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Verweile Wanderer ist ein Horspiel von Gunter Eich das am Sonntag dem 18 November 1951 nach heutigem Uberkommen der Volkstrauertag vom SDR unter der Regie von Paul Land gesendet wurde 1 Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Produktionen 3 Rezeption 4 Literatur 4 1 Verwendete Ausgabe 4 2 Sekundarliteratur 5 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenIn diesem Memento mori wird vier Toter gedacht Wahrend des Lesens einer jeden der vier Grabinschriften wird der verweilende Wanderer zum Gebet und zur Besinnung gemahnt Die Bauerin Lena eigentlich Magdalena Maria Josefa Brenninger 14 Marz 1800 5 August 1875 weiss wohl dass ihr gleichaltriger geliebter Ehemann Christian am 10 Juli 1855 in Singapur gestorben sein muss Ein Herumtreiber war er gewesen der uberall und nirgends sein Gluck machen wollte Vergeblich Nun kurz vor ihrem Tode wahnt Lena der Geliebte kame nach dreissig Jahren Abwesenheit und nahme sie mit in die weite Welt hinaus Lena die mit ihrem nicht anwesenden Manne Zwiesprache halt ist mit jeder seiner Verfugungen von vornherein einverstanden Nur mit dem Liebsten zusammen sein mochte sie weiter nichts So will sie Haus Hof und Kinder an Christians Seite verlassen Ein Fremder ist im Gasthof am 12 Juni 1831 verstorben nachdem ihn unterwegs der Schlag geruhrt hatte Aus der Hinterlassenschaft des alleinstehenden beguterten Reisenden konnte die dankbare Gemeinde das Kirchendach reparieren und eine Schule erbauen lassen Nach Ankunft der Extrapost war der Arzt zu dem Fremden gerufen worden Der Mediziner hatte keine Hoffnung fur den Sterbenden gehabt Drei Tagesreisen von zu Hause entfernt fuhlt sich der Fremde in dem Gasthofsbett alleingelassen Dabei wartet zu Hause keiner auf ihn So will er sich Nachstenliebe von der Magd und vom Hausknecht erkaufen Der Reiche wird von den zwei Armen abgewiesen Die Magd will fur den Sterbenden aber beten Die Jungfer Hilde Hohmann 5 Januar 1820 19 Oktober 1851 hatte kein Gluck im Leben Die alleinstehende Inhaberin eines bescheidenen Gemischtwarenladens sehnt sich nach ihrem Prinzen Der kommt nicht Aber Franz eines Raububerfalls wegen vor kurzem noch im Gefangnis gesessen spielt den neuen Kunden schleicht sich bei Hilde ein und bringt sie ihres vermeintlichen Geldes wegen um Der Komponist Ferdinand Brunn 5 September 1824 18 Juli 1887 hat sich von der Frau Sabine den Kindern Christoph und Thea sowie der Welt zuruckgezogen Unter dem falschen Namen Herr Martin lebt der ungluckliche Musiker verarmt im alten Torfhaus ein wenig abseits von einem einsamen Bauerndorf Der Komponist ist jahrzehntelang schon auf der Suche nach jener Musik die kein Menschenmund singen kann die auf keiner Saite erklingt die keine Taste und kein Griff erreicht 2 Der Kapellmeister der die mittelmassigen Werke Herrn Martins kennt dringt als Einziger nach vierzig Jahren zum verborgenen Torfhaus vor Der ungebetene Besucher fordert den Musiker auf alle schlechten Notenhandschriften ins Feuer zu werfen Das Lebenswerk Stosse Papiers brennt wie Zunder Das Feuer greift auf das Torfhaus uber Herr Martin kommt in den Flammen um Zuvor hatte der Musiker in dem Besucher seinen Engel vermutet 3 Der Besucher hatte das bestatigt und relativiert er inkarniere auch noch Leben und Tod des Einsiedlers Ein Blatt mit wenigen Takten darauf war geblieben das Lied ohne Worte 4 Herr Martin hatte gehofft wenigstens das eine Blatt werde von ihm ubrigbleiben Der Besucher muss ihn enttauschen Vielleicht wird die Melodie auf dem Blatt einst einem andern zufliegen und also unter fremden Namen weitergegeben werden Einen Trost hatte Herr Martin im Sterben gehabt Gute hatte aus den Augen des Engels gestrahlt der ihn in den Tod gefuhrt hatte Produktionen Bearbeiten18 November 1951 SDR Regie Paul Land Es sprachen Elsa Pfeiffer die Lena Walter Kottenkamp den Christian Hans Mahnke den fremden Gast Marianne Simon die Magd Max Weber den Hausknecht Edith Heerdegen die Hilde Hohmann Harald Baender den Raubmorder Franz Theodor Loos den Musiker Martin und Kurt Haars den Besucher 2 November 1954 SWF 23 Oktober 1965 ORF Tirol 5 Rezeption BearbeitenWagner gibt eine Vorankundigung des Horstucks aus dem Funkkurier fur die Woche der Ursendung wieder Darin heisst es Wie der Tod so im Verhalten des Menschen sich darstellt und selbst zu einer Offenbarung des Lebens wird wobei der Tod selbst eine unausgesprochene Erscheinung bleibt eine negative Gebarde des Lebens 6 Des Weiteren weist Wagner auf die Besprechung Lebensillusion und Wirklichkeit im Evangelischen Pressedienst Kirche und Rundfunk vom 3 Dezember 1951 hin 7 Piontek der in seinem Beitrag das umfangliche Horspielwerk Gunter Eichs durchweg in hohen Tonen lobt moniert in Watte verpackt Der Autor habe dem Stuck nicht die sonst doch vorherrschende Dringlichkeit 8 verliehen Literatur BearbeitenVerwendete Ausgabe Bearbeiten Gunter Eich Verweile Wanderer 1951 S 553 581 in Karl Karst Hrsg Gunter Eich Die Horspiele I in Gesammelte Werke in vier Banden Revidierte Ausgabe Band II Suhrkamp Frankfurt am Main 1991 ohne ISBNSekundarliteratur Bearbeiten Heinz Piontek Anruf und Verzauberung Das Horspielwerk Gunter Eichs 1955 S 112 122 in Susanne Muller Hanpft Hrsg Uber Gunter Eich Suhrkamp Frankfurt am Main 1970 edition suhrkamp 402 158 Seiten ohne ISBN Hans Ulrich Wagner Gunter Eich und der Rundfunk Essay und Dokumentation Verlag fur Berlin Brandenburg Potsdam 1999 ISBN 3 932981 46 4 Veroffentlichungen des Deutschen Rundfunkarchivs Bd 27 Einzelnachweise Bearbeiten Karst S 804 9 Z v u Verwendete Ausgabe S 579 20 Z v o Verwendete Ausgabe S 579 13 Z v u Verwendete Ausgabe S 581 3 Z v o Wagner S 241 linke Spalte Mitte Wagner zitiert den Funkkurier fur die Woche vom 18 24 November 1951 Wagner S 242 linke Spalte 7 Z v o Piontek S 117 10 Z v u Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Verweile Wanderer amp oldid 190439653