt grundlich zu reinigen und von Schmutz Fett oder anderen Verunreinigungen zu befreien Eine saubere Oberflache ist wichtig um eine optimale Haftung und ein hochwertiges Druckergebnis zu gewahrleisten PVA Folie Eine spezielle wasserlosliche Folie die das gewunschte Design tragt und auf der Wasseroberflache schwimmt um den Transfer auf das Objekt zu ermoglichen Wassertransferdruck Aktivator Ein chemisches Losungsmittel das auf die PVA Folie gespruht wird um sie zu aktivieren und den Transferprozess zu starten Der Aktivator lost die Folie auf und ermoglicht es dem Design auf das Objekt ubertragen zu werden Grundierung Eine Schicht die vor dem Wassertransferdruck aufgetragen wird um die Haftung der Farbe zu verbessern und eine gleichmassige Oberflache zu schaffen Die Grundierung wird auf das Objekt aufgetragen und vor dem eigentlichen Druckprozess trocknen gelassen Klarlack Ein transparenter Uberzug der nach dem Wassertransferdruck aufgetragen wird um das Design zu schutzen und ein glanzendes Finish zu erzielen Der Klarlack verbessert die Haltbarkeit des Drucks und verleiht dem Objekt ein professionelles Aussehen Maskierungsmaterial Klebebander oder Abdeckfolien die verwendet werden um bestimmte Teile des Objekts abzudecken und vor dem Druck zu schutzen Sie verhindern dass Farbe oder Wasser in unerwunschte Bereiche gelangen und ermoglichen prazise und saubere Druckergebnisse Wasser Sauberes Wasser wird benotigt um die PVA Folie zu aktivieren und das Design auf die Oberflache zu ubertragen Die Wassertemperatur und Qualitat konnen die Ergebnisse beeinflussen daher ist es wichtig qualitativ hochwertiges Wasser zu verwenden Trocknungsgerat Ein Gerat wie ein Trockenofen oder eine Trockenkammer das verwendet wird um das gedruckte Objekt nach dem Wassertransferdruck Prozess zu trocknen Eine grundliche Trocknung ist wichtig um sicherzustellen dass der Druck vollstandig aushartet und eine lang anhaltende Haltbarkeit aufweist Das Trocknungsgerat kann uber eine kontrollierte Temperatur und Luftstromregelung verfugen um optimale Trocknungsbedingungen zu gewahrleisten Beschreibung des Verfahrens BearbeitenZuerst wird das zu beschichtende Bauteil vorbehandelt indem ein Basislack aufgebracht wird Der Basislack hat zum einen die Funktion die Haftung des Dekors zu erhohen und verleiht dem Bauteil zum anderen eine entsprechende Grundfarbe Denn je nach Dekor bleibt der Basislack partiell sichtbar Dies ermoglicht zusatzlich auch bei gleichem Dekor und unterschiedlicher Basislackierung vielfaltige Variationsmoglichkeiten Im Sinne der Haftverbesserung ist es vorteilhaft wenn der Grundlack noch offen ist also weniger als 24 Stunden alt Der Transferfilm besteht aus zwei Schichten dem kohlenwasserstoffbestandigen aber wasserloslichen Polyvinylalkohol PVA in das die Pigmentierung eingedruckt ist und einem wenige µm dicken kohlenwasserstoffloslichen aber wasserbestandigen Trager der den Film transportierbar macht Nachdem der Basislack auf das Bauteil aufgebracht und angetrocknet ist wird der wasserlosliche Wassertransferdruck Film mit der leicht klebrigen PVA Seite nach unten in einem Tauchbecken auch als Dipper bezeichnet auf der Wasseroberflache abgelegt und je nach Foliendicke 60 bis 180 Sekunden eingeweicht Das Auflegen des Dekor Films erfolgt entweder manuell oder maschinell Das PVA Tragermaterial lost sich dabei in dem 30 C warmen Wasser auf Dann wird der Dekor Film durch den gleichmassigen Auftrag eines speziellen Aktivators primar acetonbasierte Losemittelkombination die auf den Transportfilm und den Pigmentbinder abgestimmt ist aktiviert wobei hauptsachlich der Kunststofftragerfilm auf der Oberseite in Losung geht Der Auftrag erfolgt im Spruhverfahren entweder manuell oder bei den vollautomatischen Anlagen uber Automatikspruhpistolen Bei vollautomatischen Durchlaufanlagen kann der Aktivatorauftrag auch uber ein Walzensystem bereits vor dem Ablegen des Dekor Films auf dem Wasser erfolgen In allen Fallen losen sich durch den Aktivator der Transportfilm die Pigmentebindung und der Grundlack des zu beschichtenden Objektes Nun schwimmt der geloste Dekor Film auf der Wasseroberflache Danach werden die Bauteile unter einem definierten Winkel und mit langsamer Geschwindigkeit durch den Dekor Film in das Wasser getaucht Dabei legt sich das Dekor durch den Eigendruck des Wassers blasenfrei um das Bauteil und wird so auf dieses ubertragen Auch hier stehen je nach Anlagengrosse manuelle oder automatisierte maschinelle Losungen zur Verfugung Die Verbindung des Dekors mit dem Bauteil erfolgt unmittelbar Das Dekor ist jetzt bereits so fest dass eine Beruhrung beim Handling keinen negativen Einfluss mehr hat Anschliessend werden die PVA Reste abgewaschen das Bauteil wird getrocknet und abschliessend mit Klarlack versiegelt Das Dekor ist nun UV bestandig und abriebfest Fur den Waschprozess stehen verschiedene Washer zur Verfugung die jeweils auf die Grosse der eingesetzten Dipper angepasst sind Dipper und Washer Bearbeiten nbsp All In One DipperEin Tauchbecken im Wassertransferdruck wird als Dipper bezeichnet Solche Becken werden vor allem im handwerklichen gewerblichen und industriellen Bereich eingesetzt und bieten die Moglichkeit vom Prototyp uber eine Kleinserie bis zur Grossserie Objekte manuell und voll automatisch zu beschichten Dipper sind in kleinen kompakten Bauformen ab 50 cm Breite bis zu Grossmaschinen mit drei Metern Lange zu erwerben Dipper haben je nach Grosse und Automatisierungsgrad eine Beschichtungsleistung zwischen 4 und 120 m Dekorflache pro Stunde source source source source source Vollautomatischer Tauchprozess beim Wassertransferdruck nbsp Washer als Erganzung zum DipperDer Washer ist die passende Waschsystem Erganzung zu einem Dipper Ein Washer ist ein Gehause ahnlich einer grossen Spulmaschine mit Waschdusen und einem manuell verschiebbaren Waschgitter Die rotierenden Dusen befreien die beschichteten Bauteile rundum von den anhaftenden Polyvinylalkohol Filmresten sodass sie nach dem Trocknen einwandfrei klarlackiert werden konnen Literatur BearbeitenHandbuch fur technisches Produktdesign Springer Berlin 2011 ISBN 978 3 642 02641 6 Wilfried Juling Adolf Schreiner Multimedia Transfer Univ Verl Karlsruhe Karlsruhe 2005 ISBN 3 937300 36 8 https www lackiererblatt de technik technik mit anspruch slider intro 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wassertransferdruck amp oldid 236655444