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Waldemar Reuter 12 Mai 1873 in Broacker 29 Januar 1950 in Gravenstein war ein deutscher Arzt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrenamtliches Engagement 3 Familie 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWaldemar Reuter war ein Sohn das Broacker Pastoren und Propstes Ludwig Reuter 25 August 1836 in Kopenhagen 12 September 1905 in Broacker und dessen Ehefrau Anna geborene Dithmer 18 Mai 1839 in Finis 25 Februar 1914 in Gravenstein Der Grossvater vaterlicherseits war der Orgelbauer Andreas Peter Wilhad Reuter Der Grossvater mutterlicherseits namens Lorenz Dithmer 1806 1873 besass eine Ziegelei in Ekensund Reuter verbrachte die Kindheit in Broacker Von 1885 bis 1889 ging er auf ein Gymnasium in Hadersleben und anschliessend bis 1894 auf eines in Flensburg Das folgende Medizinstudium absolvierte er an Universitaten in Tubingen Munchen Berlin und Kiel In Tubingen wurde er 1894 Mitglied der Tubinger Burschenschaft Derendingia 1 In seiner Dissertation 1889 in Kiel schrieb er Beitrage zu den Untersuchungen uber die spontane Gradestreckung der rachitischen Unterschenkelverkrummung Danach arbeitete er bis Lebensende als niedergelassener Arzt mit eigener Praxis in Gravenstein Er unterbrach dies nur aufgrund des Ersten Weltkriegs wahrend dem er als Stabsarzt tatig war Ehrenamtliches Engagement BearbeitenReuter engagierte sich neben der Tatigkeit als Arzt als Vorsitzender des Gravensteiner Schulvereins und in der Nordschleswigschen Gemeinde der evangelisch lutherischen Landeskirche Schleswig Holsteins Die Gemeinde galt als Freigemeinde und hatte die Verantwortung fur die Pastorate der Landgemeinden Die deutschen Pastoren der vier Stadte unterstanden der danischen Volkskirche Wahrend einer Zeit in der politische Auseinandersetzungen den Zusammenhalt der Gemeinde bedrohten ubernahm Reuter 1938 deren Vorsitz und ubernahm die Vermittlung zwischen den Konfliktparteien Die Pastoren schlossen sich der Bekennenden Kirche an die Gemeindemitglieder offiziell der von den Deutschen Christen Kirchenleitung in Kiel auf deren Hilfe sie angewiesen war Die Gemeinde hatte 1934 postuliert dass ein Bekenntnis zu Gott nicht getrennt werden konne von einem Bekenntnis zum Volkstum Reuter durfte daher als Gemeindevorsitzender ein politischer Mitlaufer gewesen sein Wahrend das Fuhrungspersonal der Volksgruppe oder Pastoren kurz nach Kriegsende inhaftiert oder interniert wurden Reuter jedoch nicht ist davon auszugehen dass er politisch nicht im Sinne der Nationalsozialisten aktiv wurde Stattdessen entwickelte er sich anschliessend zu einer wichtigen Personlichkeit der deutschen Minderheit der Region Bei Kriegsende verlor die deutsche Bevolkerung samtliche kirchlichen und schulischen Organisationen Reuter ubernahm als Vorsitzender der Nordschleswigschen Gemeinde deren Wiederaufbau Kurz vor Lebensende verhandelte er in Kopenhagen und erhielt drei von sieben beschlagnahmten Pastorate zuruck Dies ermoglichte den Neubeginn der kirchlichen Einrichtungen in der Region Ab dem Juli 1945 setzte sich Reuter fur den Beibehalt des deutschen Schulunterrichts ein Am 1 August 1945 gehorte er zu den Grundungsmitgliedern des Deutschen Schul und Sprachvereins fur Nordschleswig und ubernahm dessen Vorsitz Fur einige Zeit trat er als Gemeindevorsitzender zuruck Der Grund hierfur war die Verargerung uber Martin Niemoller Dieser hatte in Kopenhagen vorgeschlagen kirchliche und kulturelle Belange somit insbesondere das Schulwesen voneinander zu treffen Reuter furchtete dass dies den Fortbestand der deutschen Minderheit in Frage stellen konne Bis Lebensende erwirkte er die Freigabe fur 13 Schulen die teilweise noch zu seinen Lebzeiten offneten Reuter beteiligte sich basierend auf den Grundlagen des Haderslebener Kreises an den Vorbereitungen fur eine Erklarung die die deutsche Minderheit am 22 November 1945 abgab Darin erklarten sich die Bewohner loyal gegenuber dem danischen Staat und akzeptierten erstmals den 1920 festgelegten Grenzverlauf Auf dieser Basis entstand der Bund deutscher Nordschleswiger Reuter beteiligte in dem bis 1947 geschaftsfuhrenden Arbeitsausschuss der 1947 durch einen Hauptvorstand abgelost wurde Der Vorstand beschloss bei der Folketingswahl 1947 mit einem parteilosen Kandidaten der deutschen Minderheit anzutreten Reuter ubernahm diese Aufgabe und erhielt 7464 Stimmen mit denen er kein Mandat gewinnen konnte Bei seinem Tod galt Reuter als eine der fuhrenden Personlichkeiten der deutschen Bevolkerung Nordschleswigs der Deutsche und Danen Respekt entgegenbrachten Familie BearbeitenReuter heiratete am 31 Mai 1901 in Goddeckenrode Mally Meta Agnes Bremer 20 Juli 1879 in Wehre 13 Juni 1962 in Hamburg Seine Ehefrau war eine Tochter des Domanenpachters Friedrich Anton Heinrich Bremer 1835 1888 und dessen Ehefrau Auguste Wilhelmine geborene Dammass 1835 1884 Das Ehepaar Reuter hatte drei Tochter und zwei Sohne Literatur BearbeitenDieter Lohmeier Reuter Waldemar in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 9 1991 ISBN 3 529 02649 2 Seite 314 316 Einzelnachweise Bearbeiten Mitglieder Verzeichnis der Burschenschaft Derendingia zu Tubingen 1967 Stammrollen Nr 262 Normdaten Person GND 1156313783 lobid OGND AKS VIAF 1150152451233006650003 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reuter WaldemarKURZBESCHREIBUNG deutscher ArztGEBURTSDATUM 12 Mai 1873GEBURTSORT BroackerSTERBEDATUM 29 Januar 1950STERBEORT Gravenstein Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Waldemar Reuter amp oldid 193865821