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Der Warmedurchlasswiderstand R fruher 1 L displaystyle 1 Lambda ist der Widerstand den ein homogenes Bauteil oder bei mehrschichtigen Bauteilen eine homogene Bauteilschicht dem Warmestrom bei einer Temperaturdifferenz von 1 Kelvin auf einer Flache von 1 m zwischen seinen Oberflachen entgegensetzt Er ist der Kehrwert des Warmedurchlasskoeffizienten Warmedurchlasszahl Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Berechnung 3 Anwendung 4 Warmedurchlasskoeffizient 4 1 Herleitung des Warmedurchlasskoeffizienten 5 Durchlasswiderstand und Durchgangswiderstand 6 Siehe auch 7 Quellen 8 Normen 9 WeblinksDefinition BearbeitenDer Warmedurchlasswiderstand charakterisiert das Verhaltnis der Dicke zur Warmeleitfahigkeit eines Bauteils und ist definiert als Kehrwert des Warmedurchlasskoeffizienten 1 Je hoher der Warmedurchlasswiderstand desto besser ist die Warmedammeigenschaft des Bauteils oder einer Schicht Berechnung BearbeitenDer Warmedurchlasswiderstand errechnet sich aus dem Quotienten der Dicke d und der Warmeleitfahigkeit Warmeleitzahl l displaystyle lambda nbsp des Materials eines homogenen Bauteils Bei Bauteilen aus mehreren homogenen Schichten addieren sich deren Einzelwiderstande R d l displaystyle R frac d lambda nbsp bzw R d 1 l 1 d 2 l 2 d n l n d l displaystyle R frac d 1 lambda 1 frac d 2 lambda 2 ldots frac d n lambda n sum left frac d lambda right nbsp Die Masseinheit hierfur ist m K WFur nicht homogene Bauteile wird auf Ebene des Warmedurchgangswiderstandes ein Naherungsverfahren Mittelwertbildung aus einem oberen und einem unteren Grenzwert angewendet 2 Dieses beachtet die Warmeleitungen an den Baustoffgrenzen und ermoglicht eine ausreichend genaue Ermittlung des sich uber das Gesamtbauteil einstellenden Warmedurchlasswiderstandes Genormt ist das Berechnungsverfahren in ISO 6946 2018 03 Abschnitt 6 7 2Anwendung BearbeitenIn der Norm DIN 4108 und Gesetzgebung zum Warmeschutz sind zum einen Anforderungen bezuglich des Warmedurchlasswiderstandes fur einzelne Bauteile vorgegeben zum anderen fliesst er in die Berechnung des U Wertes fruher k Wert der Gebaudehullflachen ein mit dem der Energiebedarf eines Gebaudes errechnet werden kann Warmedurchlasskoeffizient BearbeitenDer Warmedurchlasskoeffizient auch Warmedurchlasszahl nach DIN 4108 1 L displaystyle Lambda nbsp heute ohne Formelzeichen ist der Kehrwert des Warmedurchlasswiderstands Der Warmedurchlasskoeffizient ergibt sich aus der stoffbezogenen Warmeleitfahigkeit l displaystyle lambda nbsp welche durch die entsprechende Schichtdicke d des Materials geteilt wird L 1 R l d displaystyle Lambda frac 1 R frac lambda d nbsp Die Masseinheit hierfur ist W m K Der Warmedurchlasskoeffizient gibt die Warmemenge in Joule je Sekunde J s das ist die Warmeleistung in Watt an welche durch 1 m eines Stoffes mit einer bestimmten Dicke d hindurchgeht wenn der Temperaturunterschied der beiden Oberflachen 1 Kelvin betragt Je hoher der Warmedurchlasskoeffizient desto schlechter ist die Warmedammeigenschaft der Schicht Herleitung des Warmedurchlasskoeffizienten Bearbeiten Der Warmedurchlasskoeffizient kann uber die Integration der Differenzialgleichungen der Warmestromdichte q displaystyle q nbsp q l d 8 d x und d 2 8 d x 2 0 displaystyle q lambda frac mathrm d theta mathrm d x quad text und quad frac mathrm d 2 theta mathrm d x 2 0 nbsp zu q x l 8 C displaystyle q cdot x lambda cdot theta C nbsp C displaystyle C nbsp ist hier Integrationskonstante und weiter zu q l d 8 1 8 2 displaystyle q frac lambda d left theta 1 theta 2 right nbsp mit D 8 1 displaystyle Delta theta 1 nbsp hergeleitet werden 1 Der Warmedurchlasskoeffizient ist gleich der Warmestromdichte q fur eine Temperaturdifferenz von 1k zwischen den Bauteiloberflachen und damit ein Mass fur den Durchgang von Warme durch eine homogene Materialschicht bestimmter Starke wenn beide Seiten eine Temperaturdifferenz von 1 Kelvin aufweisen Der Warmedurchlasskoeffizient in W m K ist ein spezifischer Kennwert eines Materials einer bestimmten Dicke d Durchlasswiderstand und Durchgangswiderstand BearbeitenDie Addition der gesamten Warmedurchlasswiderstande von Stoffschichten eines Bauteils und der Warmeubergangswiderstande beide Aussenseiten ergibt den Warmedurchgangswiderstand Gesamtwiderstand der Warmewanderung von einer zur anderen Seite Warmedurchgangswiderstand Warmedurchlasswiderstande Warmeubergangswiderstande Siehe auch BearbeitenWarmedurchgangQuellen Bearbeiten a b Lutz Jenisch Klopfer Freymuth Krampf Lehrbuch der Bauphysik Stuttgart 1989 S 147ff W M Willems K Schild S Dinter Handbuch der Bauphysik Teil 1 Wiesbaden 2006 S 2 17fNormen BearbeitenEN ISO 6946 Bauteile Warmedurchlasswiderstand und Warmedurchgangskoeffizient Berechnungsverfahren EN ISO 7345 als DIN 1996 01 Warmeschutz Physikalische Grossen und Definitionen EN ISO 9346 Warmeschutz Stofftransport Physikalische Grossen und DefinitionenWeblinks BearbeitenM Reick S Palecki Auszug aus den Tabellen und Formeln der DIN EN ISO 6946 Institut fur Bauphysik und Materialwissenschaft Universitat GH Essen Stand 10 1999 Webdokument PDF 168 KB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Warmedurchlasswiderstand amp oldid 234254500