www.wikidata.de-de.nina.az
Als Wangenschaft auch deutscher Schaft genannt bezeichnet man den holzernen Schaft fruher Handbuchsen der nicht an der Schulter angeschlagen wurde sondern nur an die rechte Wange des Schutzen gehalten wurde Ubernommen wurde er von den geradlinig gearbeiteten Saulen der Armbruste Radschlossgewehre mit typischem WangenschaftGeschichte BearbeitenIm Verlauf des 16 und 17 Jahrhunderts wurde die linke Schaftseite immer starker zu einer schragstehenden Wange ausgearbeitet so dass die Schafte von hinten betrachtet eine dreieckige Form annahmen Diese Wange ragte auch tiefer als der ubrige Schaft hervor Hinter dem Laufende fiel der Schaft in einer Kurve nach unten und ging dann in eine gerade Linie uber Oft fand sich hier eine flache Mulde fur den Daumen der rechten Hand wahrend Mittel Ring und Zeigefinger des Schutzen in die oft halbkreisformig ausgebildeten Mulden des grossen Abzugsbugels griffen der den Abzug vor unbeabsichtigter Beruhrung schutzte Ein weiteres Kennzeichen der meisten Wangenschafte ist ein schmales langes mit einem Schiebedeckel versehenes Fach an der rechten Schaftseite hinter dem Schlossmechanismus Dort bewahrte der Schutze zumeist die Pflaster auf eingefettete Stoff oder Lederstuckchen die beim Laden uber die Mundung gelegt wurden so dass sie die hineingepresste Kugel umhullten Sie schutzten die Zuge des Laufes vor Bleiablagerungen und erlaubten das Laden einer etwas unterkalibrigen Kugel Die grosste Zahl der Waffen mit dieser Schaftform hatten ein Radschloss und dienten der Jagd Prunkvolle Waffen weisen oft Schafte auf die fast vollstandig mit gravierten Einlegearbeiten aus Elfenbein Perlmutt Hirschhorn oder einfachen Rindsknochen uberzogen sind Vor allem in Deutschland und der gesamten Alpenregion erfreuten sich die Radschlossbuchsen mit Wangenschaft noch lange grosser Beliebtheit wahrend parallel schon langst Flinten und Buchsen mit dem Steinschloss gefertigt wurden So weisen die letzten dieser prunkvollen Jagdwaffen Reliefschnitzereien aus dem Barock und Rokoko auf Waren die fruhen Stucke zumeist in Obstholz Birnbaum geschaftet dominierte ab dem Beginn des 18 Jahrhunderts lebhaft gemusterter Walnussbaum Siehe auch BearbeitenSchaft Johann Michael MaucherLiteratur BearbeitenWendelin Boeheim Handbuch der Waffenkunde Nachdr d Ausg Leipzig 1890 Fourier Verlag Wiesbaden 1985 Seite 449 bis 467 und 404 bis 425 ISBN 978 3 201 00257 8 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wangenschaft amp oldid 218280920