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Die Villa Gregoriana ist eine weitlaufige Parkanlage in Tivoli bei Rom die antike romische Elemente mit einer romantischen Gartenanlage verbindet Der Wasserfall des Flusses Aniene sturzt in der Villa 120 Meter in die Tiefe Der Park wird seit dem Jahr 2002 durch den italienischen Fondo Ambiente Italiano Stiftung fur Denkmal und Umweltschutz verwaltet und ist zu besichtigen Ansicht des Vestatempels und des Wasserfalls in einem Gemalde von Christian Wilhelm Ernst Dietrich 1750 Wasserfall an der Grotte der SirenenSpazierwege in der Villa GregorianaUberreste der romischen Villa von Manlius Vopiscus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Arbeiten durch Gregor XVI 1 2 Das Wasserkraftwerk 2 Beschreibung 2 1 Valle dell Inferno Teufelstal 2 2 Die Akropolis 3 Heutige Nutzung 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenGeschichte BearbeitenDas antike Tibur heute Tivoli stellte eine wichtige strategische Position als Durchgangsstation fur alle die von Osten kommend dem Flusslauf des Aniene folgten um in die Tiberebene und nach Rom zu gelangen Von der Akropolis von Tivoli aus konnte das gesamte Anienetal uberwacht werden Kurz vor dem Wasserfall entstand eine erste gebuhrenpflichtige Brucke uber den Aniene Die Position Tiburs ermoglichte trotz der schwierigen geographischen und hydrologischen Lage den Bau erster wassertechnischer Anlagen im 2 Jahrhundert v Chr Dazu gehorten zwolf Anlagen wie Graben Kanale Schleusen und Aquadukte sowie Brucken und Wassermuhlen die alle den Aniene entweder eindammen oder nutzen sollten Einige davon waren im 19 Jahrhundert noch in Betrieb 1 Zu Zeiten der romischen Republik wurden mehrere Villen im Anienetal gebaut wie z B die Villa von Manlius Vopiscus die im Jahr 106 von einer grossen Uberschwemmung des Aniene wieder zerstort wurde und deren Ruinen sich in der Villa Gregoriana befinden Die Arbeiten durch Gregor XVI Bearbeiten Die Parkanlage der Villa Gregoriana geht auf eine Initiative Papst Gregors XVI zuruck der im 19 Jahrhundert die Notwendigkeit sah Tivoli vor den zerstorerischen Fluten des Aniene zu schutzen und gleichzeitig das Nutzliche mit dem Asthetischen zu verbinden versuchte Bereits die Brunnenanlagen der Villa d Este aus der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts nutzten die Wasser des Aniene dank eines Kanals der unterhalb der Stadtmauern verlief Dieser Kanal war jedoch weder gedacht noch geeignet um als Uberlauf fur ein eventuelles Hochwasser zu dienen Der Bau der Villa Gregoriana sollte diesem Mangel entgegenwirken Papst Gregor XVI liess nach der schweren Flutkatastrophe von 1826 weitere neue Kanale und Uberlaufe unter dem Monte Catillo anlegen die den Aniene von der Stadt Tivoli fernhalten sollten Im herkommlichen Flussbett sammelte sich das Wasser das nicht uber die neuen Umleitungen ablaufen konnte und es wurde weiterhin fur zivile und industrielle Zwecke genutzt Papst Gregor XVI stattete diesen Flussteil mit der Ponte Gregoriana aus Die Ruinen der ehemaligen Villa des Manlius Vopiscus wurden freigelegt und die einzelnen Elemente in die Gartenanlage integriert die mit Treppchen Wegen Durchgangen sowie neuartigen Pflanzen und Essenzen ausgestattet wurde Die Arbeiten wurden im Jahr 1835 fertiggestellt und die Villa eingeweiht 2 Das Wasserkraftwerk Bearbeiten Im Jahr 1886 wurde der Aniene unterhalb des Wasserfalls in einem kunstlichen Becken zur Produktion elektrischer Energie aufgefangen 3 Kalkkonkretionen und Hohlen im Gestein lassen auf den fruheren Lauf des Aniene schliessen Beschreibung BearbeitenValle dell Inferno Teufelstal Bearbeiten Die Villa Gregoriana befindet sich in einer steilen Schlucht die den Namen Valle dell Inferno Teufelstal tragt und die vom Aniene unterhalb der antiken Akropolis von Tivoli in den porosen Kalktuff geschnitten wurde Der Fluss sturzt hier 120 Meter in die Tiefe Von den ursprunglich vier Sturzen sind heute zwei ubrig geblieben Die Akropolis Bearbeiten Die Akropolis oberhalb des Valle dell Inferno beherbergt zwei Tempel einen Rundtempel der in das 2 Jahrhundert v Chr datiert und einen Pseudoperipteros aus der 1 Halfte des 1 Jahrhunderts v Chr 4 Die Zuweisung der Tempel ist umstritten vorgeschlagen wurden Vesta Albunea und Tiburnus Die Parkanlage mit den romischen Tempeln den Wasserfallen den Resten romischer Villen und den gartnerischen Arbeiten findet sich in zahlreichen Landschaftsgemalden die Tivoli zum Thema haben wieder Im ausgehenden 18 Jahrhundert wurde Tivoli aufgrund dieser Besonderheit zu einer der Stationen der romantischen Grand Tour Heutige Nutzung BearbeitenDer Park der im Besitz des italienischen Staates ist wurde im Jahr 2002 dem FAI Fondo per l Ambiente Italiano treuhanderisch ubergeben Der FAI hat die damals stark verfallene Anlage restauriert und sie im Jahr 2005 fur den Publikumsverkehr geoffnet Der Park ist vom Ortszentrum in Tivoli aus zuganglich und kann gegen Eintrittsgebuhr ganzjahrig besichtigt werden Literatur BearbeitenCarlo Fea Considerazioni storiche fisische geologiche idrauliche architettoniche economiche critiche sul disastro accaduto in Tivoli il 16 novembre 1826 Rom 1828 Don Francesco Massimo Relazione storica del traforo del Monte Catillo in Tivoli per l inalveazine del fiume Aniene Rom 1838 Gaetano Moroni Dizionario di erudizione storico ecclesiastica Vol 75 Venedig 1855 S 120 ff L Borromeo Dina Hrsg Il libro del FAI Mailand 2005 S 225 239 FAI Fondo per l Ambiente Italiano Parco Villa Gregoriana Mailand 2008 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Villa Gregoriana Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Parco Villa Gregoriana englisch Parco Villa Gregoriana italienisch Anmerkungen Bearbeiten Laut Carlo Fea Rom 1828 Filippo Alessandro Sebastiani Viaggio a Tivoli antichissima citta latino sabina fatto nel 1825 S 529 532 1892 ermoglichte diese Wasserkraftanlage Centrale dell Acquoria erstmals elektrische Energie von Tivoli bis zur romischen Porta Pia zu transportieren Eine detaillierte Bauaufnahme findet sich bei Richard Delbruck Hellenistische Bauten in Latium II 1 Strassburg 1912 S 11 22 Normdaten Geografikum GND 4825372 8 lobid OGND AKS 41 965556 12 801389 Koordinaten 41 57 56 N 12 48 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Villa Gregoriana amp oldid 229196296