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Walter Chall 28 Oktober 1913 in Charlottenburg 22 September 1933 war ein deutscher Arbeiter und Opfer der NS Diktatur Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Archivarische Uberlieferung 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenChall war ein Sohn des Arbeiters Gustav Chall 1873 1945 und seiner Ehefrau Johanna geb Criee 1877 1963 Er hatte zwei altere Bruder Mitte der 1920er Jahre begann Chall sich politisch in der kommunistischen Bewegung zu engagieren 1928 wurde er Mitglied des Roten Frontkampferbundes RFB und kurz darauf auch der kommunistischen Hauserschutzstaffel Bei den sich seit 1929 verscharfenden politisch motivierten Auseinandersetzungen die in der Spatphase der Weimarer Republik auf den Strassen von Berlin ausgetragen wurden nahm Chall an zahlreichen Kampfen zwischen den Kommunisten und der SA der nationalsozialistischen Strassenkampfkorganisation teil Insbesondere stand Chall im Konflikt mit dem Charlottenburger SA Sturm dem Sturm 33 der den Spitznamen Mordsturm trug Das Amtsgericht Charlottenburg verurteilte Chall mehrfach wegen kleinerer Delikte wie Diebstahlen und grobem Unfug und ordnete seine Unterbringung in einer Fursorgeeinrichtung an Insgesamt wurde er achtmal in der Fursorgeanstalt Lindenhof in Berlin Lichtenberg und im Neanderhaus in Klein Cammin untergebracht Aus ihnen floh er wiederholt Am 29 August 1932 wurde Chall in eine Auseinandersetzung von Kommunisten mit Angehorigen des SA Sturms 33 in der Rontgenstrasse in Berlin Charlottenburg verwickelt bei der der SA Mann Gatschke ums Leben kam Chall wurde anschliessend zusammen mit acht weiteren Kommunisten im Rontgenstrassen Prozess angeklagt Verteidigt wurden die Manner vom Anwalt Hans Litten Nachdem der Beweis erbracht worden war dass die todliche Kugel die Gatschke getroffen hatte von einem SA Angehorigen abgeschossen worden war wurden Chall und die ubrigen Angeklagten im Oktober 1932 freigesprochen Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten ging Chall in den politischen Untergrund Er betatigte sich als Kurier fur die Anfang Marz 1933 verbotene KPD Er hielt sich wahrend des Jahres 1933 in einer Berliner Laubenkolonie verborgen Am 20 September 1933 wurde er dort entdeckt und versuchte zu fluchten wobei er angeschossen wurde und zusammenbrach Es ist ungesichert ob er entkam und sich selbst bei der Polizei meldete oder ob die SA ihn dorthin brachte Gesichert ist dass er im Polizeiburo 130 in der Keplerstrasse landete und von dort in das von der SA als Vernehmungsgebaude benutzte Maikowskihaus 1 gebracht wurde Dort wurde er misshandelt und schwer gefoltert Einige Tage spater wurde seine Leiche in ganzlich verstummeltem Zustand und mit abgehackten Handen von einem Revierforster im Tegeler Forst hinter dem Spandauer Schifffahrtskanal gefunden Der Totenschein gab als Todesursache Schusse in Rumpf und Kopf an Ein von der Berliner Staatsanwaltschaft wegen Challs Tod eingeleitetes Ermittlungsverfahren wurde im Juni 1934 auf Anordnung des preussischen Ministerprasidenten Hermann Goring niedergeschlagen Am 10 Februar 2016 wurde ein Stolperstein am Tegeler Weg 14 zur Erinnerung an Challs Leben und Ermordung verlegt Archivarische Uberlieferung BearbeitenIm Geheimen Staatsarchiv hat sich eine Akte des Preussischen Justizministeriums zu Challs Ermordung erhalten Rep 84a Nr 53359 Ermittlungsverfahren wegen Ermordung des Arbeiters Walter Chall durch SA Leute in der Tegeler Heide Weblinks BearbeitenBiographie bei Stolpersteine BerlinEinzelnachweise Bearbeiten Ehem Volkshaus In www berlin de Abgerufen am 21 Dezember 2022 PersonendatenNAME Chall WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher Arbeiter und Opfer der NS DiktaturGEBURTSDATUM 28 Oktober 1913GEBURTSORT CharlottenburgSTERBEDATUM 22 September 1933 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Chall amp oldid 231857170