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Der Verein Chemischer Fabriken in Mannheim war ein deutsches Chemieunternehmen das uber Zweigwerke in Mannheim Neuschloss bei Lampertheim Heilbronn und Luisenthal an der Saar heute ein Stadtteil von Volklingen verfugte Verein Chemischer Fabriken in MannheimRechtsform FirmenverbundGrundung 1854Auflosung 1920Auflosungsgrund FusionSitz Mannheim Verein Chemischer Fabriken in Mannheim Fabrik Heilbronn Lithographie von Mathieu MolitorGeschichte BearbeitenDer Verein Chemischer Fabriken in Mannheim entstand 1854 durch die Fusion der Chemischen Fabrik Mannheim und Heilbronn mit der Chemischen Fabrik Neuschloss bei Lampertheim Die Firma entwickelte sich schnell zu einer der fuhrendsten chemischen Fabriken Deutschlands und war im dritten Viertel des 19 Jahrhunderts der grosste deutsche Hersteller von Soda das damals zur Glaserzeugung und bei der Seifenproduktion verwendet wurde 1867 und 1873 beteiligte sich das Unternehmen an den Weltausstellungen in Paris und Wien Von sich Rede machte der Betrieb als er 1865 durch eine Intrige die Ansiedlung der BASF in Mannheim verhinderte Nachdem die gerade neu gegrundete BASF ein fur sie passendes Betriebsareal in Mannheim gefunden hatte zeigte auch der Verein Chemischer Fabriken zum Schein Interesse an der Liegenschaft und gab ein hoheres Gebot Daraufhin entschloss sich die Stadt Mannheim dazu den Baugrund offentlich versteigern zu lassen Die BASF aber erwarb ein Grundstuck in Ludwigshafen am Rhein Bei der Versteigerung des ursprunglich ausgewahlten Gelandes erschien kein einziger Bieter 1 Nachdem sich mehrere Sodafabriken in der unmittelbaren Nachbarschaft niedergelassen hatten und der belgische Chemiker Ernest Solvay ein neues Verfahren zur Sodaherstellung erfunden hatte geriet die Firma die seit 1870 ein weiteres Zweigwerk im saarlandischen Luisenthal besass in den 1880er Jahren in wirtschaftliche Schwierigkeiten Nach einer Phase der Konsolidierung ging es mit dem Unternehmen mit Beginn des letzten Jahrzehnts des 19 Jahrhunderts wieder bergauf Am Anfang des 20 Jahrhunderts verfugte der Konzern in seinen vier Fabriken uber insgesamt 1500 Beschaftigte Die Firma war in dieser Zeit stark in der Forschung engagiert und u a an der Entwicklung eines Kontaktverfahrens zur Erzeugung von Schwefelsaure beteiligt Ein von den Chemikern des Betriebs entworfener Muffelofen zur Herstellung von Sulfaten und Salzsaure wird in Fachkreisen bis heute als Mannheimer Ofen bezeichnet Nach Ende des Ersten Weltkriegs hatte das Unternehmen erneut mit wirtschaftlichen Problemen zu kampfen und fusionierte 1920 mit dem Rhenania Konzern in Aachen 1928 ging der Firmenverbund schliesslich in der Kali Chemie AG auf Die Zweigwerke in Neuschloss und Luisenthal wurden bereits Ende der 1920er Jahre stillgelegt 1966 folgte das Werk in Mannheim Als letztes Unternehmen des fruheren Vereins Chemischer Fabriken in Mannheim stellte das Werk in Heilbronn seine Produktion zu Beginn der 1990er Jahre ein Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Wolfgang von Hippel Auf dem Weg zum Weltunternehmen in Werner Abelshauser Hg Die BASF Eine Unternehmensgeschichte Munchen 2002 S 29f Literatur BearbeitenErnst Hintz Werden und Wirken des Vereins Chemischer Fabriken in Mannheim Ein Ruckblick gelegentlich des funfzigjahrigen Bestehens erstattet im Auftrage des Aufsichtsrats Leipzig J J Weber 1904 Hans Gert Parzer Sebastian Parzer Von der Schwefelsaurefabrik Gebruder Giulini zur Kali Chemie AG Die wechselvolle Geschichte des ersten Mannheimer Chemieunternehmens in Mannheimer Geschichtsblatter 21 2011 S 43 52 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Verein Chemischer Fabriken in Mannheim amp oldid 223726808