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Walter Hohler 11 April 1907 in Hildburghausen 4 Juni 1967 in Hopfgarten war ein deutscher SS Hauptsturmfuhrer und als leitender Zahnarzt im KZ Mauthausen tatig Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Dachauer Prozess 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenWalter Hohler war Sohn eines Landsobersekretars im hessischen Landesbauamt Adam Hohler und dessen Frau Marie 1 Nach dem Abitur ab 1929 eine zahnmedizinische Ausbildung auf den Universitaten in Heidelberg und Frankfurt am Main zu absolvieren Nach seiner Approbation als Zahnarzt im Oktober 1933 eroffnete Hohler eine Privatpraxis in Biblis bei Worms Da ihn dies in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten sturzte war er gezwungen sich von einem Universitatsprofessor Geld zu leihen 1 Am 15 Januar 1933 wurde er Mitglied der SS SS Nr 97 963 Zum 1 Mai 1933 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 2 392 099 2 Nach der Kassenzulassung im Jahr 1936 eroffnete er eine zahnarztliche Praxis in Alsfeld die er bis zum Kriegsbeginn betrieb 1 Am 9 November 1939 wurde Hohler zur Waffen SS nach Berlin eingezogen Hohler wurde allerdings bereits nach einem Monat wieder nach Berlin zum SS Sanitats Ersatz Bataillon zuruckversetzt Anfang Januar 1940 erhielt Hohler eine achtwochige Waffenausbildung bei der Leibstandarte SS Adolf Hitler anschliessend kam er bis Mitte April 1940 nach Prag zu einem SS Sanitats Bataillon fur dessen Truppe er im Sommer 1940 die Zahnstation in Munchen ubernommen haben will Danach war er wieder in seiner Praxis in Alsfeld tatig Im Herbst 1941 nach dem Uberfall auf die Sowjetunion wurde Hohler erneut einberufen und kam uber Berlin zur SS Polizei Division wo er als Truppenzahnarzt an der Ostfront eingesetzt wurde 3 Im Sommer erlitt Hohler eine Nierenentzundung von der er sich nie wieder erholte da er im November 1942 erneut an einer Nieren sowie einer Gallenblasenentzundung erkrankt war wurde er nach dem Aufenthalt in verschiedenen Lazaretten schliesslich als nicht kriegsverwendungsfahig erklart und kam im Februar 1943 als Zahnarzt in das KZ Neuengamme Anfang Dezember 1943 wurde Hohler in das KZ Majdanek bei Lublin versetzt Hier wurde Hohler erstmals mit dem Befehl des Leitenden Zahnarztes des Amtes D III des SS Wirtschafts und Verwaltungshauptamt konfrontiert demzufolge das Zahngold von verstorbenen KZ Haftlingen monatlich nach Berlin geliefert werden musse 3 Ende April 1944 erfolgte Hohlers Versetzung in das KZ Mauthausen wo er am 1 Mai 1944 seinen Dienst als Leiter der zahnarztlichen Station antrat Ende November 1944 kam Hohler in ein Lazarett nach Karlsbad wo er sich im Marz 1945 einer Gallenblasen Operation unterzog 4 Da Ende des Krieges erlebte Hohler in einem Lazarett in Bad Hall wo er als SS Fuhrer am 10 Mai 1945 von Einheiten der US Army festgenommen und in ein Lazarett nach Altotting gebracht wurde Nachdem er aus dem Lazarett entlassen worden war kam er uber die Kriegsgefangenenlager Burghausen und Erding im Juli 1945 als potentieller Kriegsverbrecher nach Dachau wo er im Mauthausen Hauptprozess angeklagt wurde Dachauer Prozess BearbeitenNach Kriegsende wurde er vor einem amerikanischen Militargericht im Mauthausen Hauptprozess Teil der Dachauer Prozesse angeklagt Hohler soll dort Zeugenaussagen zufolge toten Haftlingen das Zahngold entnommen und einmal monatlich nach Berlin gesandt haben Hohler bestritt die Entnahme von Zahngold gab jedoch zu dieses vom Leiter des Krematoriums erhalten und dieses auf Befehl nach Berlin geschickt zu haben Das Gericht befand Hohler fur schuldig und verurteilte ihn am 13 Mai 1946 zum Tode durch den Strang Nach dem Uberprufungsverfahren wandelte der Oberkommandierende der amerikanischen Streitkrafte General Clay das Todesurteil jedoch in eine lebenslange Haftstrafe um Hohler wurde am 5 April 1950 aus dem Kriegsverbrechergefangnis Landsberg entlassen und betrieb anschliessend eine Zahnarztpraxis in Alsfeld Walter Hohler verstarb 1967 in Hopfgarten Literatur BearbeitenGregor Holzinger Hrsg Die zweite Reihe Taterbiografien aus dem Konzentrationslager Mauthausen new academic press Wien 2016 ISBN 978 3 7003 1978 8 Ernst Klee Auschwitz die NS Medizin und ihre Opfer 3 Auflage S Fischer Verlag Frankfurt am Main 1997 ISBN 3 596 14906 1 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Florian Freund Der Dachauer Mauthausenprozess in Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes Jahrbuch 2001 Wien 2001 S 35 66 Weblinks BearbeitenReview and Recommendations of the Deputy Judge Advocate for War Crimes PDF 13 MB zum Mauthausen Hauptprozess bei www jewishvirtuallibrary org 13 16 MB Einzelnachweise Bearbeiten a b c Gregor Holzinger Die zweite Reihe Taterbiografien aus dem Konzentrationslager Mauthausen Wien 2016 S 96 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 16030693 a b Gregor Holzinger Die zweite Reihe Taterbiografien aus dem Konzentrationslager Mauthausen Wien 2016 S 97 Gregor Holzinger Die zweite Reihe Taterbiografien aus dem Konzentrationslager Mauthausen Wien 2016 S 99 PersonendatenNAME Hohler WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher Zahnarzt im KZ MauthausenGEBURTSDATUM 11 April 1907GEBURTSORT HildburghausenSTERBEDATUM 4 Juni 1967STERBEORT Hopfgarten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Hohler amp oldid 235958405