www.wikidata.de-de.nina.az
Walter Gustav Herrmann Robert Jankowsky 15 Juni 1890 in Wittingen heute Landkreis Gifhorn 2 Mai 1974 in Darmstadt war ein deutscher Mediziner und Anthropologe Inhaltsverzeichnis 1 Medizinische Forschung 2 Monographien 3 Aufsatze 4 Literatur 5 ReferenzenMedizinische Forschung BearbeitenJankowsky stammte aus einer schlesischen Familie Sein Vater war der Arzt Gustav Albert Jankowsky 1860 1895 1 der sich aus beruflichen Grunden im Jahre 1890 in Wittingen aufhielt Walter Jankowsky war seit 1941 in zweiter Ehe verheiratet mit Elisabeth Mette geb Martelleur 1894 1982 2 Walter Jankowsky studierte an der Schlesischen Friedrich Wilhelms Universitat zu Breslau Medizin und wurde dort 1915 durch Hermann Klaatsch 1863 1916 zum Dr med promoviert In der folgenden Zeit erforschte er an der Universitat Breslau ab 1929 als ausserplanmassiger Assistent am Anthropologischen Institut aus medizinischer Sicht das von der Wissenschaft bis dahin kaum beachtete Phanomen der nichtverwandten Doppelganger Die zu einem grossen Teil schon abgeschlossene Forschungsarbeit war als Habilitationsschrift an der Universitat Breslau vorgesehen Die Habilitation wurde aber von Egon von Eickstedt der ab 1928 erst als Dozent ab 1934 als Professor das Anthropologische Institut leitete aus unbekannten Grunden verhindert Hieraus entwickelte sich am Anthropologischen Institut ab 1931 ein personlicher Wissenschaftsstreit zwischen dem Direktor und dem Assistenten der in der aktuellen medizinhistorischen Literatur auch wegen der damit verbundenen Haltung zum Nationalsozialismus nachgezeichnet wurde Jankowsky war am 1 Marz 1931 Mitglied der NSDAP geworden Walter Jankowsky verliess im Jahre 1931 die Universitat im Streit und wechselte beruflich erst einmal an das Rasse und Siedlungsamt in Breslau Seine Forschung uber das Doppelgangerphanomen hatte er zwischenzeitlich abgeschlossen und die Ergebnisse im Jahre 1934 als inzwischen niedergelassener Facharzt in Breslau und damit als Privatmann publiziert Neben seiner Tatigkeit als Facharzt fur innere Krankheiten bereitete Jankowsky in den Jahren 1939 bis 1945 die Herausgabe einer Biographie von Herman Klaatsch Hermann Klaatsch Sein Lebensbild und sein wissenschaftlicher Nachlass als der letzte Anthropologe aus dessen Kreis vor Zu diesem Zweck wurde nach der umfangreichen Korrespondenz mit der Tochter Klaatsch zahlreiche Originale von Klaatsch nach Breslau ausgeliehen Das Werk ist bis zum Februar 1945 nahezu fertig geworden konnte aber vor Kriegsende nicht mehr veroffentlicht werden die Unterlagen sind zum Teil in Schlesien verblieben 3 Seine Karriere als praktizierender Mediziner mit einer bedeutenden internistischen Praxis in Breslau wurde im Februar 1945 durch die Flucht aus Schlesien nach Hessen jah unterbrochen Nach schwierigen Ubergangsjahren konnte er sich erst in Kassel und spater in Frankfurt eine sichere Existenz bei der Bundesanstalt fur Angestellte erarbeiten und sich ab 1955 in Darmstadt erneut als Arzt niederlassen 4 Zugleich begann Jankowsky auch wieder bei internationalen Tagungen des Bureau international d Anthropologie differentielle in San Remo 1956 und in Amsterdam 1958 Vortrage zur Anthropologie zu halten in verschiedenen Fachzeitschriften zu publizieren und seine teils aus den 1930er Jahren stammenden Beitrage in aktualisierter Form erneut zu veroffentlichen Sein in den letzten Lebensjahren bearbeitetes abschliessendes Werk konnte er aufgrund seines Todes nicht beenden So wurde dieses Manuskript nicht weiter beachtet Monographien BearbeitenUber Wesen und Ursache der Osteomalacie 1922 Die Blutsverwandtschaft im Volk und in der Familie Stuttgart 1934 Abhandlungen aus dem Gebiet der Anthropologie Menschen und Rassenkunde Darmstadt 1962 Abhandlungen aus dem Gebiet der Anthropologie Uelzen 1968Aufsatze BearbeitenWesen und Ursache des kardialen Hydrops In Munchner medizinische Wochenschrift Band 22 1925 S 900 904 Konstitution Korperbau und Rasse in ihrer gegenseitigen Beziehung und Abgrenzung In Anatomischer Anzeiger Band 70 1930 S 470 515 Band 73 1931 S 394 399 Band 74 1932 S 405 414 Beitrag zur Frage der Haarpigmente In Zeitschrift fur rassische Physiologie Band 5 1932 Les bases et les limites de l Anthropologie In Revue anthropologique 1936 S 254 Betrachtungen zur biologischen Vererbungstheorie In Unsere Welt 162 und 183 1941 Die Verwandtschaft zwischen den Menschen In Medizinischer Monatsspiegel Herausgeber Fa Merck AG Darmstadt Heft 5 1960 S 97 102 Genetik und Genealogie In Medizinischer Monatsspiegel Herausgeber Fa Merck AG Darmstadt Heft 5 1973 S 116 121Literatur BearbeitenHeidrun Kaupen Haas Christian Saller Wissenschaftlicher Rassismus Analysen einer Kontinuitat in den Human und Naturwissenschaften Campus Verlag Frankfurt am Main 1999 ISBN 3 593 36228 7 S 24 f Bernhard Wilhelm Matz Die Konstitutionstypologie von Ernst Kretschmer Ein Beitrag zur Geschichte von Psychiatrie und Psychologie des Zwanzigsten Jahrhunderts Dissertation FU Berlin 2002 Hans Christian Harten Uwe Neirich Matthias Schwerendt Rassenhygiene als Erziehungsideologie des Dritten Reichs Bio bibliographisches Handbuch Akademie Verlag 2006 ISBN 3 05 004094 7 S 324 Dirk Preuss Anthropologe und Forschungsreisender Biographie und Anthropologie Egon Freiherr von Eickstedts 1892 1965 Herbert Utz Verlag Munchen 2009 ISBN 978 3 8316 0872 0 S 57 68Referenzen Bearbeiten Geburtsurkunde Heiratsurkunde Briefwechsel Walter Jankowsky Liesbeth Klaatsch 1939 1944 BriefwechselNormdaten Person GND 12539523X lobid OGND AKS VIAF 67427191 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jankowsky WalterALTERNATIVNAMEN Jankowsky Walter Gustav Herrmann Robert vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Mediziner und AnthropologeGEBURTSDATUM 15 Juni 1890GEBURTSORT Wittingen heute Landkreis GifhornSTERBEDATUM 2 Mai 1974STERBEORT Darmstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Jankowsky amp oldid 185202061