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Vredewolt ist eine wust gefallene mittelalterliche Siedlung bei Hettensen in Niedersachsen die etwa vom 12 bis zum 15 Jahrhundert bestand Als einziger baulicher Rest hat sich ein Teil des Kirchturms der fruheren Wehrkirche erhalten Kirchenruine Vredewolt Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Beschreibung 1 1 Siedlung 1 2 Kirche 2 Geschichte 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage und Beschreibung BearbeitenDie Wustungsstelle befindet sich 2 6 Kilometer westnordwestlich von Hettensen im Staatsforst Hardegsen im Quellgebiet der Schwulme Siedlung Bearbeiten nbsp Der fruhere Siedlungsbereich heute bewaldetVon der Siedlung sind nur wenige Relikte wie Hohlwegspuren erhalten geblieben Auf einer Flache von etwa 180 140 Meter finden sich noch Siedlungsspuren Kirche Bearbeiten Von der Kirche sind noch drei Seiten des Kirchturmes bis etwa 12 Meter Hohe erhalten sowie der Schuttberg des Kirchenschiffs Der Kirchturm mass etwa 6 mal 6 Meter und hatte unten eine Mauerstarke von etwas uber einem Meter Das Erdgeschoss des Turmes ist verschuttet daruber sind an den Lochern und Mauerabsatzen fur die ehemaligen Balkenlagen noch vier Geschosse sowie der Ansatz eines funften Geschosses zu erkennen so dass eine Gesamthohe von etwa 18 bis 19 Meter angenommen werden kann Der Turm besitzt statt Fenstern auf der West und Sudseite schmale Mauerschlitze die den Wehrcharakter der Kirche verdeutlichen Die Gesamtlange der Kirche betrug etwa 17 Meter Das Kirchenschiff hatte die gleiche Breite wie der Turm und einen geraden Ostabschluss 1 Die Wehrkirche war zusatzlich mit einem heute noch gut erkennbaren Graben mit einer Ausdehnung von 65 55 Meter umwehrt der wahrscheinlich auf der Innenseite durch Palisaden oder eine ahnliche Befestigung verstarkt war Innerhalb des Grabens befinden sich ausser der Kirchenruine noch einige Hugel an deren Stellen moglicherweise fruher Gebaude gestanden haben nbsp Infotafel an der Kirche nbsp Der Graben um die Kirche nbsp Kirchturm nbsp Innenbereich des Kirchturms nbsp Hohlweg nahe der WustungGeschichte BearbeitenDie Siedlung wurde 1318 erstmals als Vredewolt erwahnt Spater wurde sie auch als Freyenwalde Friedenwald Freudenwald oder Friwohle bezeichnet Wann die Siedlung wust fiel ist nicht bekannt Einige Angaben sprechen davon dass sie in den Fehden der Gottinger mit den Hardegsern 1466 bis 1486 zerstort wurde Im Jahre 1354 bestand sie noch denn aus der Zeit ist eine beabsichtigte Verpfandung des Dorfes von den Herren von Rosdorf an die von Adelebsen schriftlich uberliefert Das Amtsregister von Hardegsen spricht im Jahre 1586 davon dass die Hettenser den Wiesenzins von der wusten Dorfschaft Freyenwalde entrichtet hatten In den Kirchenbuchern von Ellierode in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts ist ebenfalls vermerkt dass Friwohle zu dem Zeitpunkt nicht mehr existierte Gegen die These der Aufgabe der Siedlung zur Zeit der Stadtefehde 1466 1486 spricht die Nennung der Kirche Fredewolt aus dem Jahre 1519 Unter Annahme der Existenz der Siedlung zu diesem Zeitpunkt lasst sich vermuten dass der Ort durch den Braunschweiger Herzog Heinrich den Jungeren am 3 August 1553 zerstort wurde Seine Absicht bestand darin in das Furstentum Gottingen einzudringen und den Bewohnern den Treueid abzunehmen Eine andere Betrachtungsweise geht von einem anderen Grund aus und greift auf das Beispiel der Fehlsiedlungstheorie zuruck Danach wurde die Siedlung aufgrund der schlechten Bodenbeschaffenheit von den Bewohnern aufgegeben Die Boden bestehen vorwiegend aus Gestein Lehm Ton und Sand Ackerbau war nur bedingt moglich die Bauern waren daher auf Viehzucht angewiesen was auf langere Zeit sich als unrentabel herausstellte Siehe auch BearbeitenListe der Baudenkmale in HardegsenLiteratur BearbeitenDieter Kirchner Versuch einer Rekonstruktion des Ortsgrundrisses der Wustung Friwole Vredewolt Gem Hardegsen Kr Northeim mit Hilfe von Handbohrungen in Gottinger Jahrbuch 1978 S 67 91 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vredewolt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wustung im Denkmalatlas Niedersachsen Wustung Friwole bei erkundungspunkte hardegsen de Wustung Friwohle bei offensen de Die wust gefallene Ortschaft Vredewolt mit LageplanEinzelnachweise Bearbeiten Erhard Kuhlhorn Historisch Landeskundliche Exkursionskarte von Niedersachsen Blatt Moringen Erlauterungsheft Kommissionsverlag August Lax Hildesheim 1976 S 146ff ISBN 3 7848 3624 051 622176495 9 7525227069444 Koordinaten 51 37 19 8 N 9 45 9 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vredewolt amp oldid 237045530